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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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Leichenwagen herum und stieg an der Beifahrerseite ein. Als ich mich auf den Sitz neben seinem fallen ließ, hob Jared den Kopf. Er streckte die Hand aus, um die Musik leiser zu stellen, doch ich hielt ihn davon ab.
    „Lass es so. Ich mag diesen Song.“
    Jared sah mich von der Seite an. „Tatsächlich?“
    Da wir uns oft gegenseitig mit unserem Musikgeschmack aufzogen, war mir klar, dass er meine Schwindelei durchschaute, aber ich wollte einfach nur noch vom Friedhof und von Sam weg. „Sicher. Emo ist meine neue Lieblingsmusikrichtung.“
    Jared lachte und warf einen neugierigen Blick aus dem Fenster in die Richtung, wo Sam gerade eine Abkürzung über den grasbewachsenen Hügel nahm. „Weiß der Typ überhaupt, wo er hin will?“
    „Weiß das überhaupt irgendjemand?“
    Jared lachte und startete den Motor. „Tiefsinnig, Grace. Höchst tiefsinnig.“
    Ich ließ ihn in dem Glauben, ich hätte einen Scherz gemacht, doch während ich aus dem Autofenster nach Sams Wagen Ausschau hielt, fragte ich mich genau das: ob ich wusste, wohin ich wollte.
    Ich hatte die Trauerandacht der Stewarts überstanden und überstand auch die zweite Trauerfeier an diesem Nachmittag, doch dann war ich erledigt und brauchte dringend einen Kaffee. Normalerweise kümmerte sich Shelly um den Kaffee. Sie machte ihn nicht so stark, wie ich ihn gerne trank, aber ihr Gebräu reichte, um mir über meinen Tiefpunkt am Spätnachmittag hinwegzuhelfen.
    Der Tag schien kein Ende nehmen zu wollen, wahrscheinlich weil ich in der Nacht zuvor zu wenig geschlafen und jetzt noch eine Menge Papierkram zu erledigen hatte. Ich gähnte gerade herzhaft, als Shelly den Kopf durch die Tür steckte, dieses Mal mit einem Teller voller Kekse in der Hand.
    „Ich habe gebacken. Möchtest du einen?“
    „Sicher.“
    Sie brachte mir den Teller zum Schreibtisch. „Erdnussbutter-Plätzchen mit Schokostückchen.“
    „Gott.“ Ich biss in einen der Kekse. „Die schmecken unglaublich gut.“
    Shelly strahlte. „Ich habe das Rezept aus meiner Back-Zeitschrift. Ich glaube, nächstes Mal probiere ich Pekannuss-Röllchen aus. Mit Käsecremefüllung. Was denkst du?“
    „Ich denke, wenn du so weitermachst, werde ich mir neue Hosen kaufen müssen“, erwiderte ich.
    Sie kicherte. Shelly war ein wirklich nettes Mädchen, obwohl sie manchmal ein wenig reizbar war und dazu neigte, in Tränen auszubrechen. Sie aß einen Keks und sah dabei aus, als würde sie Zutaten und Geschmack analysieren, anstatt das Gebäck zu genießen.
    „Ich glaube, nächstes Mal werde ich weiße Schokostückchen nehmen“, überlegte sie laut.
    Ich schob den Rest meines Kekses in den Mund. „Diese schmecken toll. Warum willst du versuchen, etwas Perfektes zu verändern?“
    Shelly zuckte die Achseln. „Wie willst du wissen, ob es perfekt ist, bevor du ausprobiert hast, ob es durch eine Veränderung nicht noch besser wird?“
    „Dasselbe kann man auch über ganz andere Dinge als Kekse sagen“, stellte ich fest.
    Shelly nahm sich noch einen Keks und brach ihn in kleine Stücke, die sie eines nach dem anderen langsam aß. „Zum Beispiel über Männer?“
    Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Seit Shelly angefangen hatte, bei mir zu arbeiten, hatte sie denselben unauffälligen, stillen Freund. Duane Emerich hatte die Farm seiner Eltern übernommen und laut Shelly schon angedeutet, dass er gerne heiraten würde. Wie Shelly zur Ehe stand, wusste ich nicht, doch bis jetzt war sie noch nicht mit einem Ring am Finger aufgetaucht.
    „Das hängt davon ab“, antwortete ich auf ihre Frage.
    „Wovon?“
    „Von dem Mann?“ Auch ich nahm mir noch einen Keks, knabberte aber nur daran. Genoss ihn. „Was ist los, Shelly?“
    Ihr Schulterzucken war entzückend. „Nichts. Ich denke nur darüber nach, wie es wohl wäre, für den Rest meines Lebens auf einer Farm zu wohnen, das ist alles.“
    Dieser Gedanke hatte keinerlei Reiz für mich, aber ich hatte nicht vor, ihr das zu sagen. „Du meinst, du denkst über Duane nach. Er ist ein netter Mann.“
    „Ja.“ Sie seufzte. „Aber …“
    Ich wartete, dass sie fortfuhr, doch sie schwieg. „Aber …?“
    Shelly sah mich an. „Nun, er ist … ein bisschen …“
    Duane war ein bisschen von ziemlich vielen Dingen, über die ich keine Meinung abgeben wollte. „Er ist ein netter Mann, Shelly.“
    „Mit Scheiße an den Schuhen“, sagte sie.
    Ich weiß nicht, was mich mehr schockierte, dass sie ihn kritisiert oder dass sie geflucht hatte. Ich wusste nicht,

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