Callboys - Die Schönen der Nacht
Kellerräume und sah beeindruckt aus. „Tolle Waschmaschine.“
„Das sollte sie wohl auch sein, für den Preis.“ Ich hatte die Waschmaschine und den Trockner durch neue Geräte für starke Beanspruchung ersetzt, die zwar nicht ganz Industriegröße hatten, aber doch nahe herankamen. „Und soll ich dir was sagen – du darfst sie als Erster ausprobieren.“
Jared betrachtete den vollen Wäschewagen und rollte mit den Augen. „Toll. Danke.“
Ich klopfte ihm auf die Schulter. „Gern geschehen, mein Großer. Wie geht es dem Knöchel?“
Er zuckte die Achseln und griff nach der frischen Packung Latexhandschuhe, die ich auf das nagelneue Regal neben der Waschmaschine gestellt hatte. Er sah Vorschriften, ich sah Dollarzeichen, die zum Himmel aufstiegen. Ich verdrängte den Gedanken. Das war ein Teil des Risikos, wenn man eine eigene Firma besaß. Kosten.
„Tut weh“, beantwortete er meine Frage. „Aber es geht mir gut.“
„Uh-huh.“ Ich sah ihm zu, ohne ihm meine Hilfe anzubieten. In zwanzig Minuten hatte ich einen Termin, und in der schmutzigen Wäsche herumzuwühlen, wenn ich meinen sauberen Hosenanzug trug, erschien mir nicht vernünftig. „Ein Glück, dass du nicht auf den Kopf gefallen bist.“
Jared stopfte die Waschmaschine voll und studierte die Drehschalter, ohne mich anzusehen. „Ja.“
Ein leises Geräusch von der Tür sorgte dafür, dass wir uns beide zu Shelly umdrehten, die unsere Aufmerksamkeit erregt hatte, indem sie sich leise räusperte. Sie war immer sehr konservativ angezogen. Normalerweise trug sie knielange Röcke und hochgeschlossene Blusen mit einer Strickjacke darüber, falls es das Wetter erforderte, doch an diesem Tag war sie möglicherweise noch zugeknöpfter als sonst. Sie hatte ihr Haar zu einem unkleidsamen Knoten zurückgekämmt. Selbst ihr Lippenstift war blasser als normalerweise.
„Telefon für dich, Grace“, teilte sie mir mit.
„Danke.“ Ich sah Jared an, der fleißig den Wäschekorb leerte, dann schaute ich wieder zu Shelly, die das Mobilteil in ihrer Hand anstarrte, als würde es Morsezeichen senden. Ich nahm ihr das Telefon aus der Hand, und sie zog sich zurück, ging wieder nach oben, wohin ich ihr folgte.
Der Anruf war von meinem Dad, der wissen wollte, wie die Reinigung des Kellers geklappt hatte. Während der Zeit, die ich brauchte, um nach oben in mein Büro zu gelangen, hatte er bereits seine übliche Liste an Klagen und Ermahnungen durch. Ich hörte mit halbem Ohr zu, während ich den Stapel der pinkfarbenen Nachrichtenzettel auf meinem Schreibtisch durchging. Keine Nachricht von Sam.
„Hörst du mir zu, Grace?“
„Natürlich, Dad. Sicher.“ Ich schob die Zettel beiseite und rief mir in Erinnerung, dass mir völlig egal war, ob er sich meldete.
„Ich sagte, dass ich denke, ich sollte mal vorbeikommen und noch einen Blick in die Bücher werfen. Gucken, wo du noch etwas einsparen könntest.“
Ich bewegte die Maus, um meinen Computermonitor aus dem Stand-by zu wecken, doch er blieb schwarz. Als ich die Maus umdrehte, um nachzuschauen, ob das rote Lämpchen an der Unterseite leuchtete, stellte ich fest, dass genau das der Fall war. Die Batterien waren alle. „Verdammt.“
„Wie bitte?“ Der Ärger in der Stimme meines Vaters war kaum zu überhören.
„Ich meine nicht dich, sondern den Computer. Na ja, ein bisschen auch dich, Dad.“
Er räusperte sich. „Ich weiß, du willst nicht, dass ich mich in die Führung deiner Firma einmische.“
„Genau. Das will ich nicht.“ Endlich erwachte der Monitor langsam zum Leben, aber im nächsten Moment erschien eine Fehlermeldung mit der Anweisung, den Computer neu zu starten. Ich drückte den Knopf an der Rückseite des Rechners.
„Das ist wirklich schade“, bemerkte mein Dad.
„Wir hatten diesen Streit schon, weißt du nicht mehr?“, erinnerte ich ihn seufzend, während ich darauf wartete, dass mein Computer wieder hochfuhr. Seit dem Unfall mit der Waschmaschine passierten seltsame Dinge, wenn ich ihn benutzte, und ich war in Sorge, dass er durch die Stromschwankungen Schaden erlitten hatte. Das Hintergrundbild erschien, doch keines meiner Programme ließ sich öffnen. Die Buttons mit den Symbolen der einzelnen Programme wackelten fröhlich herum, wenn ich sie anklickte, das war alles. Dann tauchte das sich endlos drehende Zeichen für einen Ladevorgang auf, der nicht vorwärtsging, und ich fuhr den Computer wieder herunter.
„Das ist kein Streit, Gracie. Ich will dir nur
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