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Calling Crystal

Calling Crystal

Titel: Calling Crystal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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schade, ich habe dir eine Tasse Kaffee gemacht – dann werde ich die eben auch trinken müssen.«
    »Es gibt Kaffee?« Ein Gesicht tauchte unter dem Kissen auf.
    Ich stellte den Becher auf dem Nachttisch ab – meine Art von Friedensangebot, denn mir war aufgegangen, dass zu einem Streit immer zwei gehörten. »Denk aber bloß nicht, dass ich mir das jetzt zur Gewohnheit mache.«
    Ich ging in mein eigenes Schlafzimmer zurück, um mich fertig anzuziehen. Lily hatte mir bereits eingeschärft, kein Make-up aufzulegen und meine Haare nicht groß zu frisieren, also ließ ich sie offen. Das bedeutete natürlich, dass sie sich kreuz und quer in alle Richtungen kräuselten, als hätte ich in eine Steckdose gefasst. Mein Traum vom Modelsein erschien absurder als je zuvor.
    Xav hatte sich seine Klamotten übergeworfen, als ich in die Küche zurückkehrte. Warum bloß sehenJungs zerwühlt immer dermaßen sexy aus, während wir im Vergleich dazu ein Bild abgeben, als wären wir rückwärts durch eine Hecke gekrochen? »Danke für den Kaffee. Ohne Koffein komm ich echt gar nicht in die Gänge.«
    »Ich auch nicht.«
    Er schlug sich die Hände an die Brust. »Wichtige Eilmeldung: Wir haben etwas gemeinsam!«
    »Ja, ja, fette Schlagzeile. Hast du einen Mantel dabei?«
    Er griff sich seine Jacke. »Ja, Mama.«
    »Gummistiefel?«
    »Wie? Äh, nein, hab ich nicht mit. Denn ich hab ja fürs sonnige Italien und nicht fürs verregnete England gepackt.«
    »Diamond hätte dich vorwarnen sollen. Du wirst sie brauchen.« Ich steckte meine eigenen Füße in meine Lieblingsgummistiefel mit den Polka-Dots.
    Er hielt das für einen Witz. »Muss das sein?« Er zeigte auf meine Stiefel.
    »Ja, das muss sein.«
    »Na dann los, du Fashion-Desaster.«
    Als wir aus dem Haus traten, war ich diejenige, die gut lachen hatte. Es herrschte Hochwasser und die Straße draußen vor unserem Hof war überschwemmt. Seine hippen Stiefel würden das nicht überleben.
    »Huckepack?«
    Er blickte finster auf die Schuhspitzen seiner Timberlands. »Als ob du mich tragen könntest, meine Schöne.«
    »Ich werd’s einfach mal versuchen – nur bis zur Brücke. Ab da müsste es eigentlich überall Holzstege geben.«
    »Erzähl das bloß nicht meinen Brüdern.« Er stellte sich auf einen Gartenstuhl und ich lud mir sein Gewicht auf. Zugegebenermaßen war er ziemlich schwer und ich torkelte ein paar Schritte hin und her, bevor ich wieder ins Gleichgewicht kam. Wir schafften es, das kurze Stück hinter uns zu bringen, ohne ins Wasser zu plumpsen. Ich setzte ihn neben der Brücke auf trockenem Boden ab.
    Zum Dank salutierte er schwungvoll. »Wie viel macht das?«
    »Was, die Bergung? Die hier ging aufs Haus. Beim nächsten Mal müssen die Timberlands dran glauben.«
    Wir kamen trockenen Fußes durch die Straßen und überquerten den Canale Grande auf der Accademia-Brücke.
    »Wo gehen wir hin?« Xav war erst jetzt richtig wach.
    »Es wird auf dem Markusplatz gedreht. Ich glaube aber, dass sie so richtig erst heute Nachmittag loslegen werden, wenn’s anfängt zu dämmern. Wir müssen schon jetzt da sein, damit sie den Set aufbauen können.«
    »Du meinst, ich hätte noch weiterschlafen können?«
    »Wenn du Steve Hughes bist, liegst du jetzt vermutlich noch im Bett. Wir Komparsen kommen als Erste dran, damit die Stars nicht so lange warten müssen. Lily meinte schon, dass es ein bisschen langweilig werden könnte.« Insgeheim hoffte ich, Xav würde auf dem Absatz kehrtmachen. »Du kannst es dir auch noch anders überlegen – das würde dir keiner übel nehmen.«
    »Ausgeschlossen. Wenn du’s hinkriegst, stundenlang einfach nur rumzustehen, dann schaff ich das auch. Dann können wir uns wenigstens ein bisschen unterhalten.«
    »Mhm.« Ich wollte unsere kleine Feuerpause nicht stören, indem ich erwähnte, dass ich die Wartezeit mit Lilys Fotografenfreund verbringen würde.
    Die Filmcrew hatte die eine Ecke des Platzes mit ihren Garderoben- und Schminkzelten in Beschlag genommen. Wir meldeten uns bei dem Regieassistenten und stellten uns dann in eine Warteschlange. Xav und ich warfen einen Blick auf unsere Mitkomparsen und fingen schallend an zu lachen. Es war abgefahren, inmitten dermaßen vieler anderer großer Menschen zu stehen, so als hätte sich die Welt plötzlich geteilt in uns Normalos und die Munchkins, die uns beim Ankleiden halfen. Und ich war noch nicht mal das größte Mädchen; ein anderes war mindestens 1,85 Meter.
    Xav wurde in dem Zelt zum

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