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Callgirl

Callgirl

Titel: Callgirl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Angell
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Hinsicht nichts laufen würde, und das Thema so würdevoll wie möglich fallen gelassen. Einige hätten sich vielleicht sogar entschuldigt. Später erfuhr ich, dass viele von Peachs Mädchen meine Angst teilten und Analverkehr mit einem Unbekannten ablehnten, insbesondere wenn der Mann sich bereits als gewalttätig erwiesen hatte. Von daher muss Barry, der Peachs Agentur seit langem kannte, eigentlich gewusst haben, dass ich sein Ansinnen möglicherweise ablehnen würde. Er hätte seine Vorliebe während unseres kurzen Telefonats
erwähnen können. Jetzt war allerdings klar, warum er das nicht getan hatte. Wenn man nicht fragt, kann man keine abschlägige Antwort erhalten. Und vielleicht würde es ihm ja gelingen, mich durch einen Trick oder durch Gewalt dazu zu bringen …
    Wie gesagt, die meisten Männer hätten die Sache auf sich beruhen lassen.
    Aber Barry war nicht wie die meisten Männer.
    Wenn ich nicht so irritiert und verängstigt gewesen wäre, hätte das, was folgte, fast komisch sein können. Ein erwachsener Mann, nackt und behaart, quengelt wie ein Fünfjähriger, dem man eine Eistüte verweigert: »Ach, komm. Mach schon. Nur dieses eine Mal.«
    »Nein, ich will nicht.« Ich gebe zu, ich selbst klang auch etwas infantil.
    »Komm schon. Hab dich nicht so«, versuchte er mich erneut zu beschwatzen, als ob er mich durch reine Beharrlichkeit zermürben könnte. »Nur ganz kurz. Ich verspreche dir, ich höre sofort auf, wenn du Stopp sagst. Es wird dir gefallen. Du wirst sehen, es wird dir garantiert gefallen. Ich tu, was du sagst. Alles was du willst.«
    Klar, dachte ich, so wie schon den ganzen Abend. »Nein. Warum machen wir nicht …«
    »Ich will nichts anderes machen!« Jetzt stand er kurz vor der Explosion und jagte mir eine Heidenangst ein. »Du Miststück! Dafür bist du da, und das wirst du jetzt auch tun!«
    Ich kämpfte mich von ihm weg und kauerte mich nackt in die Nähe des Kopfteils. Ich glaube, ich zitterte sowohl vor Angst als auch vor Wut. »Barry, ich habe Nein gesagt. Du hättest Peach erzählen sollen, was du willst. Ich will es nicht, und ich werde es auch nicht tun.« Und vor allem nicht mit dir.
    Er saß auf der Bettkante und überdachte seine Möglichkeiten. Offenbar entschied er, zu Plan B überzugehen, denn er streckte die Hand nach mir aus und streichelte sanft über meine Schulter.
»Okay, okay. Komm her zu mir. Ich werd dich zu nichts mehr zwingen, was du nicht willst.«
    Die Stunde müsste eigentlich bald um sein, dachte ich (bitte, lieber Gott) und kroch zögernd in seine Richtung. Der plötzliche Wechsel von Aggressivität und Beleidigungen zu Rücksicht und Verständnis verunsicherte mich. Was sollte das? Sollte ich jetzt plötzlich in eine zärtliche Stimmung wechseln? Und die andere Stimme in meinem Kopf antwortete: Ja, sollst du. Dafür wirst du bezahlt.
    Die Frage erübrigte sich dann. Sobald ich in greifbarer Nähe war, packte Barry mich, schleuderte mich erneut aufs Bett und warf sich auf mich. Mein Gesicht wurde ins Kissen gedrückt, und einige schreckliche Sekunden lang fürchtete ich zu ersticken. Zu sterben. Meine Welt war verschwunden. Es gab nichts mehr außer diesem Rot, diesem pulsierenden Blutrot, das rhythmisch gegen meine Augenlider schlug, und ich versuchte mit aller Kraft, meinen Kopf nach oben oder nach hinten wegzuziehen – irgendwohin, wo ich wieder atmen konnte. Das war alles, was ich wollte. Einfach wieder atmen.
    Er interessierte sich nicht für meinen Kopf. Er versuchte immer noch, seinen Schwanz in meinen Arsch zu stecken. Und hätte es fast geschafft – trotz des Widerstands, den ich leistete. Ich japste nach Luft, presste mein Gesicht gegen das Kopfteil des Bettes und hörte ihn wieder: »Du miese Nutte. Du verdammte Fotze. Dir werd ich’s zeigen!«
    Für kein Geld der Welt! Ich holte noch einmal tief Luft und schrie aus Leibeskräften. Und noch einmal.
    Barry rang plötzlich mit mir, versuchte mich vom Schreien abzuhalten. Als er mir die Hand über den Mund legte, biss ich zu, so fest ich konnte, und er zog sie fluchend wieder weg. Dadurch war er einen Moment abgelenkt, und ich nutzte die Gelegenheit, um unter ihm hervorzukriechen, aus dem Bett zu flüchten und mich in den wundervollen Türbogen zu stellen, wo ich ohne viel
Erfolg versuchte, meine Brüste mit den Armen zu bedecken. Weiß Gott ein passender Moment, um Sittsamkeit zu demonstrieren. Die Erziehung meiner Mutter schien doch ab und zu Früchte zu tragen.
    Er war fuchsteufelswild, so

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