Callboys - Die Schönen der Nacht
gerade nicht sprechen.“
„Grace, warte! Leg nicht auf …“
„Meine Waschmaschine ist explodiert, Sam, und ich glaube, es brennt“, rief ich. „Ich kann jetzt nicht sprechen!“
Der Löschwagen hielt mit kreischenden Bremsen am Bordstein, und Dave Lentini sprang zusammen mit Bill Stoner und Jeff Cranfort heraus. Ich war mit Dave und Bill zur Schule gegangen, und Jeff war eine Klasse über uns gewesen. In ihren Feuerwehruniformen sahen sie ungewohnt und fremd aus und wirkten ziemlich sexy, obwohl ich wusste, dass sie nicht anfangen würden, sich darin zu räkeln und zu tanzen und einen Striptease hinzulegen. Ich riss die Hintertür auf und winkte sie herein.
„Im Keller“, erklärte ich. „Seid vorsichtig, ein Stromkabel hat sich gelöst, und da ist überall Wasser …“
„Ist angekommen.“ Jeff deutete auf seine schweren Stiefel mit den dicken Gummisohlen. Er hatte einen tragbaren chemischen Feuerlöscher bei sich, und ich kam mir sofort blöd vor, weil ich nicht das fast identische Gerät benutzt hatte, das im Balsamierungszimmer stand.
„Ist mit ihm alles in Ordnung?“ Bill, der nicht nur zur örtlichen Feuerwehr gehörte, sondern auch Rettungssanitäter war, deutete mit dem Daumen auf Jared, der sich gerade mit Shellys Hilfe aufsetzte.
„Er ist ausgerutscht.“
„Ich sehe kurz nach ihm.“
Dave und Jeff gingen zur Kellertreppe, während Bill mit sanften Bewegungen Shelly von Jared wegscheuchte, der mit blassem Gesicht am Boden saß.
In den Sekunden, die mein Herz brauchte, um seinen vom ausgeschütteten Adrenalin beschleunigten Schlag herunterzufahren, bemerkte ich, dass ich immer noch das Telefon an mein Ohr presste. Sams Atem kitzelte meine Gehörgänge.
„Hört sich an, als hättest du einen ziemlich lebhaften Tag“, stellte er fest.
„Es gab hier einen Unfall. Ich muss jetzt wirklich auflegen.“
„Warte, Grace. Ist alles in Ordnung? Ist die Feuerwehr da?“
„Ja.“ Tatsächlich war Jeff bereits wieder aufgetaucht und hatte mir mit gehobenen Daumen das Zeichen gegeben, dass die Situation unter Kontrolle war. „Sie sind hier. Ich denke, alles wird gut werden.“
Mit angehaltenem Atem wartete ich. Mein Herz fing wieder an, wild zu schlagen.
„Ich möchte dich zum Abendessen ausführen.“
„Heute Abend habe ich zu tun.“ Was keine echte Lüge war. Die Schweinerei unten im Keller war praktisch eine Garantie dafür, dass ich am Abend, ebenso wie an vielen der folgenden Abende, beschäftigt sein würde.
„Dann morgen Abend.“
„Sam …“
„Warum nicht?“ Seine Frage klang vernünftig genug, um eine vernünftige Antwort erwarten zu dürfen oder wenigstens eine angemessene Entschuldigung, aber ich hatte keine.
„Ich kann einfach nicht, okay? Es tut mir leid, Sam, aber ich kann jetzt nicht mit dir reden. Ich muss auflegen.“
Jared stand immer noch nicht wieder auf seinen Füßen. Shellys hübsches Gesicht war verzerrt vor Sorge. Sie hielt seine Hand in ihrer, seine Finger waren mit ihren verschlungen, während Bill Jareds Knöchel abtastete. Ich lauschte angestrengt nach unten, aber Jeff war wieder verschwunden, und ich hörte nichts.
„Ich kann nicht aufhören, an dich zu denken.“
Mein Daumen, der sich langsam zur Unterbrechungstaste bewegt hatte, hielt inne. Für einen Moment presste ich das Telefon fester an meinen Kopf, und die Rückseite meines Ohrrings schnitt in das weiche Fleisch hinter meinem Ohr. Meine Lippen öffneten sich, und mir entschlüpfte ein Seufzer.
„Geh einfach nur mit mir essen.“
Ich schloss die Augen, und die Welt um mich herum versank in Dunkelheit, gerade lange genug, um einmal tief durchzuatmen. Und noch einmal. Ich dachte an blaue Augen und dunkles Haar und daran, wie er schmeckte. Daran, wie er sich in mir angefühlt hatte.
Ich glaubte nicht an weiße, von hellem Licht durchflutete Tunnel; ich glaubte nicht an das Schicksal.
„Es tut mir leid. Ich muss jetzt wirklich auflegen.“
Bevor er irgendetwas sagen konnte, um mich umzustimmen, beendete ich das Gespräch und wandte meine Aufmerksamkeit der Katastrophe direkt vor mir zu.
„Was für ein Durcheinander.“ Mein Dad schnalzte mit der Zunge und sah sich in der Waschküche um.
„Was du nicht sagst.“ Ich strich mir über die Stirn. Zum Glück war das Feuer gelöscht worden, bevor es Zeit gehabt hatte, mehr anzurichten, als die Balken anzusengen, aber der schwere Geruch des Rauchs hing immer noch in der feuchten Luft. Das Wasser, das aus dem Anschluss des Schlauches
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