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Callboys - Die Schönen der Nacht

Callboys - Die Schönen der Nacht

Titel: Callboys - Die Schönen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Hart
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geströmt war, der sich gelöst hatte, war durch den Abfluss im Boden gegurgelt, doch nun lag ein dünner Film aus Schlamm über allem, worüber das Wasser geflossen war. Es würde viele Stunden Arbeit kosten, das alles wieder sauber zu machen.
    Ich hatte eigentlich nicht gewollt, dass mein Dad kam, doch nachdem er erst einmal von dem Feuer gehört hatte, gab es keinen Weg mehr, ihn fernzuhalten. Er war schon sauer, dass ich mit meinem Anruf bis zum nächsten Morgen gewartet hatte. Zu meiner Entschuldigung hatte ich vorgebracht, ich hätte angenommen, dass er bereits von der Sache gehört hatte. In Annville hatten Geheimnisse eine ziemlich kurze Halbwertzeit, und mehr als ein Nachbar meiner Eltern hörte den ganzen Tag den Polizeifunk ab.
    „Die Putzkolonne kommt morgen früh, um sich der Sache anzunehmen. Und Jared muss für einen Tag oder so seinen Knöchel schonen.“ Ich presste den Mittelfinger zwischen meine Augen, um meine Kopfschmerzen zu lindern.
    Mein Dad warf mir einen kritischen Blick zu. „Eine Putzkolonne? Was kostet das?“
    Irritiert erwiderte ich seinen Blick. „Eine Menge natürlich.“
    Seine zusammengezogenen Brauen zeigten mir, dass er sich nicht sonderlich für meinen Standpunkt interessierte, aber so gesehen interessierte ich mich auch nicht für seinen. „Wenn du jetzt gleich anfängst …“
    „Dad!“ Dieses eine Mal hörte er auf zu reden, sodass ich ihn nicht überschreien musste. „Ich werde das nicht selber machen. Der Reinigungsdienst muss sich darum kümmern, weil es gründlich gemacht werden muss, und das ist zu viel Arbeit für mich allein. Ich würde Tage dafür brauchen, und selbst dann … Ich habe nicht das richtige Handwerkszeug dafür. Also hör auf damit, okay?“
    Mein Dad schnaubte. „Ich denke nur an die Kosten, Grace.“
    „Die Kosten sind gedeckt, Dad. Solche Dinge passieren. Wir werden es überstehen.“
    Sicher. Wenn ich strikt darauf achtete, ein paar Monate von Instantsuppen und Käsenudeln im Sonderangebot zu leben. Es würde nicht das erste Mal sein, aber es war trotzdem schrecklich. Mit dem zusammengestrichenen Lebensmittelbudget konnte ich umgehen, aber hinzu kam, dass mein gesellschaftliches Leben ernsthaft beschnitten werden musste. Und das war noch viel schrecklicher.
    Mein Dad seufzte und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich kann helfen. Damit ein Anfang gemacht ist.“
    „Nein, Dad!“ Ich spiegelte seine Haltung. „Ich brauche dich nicht, um die Sache in Ordnung zu bringen.“
    Er drehte sich wieder um und betrachtete den Schmutz, dann kehrte sein Blick zu mir zurück. „Wenn Jared ausfällt, wirst du jemanden brauchen, der dir hier hilft, nicht wahr?“
    „Ich werde zurechtkommen. Ich werde sowieso nicht aus dem Haus gehen.“ Mir fehlte ohnehin das Geld, um meine Dates zu bezahlen. In meinen Gedanken stieg die Erinnerung an Sams Anruf auf wie eine Rosine im Sekt, weigerte sich, im Hintergrund zu bleiben, egal, wie sehr ich versuchte, sie zu zerdrücken.
    „Wie viel soll es kosten?“
    Ich warf die Hände hoch und ging aus dem Zimmer, ließ ihn dort zurück, wo er über den Schaden nachdenken konnte, der unter meiner Obhut seiner kostbaren Firma widerfahren war. Oben traf ich Shelly an, die vor der Kaffeemaschine stand, die Hände um einen Becher gelegt, an dem sie immer wieder kurz und nervös nippte. Sie war nicht nur schlecht im Kaffeekochen, sie trank auch keinen. Sie trank nicht einmal Sodawasser oder Tee.
    „Ist der koffeinfrei?“ Ich deutete auf die Kanne. Sie schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Schluck aus ihrem Becher. Ich goss mir auch eine Tasse ein und fügte Süßstoff und Milch aus dem kleinen Kühlschrank hinzu. „Shelly?“
    Sie warf mir ein schüchternes Lächeln zu. „Nach den ersten Schlucken ist es nicht mehr so schlimm.“
    Ich nickte ernst, während ich trank. „Hm, hm.“
    Die Wanduhr tickte laut in unser einträchtiges Schweigen hinein.
    „Wie geht es Jared?“, erkundigte ich mich.
    „Oh, er kommt in Ordnung. Es ist nur eine Verstauchung.“ Ihr Lächeln verblasste. Sie goss Kaffee in ihren Becher, obwohl er noch nicht leer war. „Er darf das Bein nicht belasten, das ist alles.“
    Während ich meinen eigenen Kaffee schlürfte, tat ich, als würde ich einen Stapel Broschüren betrachten, der im Ablagekorb des Druckers lag. „Ja, ich weiß.“
    Shelly gab einen unterdrückten Ton von sich und stürzte noch mehr Kaffee hinunter. Als ich ihr von der Seite einen Blick zuwarf, sah ich rosige Wangen und

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