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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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Damen.“ Mrs. Smith hörte sich tatsächlich an wie Judi Dench. „Falls Sie anrufen, um eine Verabredung arrangieren zu lassen, hinterlassen Sie bitte Ihren Namen und Ihre Telefonnummer. Einer unserer Herren wird Sie in Kürze zurückrufen.“
    „Hallo“, sagte ich rasch in das Mundstück meines Telefons. „Hier ist Miss Underfire. Ich würde gern die Verabredung, die am vergangenen Dienstag irrtümlich nicht zustande kam, neu planen. Allerdings möchte ich einen anderen Service in Anspruch nehmen. Ich bitte um einen Rückruf, um die Details zu besprechen.“
    Dann, nachdem die schmutzige Tat getan war, lehnte ich mich zurück und wartete.
    Ich musste nicht lange warten. Mrs. Smiths Gentlemen waren es gewohnt, kurzfristig angefordert zu werden. Jack meldete sich innerhalb einer halben Stunde bei mir. Ich wusste, dass er angepiept worden war, aber nicht, was man ihm gesagt hatte.
    „Hi, ist dort Miss Underfire?“
    „So ist es.“
    „Hier ist Jack.“
    „Hi, Jack.“ Ich betrachtete den Verband an meiner Hand. Er hatte sich an den Seiten aufgerollt, und unter dem beigefarbenen Klebeband konnte ich eine Spur von Rosa entdecken. „Was ist letzte Woche passiert?“
    „Es tut mir leid“, erwiderte er sofort in angemessen entschuldigendem Ton, obwohl ich diejenige gewesen war, die die Verabredung zum Platzen gebracht hatte. „Ich war ziemlich spät dran, und dann …“
    Ich würde ihm nicht erzählen, dass ich Idiotin einen echten Fremden mit dem falschen verwechselt hatte. „Es war ein Irrtum. Kein Grund zur Aufregung. Können wir eine neue Verabredung treffen?“
    „Ja! Sicher, sicher. Toll.“ Er klang eifrig, und ich dachte daran, wie Mrs. Smith ihn beschrieben hatte. Dunkles Haar. Ohrring. Schlanker Körperbau. Verdammt. Ich dachte schon wieder an Sam. “Äh … möchten Sie dasselbe …?“
    „Das will ich nicht, ehrlich gesagt. Ich glaube, ich habe die Nase voll von Fremden.“
    Er lachte, aber nur ein bisschen, als wäre er sich nicht ganz sicher, ob ich scherzte. „Gut. Was möchten Sie stattdessen?“
    Ich hatte ein ganz nettes Sümmchen für seine Zeit und ein Gespräch mit ihm bezahlt, und da man es mir nicht zurückzahlen würde, konnte ich ihn ebenso gut in Anspruch nehmen. „Tanzen Sie gern, Jack?“
    Pause. Ich hörte ihn einatmen. Es war kein Zischen und kein Keuchen. Etwas Tieferes. Ein seltsames Stocken des Atems, auf das ein leiser Seufzer folgte. Er rauchte. „Ja. Ich tanze gern.“
    Mrs. Smith hatte einen Raucher für mich vorgesehen? Interessant. Nun, ich hatte nach jemandem gefragt, der von meinem üblichen Muster abwich. Ich mochte es grundsätzlich nicht, wenn geraucht wurde, obwohl es sexy aussah.
    „Gut. Ich möchte tanzen gehen. Passt es Ihnen Freitagabend?“
    Es folgte eine weitere Pause, während der ich hörte, wie Seiten umgeblättert wurden. „Ja.“
    „Ich treffe dich um neun Uhr direkt vor dem Parkhaus in der 2. Straße.“ Ich musste nicht in meinem Kalender nachsehen. „Hör zu, Jack. Da die Abmachung sich geändert hat – kannst du mir bitte sagen, wie du aussiehst?“
    In Jacks tiefer Stimme schwang ein leises Lachen mit. „Natürlich. Ich habe schwarzes Haar und blaue Augen. In meinem rechten Ohr trage ich zwei Ohrringe und in meinem linken einen und einen Ring in meiner linken Augenbraue.“
    Ich musste irgendeinen Ton von mir gegeben haben, denn er lachte schon wieder leise. „Ist das in Ordnung?“
    „Bestens.“ Hätte ich all das gewusst, hätte ich niemals Sam für den Gentleman halten können, den ich engagiert hatte. Andererseits … wow! Ein Fremder!
    „Ich möchte dich noch etwas fragen, Jack.“
    Ich hörte wieder das ferne Stocken des Atems. „Ja?“
    „Wie groß bist du?“
    „Knapp über einsachtzig. Ist das auch in Ordnung?“
    „Perfekt“ erklärte ich, weil jede andere Antwort unhöflich gewesen wäre, und dann legten wir beide auf.
    Es würde definitiv nicht Sam sein, den ich am Freitagabend traf.

3. KAPITEL
    „Wo bist du mit deinen Gedanken, Grace? Irgendwo in den Wolken?“ Wie üblich nahm mein Dad kein Blatt vor den Mund. Er wedelte mit dem Aktendeckel, der mit Kontoauszügen vollgestopft war, in meine Richtung. „Nun komm schon, sprich mit deinem alten Herrn.“
    Irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, meinem Dad anzuvertrauen, dass ich einen Typen in einer Bar aufgegabelt und mit ihm ein paar Stunden lang wilden Sex in seinem Hotelzimmer gehabt hatte und dass meine Konzentration zum Teufel war, weil ich an nichts

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