Callboys - Die Schönen der Nacht
das noch nie jemand gesagt?“ Ich stieß ihn mit dem Ellenbogen an und verließ das Bad.
Er folgte mir. „Nein.“
Ich streckte mich, um festzustellen, ob meine Muskeln schmerzten. Meine Schenkel taten am meisten weh. „Nun … du bist es. Absolut hinreißend.“
Darüber musste er lachen. „Okay. Danke. Du bist auch hübsch.“
Nun war es an mir zu lachen. Ich fand mein Höschen und schlüpfte hinein. „Danke.“
„Nein“, widersprach Jack. „Ich meine es ernst.“
Ich hob den Kopf und sah ihn an. „Danke, Jack.“
„Gern geschehen.“
Dieses Mal war es Jacks Handy, das klingelte, und während er einen Blick auf sein Display warf, kontrollierte ich auch meins. Ich hatte keine Nachrichten, aber ich wusste, dass er eine hatte. Er beantwortete sie jedoch nicht, betrachtete nur kurz die Nummer und klappte sein Telefon wieder zu.
„Ich muss gehen“, erklärte ich ihm. „Danke, dass du dich so kurzfristig mit mir verabredet hast.“
Er zuckte die Achseln und schob sein Handy tief in die Hosentasche.
Ich beugte mich ihm entgegen, um ihn leicht auf die Wange zu küssen und gleichzeitig an den Hintern zu fassen, dann trat ich zurück. „Ich muss gehen. Ich rufe dich an.“
Jack nickte. „Gut.“
Als ich in mein dunkles Haus zurückkehrte, wehte mir beim Öffnen der Haustür der starke Geruch des Reinigungsmittels entgegen, das die Putzkolonne benutzt hatte, um der Schweinerei im Keller Herr zu werden. Morgen würde Jared wieder zur Arbeit kommen, und ich hatte früh am Morgen einen Termin.
Mein Handy läutete, als ich auf halber Treppe war, und ich nahm den Anruf entgegen, ohne auf die Nummer auf dem Display zu achten. Ich nahm an, es sei der Auftragsdienst, doch der Anrufer redete mich mit meinem Vornamen und nicht mit „Ms. Frawley“ an.
„Grace.“ Das war keine Frage.
Meine Antwort war ebenfalls keine Frage. „Sam.“
11. KAPITEL
„Ich wette, du fragst dich, wie ich an diese Nummer gekommen bin.“
„Das frage ich mich tatsächlich.“ Ich schob die Tür zu meinem Apartment auf und knipste das Licht an. Dann streifte ich die Schuhe ab, ließ sie einfach auf dem Fußboden liegen und tappte auf Strümpfen in die Küche, um mir einen Drink und einen Snack zu holen.
„Deine Büroleiterin hatte Mitleid mit mir. Ich habe so oft angerufen, dass ich sie schließlich überzeugen konnte, mir deine Nummer zu geben.“
„Und wie hast du sie überzeugt, dass du nicht vorhast, mich zu erdrosseln und meine Leiche in den Müllcontainer zu stopfen?“ Ich stellte ihm die Frage ohne jede Spur von Humor in der Stimme, obwohl ich gegen meinen Willen lächeln musste.
„Ich glaube nicht, dass ich sie davon überzeugt habe. Du solltest sie besser bezahlen.“
Ich unterdrückte mein Lachen, aber ein Kichern entschlüpfte mir dennoch. „Ich werde mit ihr reden müssen.“
„Sei nicht zu streng mit ihr. Sie konnte einfach nicht mehr. Ich kann eine echte Landplage sein.“
Ich öffnete den Kühlschrank und fand darin einen Krug Orangensaft und eine Schüssel mit gewaschenen Trauben. „Was du nicht sagst.“
„Ich sage es ja eigentlich nicht“, erwiderte Sam. „Aber ich habe es über mich sagen hören, also nehme ich an, es könnte wahr sein.“
Ich schenkte mir Saft ein und schob mir eine Traube zwischen die Lippen. „Es ist spät, Sam. Ich muss schlafen gehen.“
„Allein?“
„Ja. Allein.“
„Das ist traurig.“
Ich hörte ein Rascheln und stellte mir vor, dass er sich in seinem eigenen Bett ausgestreckt hatte. „Wo bist du?“
„Im Bett. Allein. Es ist sehr traurig, Grace. Auf der Bettwäsche sind Cowboys.“
Das ließ mich aufmerken. „Was?“
„Cowboy-Bettwäsche.“
„Warum liegst du in einem Bett mit Cowboy-Wäsche?“ Ich knabberte an einer neuen Traube und nippte an meinem Saft, während ich mich in Richtung Schlafzimmer bewegte, wo mein eigenes Bett mit seinen weichen Laken auf mich wartete.
„Ich bin bei meiner Mutter.“ Wieder raschelte es. „Die Bettwäsche gehört eigentlich meinem Bruder, auf meiner waren Dinosaurier, aber die konnte ich im Wäscheschrank einfach nicht finden. Also hänge ich hier mit den Cowboys rum.“
„Das ist traurig“, lachte ich.
„Nicht so traurig wie das Alleinsein.“
Ich hatte Übung darin, mich mit einer Hand auszuziehen, während ich mit der anderen das Telefon an mein Ohr hielt. Nachdem ich den Reißverschluss meines Rockes geöffnet hatte, knöpfte ich meine Bluse auf und warf beides in den Wäschekorb. „Wenn du
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