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Calibans Krieg

Calibans Krieg

Titel: Calibans Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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Stuhl ketteten.
    »Sir, falls Sie uns brauchen, wir warten hier draußen«, sagte der Größere der beiden. Sie bauten sich links und rechts neben der Tür auf.
    Holden betrat den Konferenzraum und nahm sich einen Stuhl, sagte aber nichts weiter zu Mao. Kurz danach schlurfte Avasarala herein und redete dabei mit ihrem Handterminal.
    »Mir ist verdammt egal, wer heute Geburtstag hat. Sie erledigen das, bis meine Sitzung vorbei ist, oder ich benutze Ihre Eier als Briefbeschwerer.« Sie hielt inne, als der Gesprächspartner antwortete. Dann grinste sie Mao an. »Ja, aber machen Sie schnell, denn ich habe das Gefühl, meine Sitzung wird nicht lange dauern. Es war schön, mit Ihnen zu sprechen.«
    Sie ließ sich direkt gegenüber von Mao am Tisch nieder, begrüßte Holden nicht und sah ihn nicht einmal an. Er vermutete, im Protokoll werde nicht zu erkennen sein, dass er sich überhaupt in dem Raum befunden hatte. Avasarala legte das Handterminal auf den Konferenztisch und lehnte sich zurück. Einige Sekunden lang schwieg sie. Als sie dann etwas sagte, waren die Worte an Holden gerichtet. Allerdings würdigte sie ihn immer noch keines Blickes.
    »Haben Sie dafür, dass Sie mich hergebracht haben, Ihre Bezahlung erhalten?«
    »Die Zahlung ist eingegangen«, bestätigte Holden.
    »Das ist gut. Ich wollte Sie fragen, ob Sie an einem langfristigen Kontrakt Interesse haben. Es wäre natürlich eine zivile Tätigkeit, aber …«
    Mao räusperte sich. Avasarala lächelte ihn an.
    »Ich weiß, dass Sie da sind. Sie sind gleich an der Reihe.«
    »Ich habe schon einen Vertrag«, entgegnete Holden. »Wir eskortieren die ersten Konstruktionsschiffe nach Ganymed. Danach bekommen wir dort wahrscheinlich weitere Transportaufträge. Es gibt immer noch eine Menge Leute, die umziehen und sich unterwegs nicht von Piraten aufhalten lassen wollen.«
    »Sind Sie sicher?«
    Maos Gesicht lief angesichts dieser Demütigung weiß an. Holden beschloss, es zu genießen.
    »Ich habe genug davon, für die Regierung zu arbeiten«, erklärte Holden. »Das ist nicht so gut gelaufen.«
    »Oh, bitte. Sie haben für die AAP gearbeitet. Das ist keine Regierung, sondern ein Rugby-Gedränge mit einer eigenen Währung. Ja, Jules, was ist? Müssen Sie aufs Töpfchen?«
    »Das ist unter Ihrer Würde«, klagte Mao. »Ich bin nicht hergekommen, um mich demütigen zu lassen.«
    Avasarala schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    »Sind Sie sicher? Wissen Sie eigentlich noch, was ich Ihnen bei unserer letzten Begegnung gesagt habe?«
    »Sie wollten von mir wissen, ob ich irgendwie mit dem Protomolekül-Projekt von Protogen zu tun hatte.«
    »Nein«, antwortete Avasarala. »Ich meine, ja, diese Frage habe ich gestellt, aber nicht deshalb sollten Sie sich jetzt Sorgen machen. Sie haben mich angelogen. Ihre Beteiligung an dem Protogen-Projekt zur Herstellung von Waffen ist eindeutig nachgewiesen. Das ist jetzt so bedeutungslos wie die Frage, welche Farbe der Dienstag hatte.«
    »Lassen Sie uns endlich zur Sache kommen«, sagte Mao. »Ich kann …«
    »Nein«, fiel Avasarala ihm ins Wort. »Der Teil, über den Sie sich wirklich Sorgen machen sollten, sind meine letzten Bemerkungen, bevor Sie gegangen sind. Erinnern Sie sich?«
    Er sah sie verständnislos an.
    »Wohl nicht. Ich sagte Ihnen, ich würde es nicht gut aufnehmen, wenn ich später herausfinde, dass Sie mir etwas verheimlicht haben.«
    »Sie haben sich etwas anders ausgedrückt.« Mao grinste höhnisch. »Sie sagten: ›Ich gehöre zu den Leuten, die Sie besser nicht verarschen sollten.‹«
    »Also erinnern Sie sich.« Es klang absolut humorlos. »Gut. Und heute werden Sie herausfinden, was das bedeutet.«
    »Ich habe zusätzliche Informationen, die Ihnen nützlich sein könnten …«
    »Halten Sie die Klappe«, sagte Avasarala. Es klang jetzt ein wenig verärgert. »Wenn Sie noch einmal ungefragt reden, rufe ich die beiden großen Militärpolizisten herein, die Sie festhalten, damit ich Ihnen einen verdammten Stuhl über den Schädel ziehen kann. Ist das klar?«
    Mao sagte nichts, also hatte er es offenbar begriffen.
    »Sie haben keine Ahnung, was Sie mich gekostet haben«, fuhr die alte Frau fort. »Ich wurde befördert. Der Wirtschaftsplanungsrat? Ich leite ihn jetzt. Das öffentliche Gesundheitswesen? Darüber musste ich mir nie Gedanken machen, weil Errinwright sich damit herumgeärgert hat. Auch das ist jetzt meine Aufgabe. Das Komitee für Finanzausgleich? Ebenfalls meins. Sie haben mir für die nächsten

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