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Calling Crystal

Calling Crystal

Titel: Calling Crystal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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sein.«
    »Darf ich dich dann wenigstens mal genauer anschauen?« Er machte einen Schritt auf mich zu, doch ich duckte mich unter seiner ausgestreckten Hand weg.
    »Und? Findest du auch, dass Steve Hughes einer der tollsten Schauspieler überhaupt ist? Ich bin ja ein Riesenfan von ihm und hoffe, dass wir ihn treffen werden.«
    »Netter Versuch, aber einfach das Thema zu wechseln funktioniert bei mir nicht. Wenn’s um die Gesundheit von jemandem geht, kenne ich keine Gnade.« Er grinste, doch ich war nicht im Geringsten in Stimmung für seine Sorte von Charme. »Ich bin kein kleines Kind mehr; das ist mein Leben und ich treffe meine eigenen Entscheidungen.«
    »Weil das dich ja auch so super weiterbringt.«
    Es fühlte sich an, als hätte er mir einen Tritt in die Kniekehlen verpasst. Xav hatte mich schon oft aufgezogen, aber noch nie war er gemein geworden. Ich sah weg, bevor er mitkriegte, dass er mich gekränkt hatte. »Ich wiederhole: Es ist mein Leben, und wenn ich es versauen will, ist das meine Sache.«
    Er seufzte, streckte die Hand nach mir aus, dann ließ er den Arm sinken, als er sah, wie ich von ihm abrückte. »Tut mir leid, das hätte ich nicht sagen sollen … aber du treibst mich noch in den Wahnsinn.«
    »Es ist also meine Schuld, dass du dich aufführst wie ein Kotzbrocken? Na ja, ich versteh schon. In den Augen der fantastischen Benedict-Familie ist mein kleines mickriges Leben hier unzulänglich – und meine eigene Familie sieht’s genauso, wo wir schon mal dabei sind.Im Grunde verachtet ihr mich doch alle, weil ich nicht so ein Überflieger bin wie ihr.«
    »Nein!«
    »Ja!«, gab ich in genau dem gleichen Ton zurück. »Du wünschst dir vielleicht, dass du’s nicht gesagt hättest, aber wenigstens weiß ich jetzt, was du wirklich denkst unter all diesem verbalen Charmelack, mit dem du jeden einsprühst, den du triffst.«
    »Crystal, ich meinte doch nur, dass du nicht gut genug auf dich aufpasst.«
    Ich legte einen Zahn zu und ließ ihn hinter mir herdackeln, bis er mich eingeholt hatte.
    »Es tut mir sehr leid.«
    »Halt die Klappe, Xav. Ich will nicht mit dir reden.«
    »Zuckerpuppe …«
    »Ich bin nicht deine Zuckerpuppe, deine Schöne, dein irgendwas! Ich bin noch nicht mal ein richtiger Savant, also mach, dass du aus meinem Leben verschwindest.«
    Er nahm beide Hände hoch. »Okay, okay. Die Nachricht ist angekommen. Sorry, dass ich mir Sorgen mache.«
    Ich schob die Hoftür auf. »Komm, Rocco, jetzt gibt’s Fresschen für dich.«
    Sogar Diamond, die total auf ihren Seelenspiegel fixiert war, spürte die angespannte Stimmung zwischen Xav und mir. Sie und Trace hielten mit Mühe beim Abendessen die Unterhaltung in Gang, doch es war klar, dass sich alle total unwohl fühlten. Ich hatte mich so sehrgefreut, sie zu sehen, aber die Art, wie sie Trace quer über den Tisch ansah und Blicke sprechen ließ, machte mehr als deutlich, dass sie nicht länger zu mir gehörte, wenn sie es denn je getan hatte.
    »Wie ist denn dein neuer Job so, Crystal?«, fragte mich Trace freundlich, nachdem er uns ein bisschen von seinen Ermittlungen erzählt hatte.
    »Es läuft gut, danke.« Ich wickelte Spaghetti auf meiner Gabel auf. Mit dieser Antwort kam der arme Mann nicht groß weiter. Meine gute Kinderstube ließ mich etwas ausführlicher werden. »Wir hatten alle Hände voll zu tun mit den Kostümen für einen Kinofilm.«
    »Das klingt ja spannend.«
    »Ja, das war’s auch.«
    Wieder breitete sich Schweigen aus. Ich spürte, wie Xav auf der anderen Seite schäumte. »Crystal verheimlicht etwas.«
    Ich warf ihm einen zornigen Blick zu. Er würde mich doch wohl nicht verraten, oder?
    »Man hat sie gebeten, als Komparsin mitzumachen – mich übrigens auch.«
    »Oh Crystal, das ist ja toll!« Diamond reagierte mit schon peinlichem Eifer auf diese Neuigkeit.
    »Es handelt sich nur um eine sehr kurze Szene – ein paar Sekunden lang, wenn überhaupt. Für ein bisschen Lokalkolorit.« Ich zuckte mit den Achseln. »Vermutlich landet es am Ende im Mülleimer des Cutters.«
    »Ist bestimmt trotzdem eine tolle Erfahrung. Und ist doch letztlich auch egal, was sie mit dem Material machen.«
    »Schätze schon.« Ich überlegte, ob ich die Modelsache zur Sprache bringen sollte. »Da gibt’s übrigens diese Kostümbildnerin, die mich irgendwie interessant zu finden scheint.«
    Xav nahm sich noch mehr von dem Parmesankäse. »Und ich dachte, sie hätte sich in mich verknallt.«
    »Wie süß.« Ich schnitt ihm eine

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