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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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Stöhnen stieß er noch einmal in mich hinein. Eine Minute später rollte er sich von mir herunter.
    Ich schaut zu ihm hinüber, als er, mit dem Rücken zu mir, auf der Bettkante saß. Während er sich um das Kondom kümmerte, sackten seine Schultern nach vorn. Ich gähnte und streckte mich und genoss das Nachglühen, das sanft durch meinen Körper wogte, doch nach einem weiteren Moment richtete ich mich ebenfalls auf.
    Ich stieg aus dem Bett und ging ins Bad, wo ich mich nicht beeilte. Als ich zurückkam, hatte Jack seine Jeans wieder angezogen. In der Luft des Zimmers spürte ich kühle Wirbel, und ich meinte, einen leichten Hauch von Zigarettenrauch wahrzunehmen.
    „Hey“, sagte Jack mit einem winzigen Lächeln.
    „Hey.“ Ich lächelte ebenfalls und sammelte meine Kleider ein. Während ich in mein Höschen schlüpfte und meinen BH zuhakte, war ich mir sehr bewusst, dass Jack mich ansah, doch ich schaute ihn nicht an, bevor ich auf dem wackeligen Stuhl des Motels saß und meine Socken und Stiefel anzog.
    Ich hatte mich nicht unbehaglich gefühlt, bevor es mir so erschien, als würde er es tun. Ich nahm einen Umschlag aus meiner Tasche, ging zum Bett und setzte mich neben ihn. Er schaute erst den Umschlag an, dann mich.
    „Das ist für dich“, erklärte ich und drückte ihm den Umschlag in die Hand.
    Er nahm ihn und starrte auf die schlichte weiße Papierhülle hinunter. Ich hatte sie versiegelt. Unschlüssig drehte er den Umschlag wieder und wieder herum.
    „Es ist ein Trinkgeld.“ Ich hatte nicht gedacht, es ihm erklären zu müssen.
    Für eine Sekunde kräuselte sich seine Stirn, bevor er den Kopf hob und mich wieder ansah. „Okay.“
    „Geben deine anderen Frauen dir kein Trinkgeld?“
    Sein Mund verzog sich. „Nicht so.“
    Ich zog eine Braue hoch. „Wie machen sie es dann?“
    Er zuckte die Achseln. „Normalerweise geben sie mir einfach einen Zwanziger oder so.“
    Ich hatte keine Ahnung, ob und wie Mrs. Smith ihre Gentlemen schulte, wusste aber, dass jeder von ihnen auf selbstständiger Basis arbeitete. Sie bestimmten selber ihren Preis, vereinbarten selber ihre Dates und zahlten Mrs. Smith einen Prozentsatz ihrer Einnahmen für die Vermittlung von Kundinnen. Beide Male, die ich den Service angerufen und um die Vermittlung eines Treffens mit Jack gebeten hatte, hatte ich exakt beschreiben müssen, wie ich das Date haben wollte. Alles, was über die im Voraus vereinbarten Dienste hinausging, würde ich direkt mit ihm besprechen und bar bei ihm bezahlen müssen. Das waren die Regeln.
    „Huh“, machte ich. „Nun … es liegt mir fern, dir zu sagen, wie du deinen Job zu tun hast, Jack, aber …“
    Er stöhnte und ließ sich mit ausgebreiteten Armen rückwärts aufs Bett fallen. „Schon wieder falsch?“
    Ich lachte und tätschelte durch den Denim der Jeans seinen Schenkel. „Es ist nicht falsch, wenn es für dich in Ordnung ist.“
    Durch seine in die Augen fallenden Haare sah er zu mir herauf. „Für diesen Job gibt es keine Arbeitsplatzbeschreibung, okay?“
    „Das kann ich mir denken.“
    Wieder stöhnte er, dann setzte er sich hin und versuchte, mir den Umschlag zurückzugeben. „Du bist mir nichts mehr schuldig.“
    „Doch, das bin ich!“
    Lachend rangelten wir eine Weile, bis der Umschlag auf dem Fußboden landete. Wir schauten ihn beide an. Ich stupste ihn mit dem Zeh an.
    „Willst du nicht mal wissen, wie viel drin ist?“, fragte ich ihn.
    Jack schüttelte den Kopf. Dann nickte er. Dann schüttelte er den Kopf. Erneut mussten wir lachen. Er war immer noch halb nackt, und die Wärme seiner Schulter an meiner fühlte sich gut an. Ich küsste seine Haut, leckte mir den reinen Salzgeschmack, der von unserem Sex geblieben war, von den Lippen und stand auf. Ich hob den Umschlag vom Boden auf und steckte ihn in meine Tasche.
    „Stell dich hin“, forderte ich Jack auf.
    Folgsam erhob er sich vom Bett.
    „Okay“, fing ich an. „Du hast meine Akte bei Mrs. Smith gelesen.“
    „Ja“, erwiderte er grinsend.
    „Welche Freizeitbeschäftigungen mag ich, Jack?“
    Er dachte für den Bruchteil einer Sekunde nach. „Kino. Tanzen.“
    „Und was noch?“
    „Du magst Spiele?“, fuhr er, schon viel weniger sicher, fort. „Rollenspiele. Wie das, was ich heute Abend versucht habe, mit dir zu spielen.“
    „Ja. Ich mag Spiele. Also werden wir jetzt sofort eines spielen, eins, bei dem es darum geht, ein Date zu verabreden.“
    Jack zog beide Brauen hoch. „Okay.“
    „Ich rufe dich an.“

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