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Calling Crystal

Calling Crystal

Titel: Calling Crystal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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und beugte sich vor, um ihren Handrücken zu küssen. »Ich bin Xavier Benedict – oder Xav, wenn Sie mögen. Sie müssen Signora Carriera sein; Diamond hat uns so viel von Ihnen erzählt.«
    Meine Chefin schmolz angesichts seines freundlichen Lächelns förmlich dahin. War ich denn die Einzige,die es zum Würgen fand, wenn Xav den Charmeur raushängen ließ? »Wie reizend von ihr! Und vielen Dank, dass Sie Rocco hergebracht haben. Ich hoffe, er hat sich gut benommen?«
    »Na ja. Er war nicht gerade ein Gentleman und ist ausnahmslos allen Hundedamen hinterhergerannt.« Er beugte sich näher an sie heran. »Ich fürchte, er ist ein ziemlicher Schlawiner und Herzensbrecher.«
    Rocco legte den Kopf schief und schaute Xav mit Unschuldsaugen an. Sogar der Hund war hin und weg von ihm.
    Die Signora stieß ein helles, fröhliches Lachen aus, wie ich es höchst selten von ihr hörte, und tätschelte dem Beagle den Kopf. »Du Teufelskerlchen.«
    Die Ladenglocke über der Eingangstür bimmelte los. Lily George rauschte herein, in einem auffälligen Patchwork-Mantel. »Ich hoffe, Sie sind so weit, Maria!«, rief sie. »Ich brauche diese letzten Masken, um sie der Maskenbildnerin zu zeigen.« Sie verstummte, als sie sah, dass wir Kundschaft hatten. Ich nahm Xav die Pestarzt-Maske aus der Hand und legte sie vorsichtig zurück.
    »Ja, ich habe alle in Kartons verpackt.« Signora Carriera langte unter den Tresen, um den Auftrag hervorzuholen. Xav zwinkerte mir zu und schlenderte auf die andere Seite des Ladens, um sich die Umhänge auf der Kleiderstange mit den Kostümen anzusehen. »Ich habe noch ein paar im Atelier, die nicht ganz fertig sind. Geben Sie mir einen kurzen Moment, Lily.«
    Ohne unseren Besucher aus den Augen zu lassen,pirschte sich Lily an mich heran. »Crystal, warum hast du mir nicht erzählt, dass du bei deiner Arbeit hier solche wahnsinnig attraktiven Italiener kennenlernst? Den da würde ich glatt mit nach Hause nehmen, mit ’ner Schleife drum rum.«
    Ich errötete und räusperte mich. »Ähm … Lily …«
    Xav drehte sich um und blickte uns mit erhobenen Augenbrauen an.
    Lily umfasste meinen Arm. »Jetzt sag mir nicht, dass er Englisch versteht. Töte mich, Crystal!«
    Xav lachte. »Nein, das wäre wirklich ein Jammer.«
    »Oh mein Gott, und er ist Amerikaner! Ich schäme mich zu Tode! Crystal, hol einen Umhang und wirf ihn mir über den Kopf. Ich muss mich verstecken.«
    Ich schüttelte sie kurz an den Schultern. »Keine Sorge, das ist bloß Xav. Mein Schwester heiratet seinen Bruder in zwei Wochen. Xav, das ist Lily George; sie ist die Kostümbildnerin des neuen Steve-Hughes-Film, der diese Woche in Venedig gedreht wird.«
    »Schön, dich kennenzulernen«, sagte Xav.
    »Ebenso«, erwiderte Lily und legte die Hände an ihre hochroten Wangen. »Beachte mich einfach gar nicht: Ich werde leider immer knallrot wie eine Tomate, auch wenn’s gar keinen Grund zum Schämen gibt. Ich habe immer gehofft, das legt sich mit dem Alter.« Sie fächelte sich mit den Händen Luft ins Gesicht.
    Signora Carriera erschien mit verschiedenen Kartons, die sie für Lily vorbereitet hatte, und stellte sie auf den Tresen. »Ich denke, das sind jetzt alle, Lily. Wollen Sie noch mal einen Blick darauf werfen?«
    »Ja, kurz.« Lily ging die Kartons durch und gab einen anerkennenden Laut von sich. Xav stand hinter ihr, um einen Blick zu erhaschen. Sie hielt sich eine der Masken vors Gesicht. »Fabelhaft!«
    Meinte sie jetzt die Maske oder Xav?
    Lily legte die Maske zurück in den Karton. »Xav, weißt du was? Du könntest Crystal am Sonntag begleiten, wenn du Lust hast. Wir brauchen noch ein paar große Komparsen und du würdest sicher gut reinpassen.«
    Eigentlich hatte der Film mein besonderes Erlebnis sein sollen, weshalb ich selbstsüchtig darauf hoffte, dass Xav das Angebot ausschlagen würde. Aber nein.
    Er rieb sich die Hände. »Hey, ich bin erst seit ein paar Stunden in Italien und spiele schon in einem Film mit – hier gefällt’s mir.« Die letzte Bemerkung richtete er an Signora Carriera, die sich sichtlich geschmeichelt fühlte.
    »Das interpretiere ich jetzt als ein Ja?« Lily schob die Kartons in eine der großen Einkaufstaschen unseres Ladens, bedruckt mit Karnevalsmasken. »Crystal weiß, wo’s ist. Aber es ist frühes Aufstehen angesagt. Um sechs müsst ihr in der Maske sein.«
    Xav war schneller als ich an der Tür und hielt sie für Lily auf. »Klar, wir sind da.«
    »Vielen Dank, Maria. Und euch zwei sehe ich

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