Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
Vom Netzwerk:
mit Ihnen verhandeln.« Sein Tonfall legte den Verdacht nahe, daß er alles, was sie zu sagen hatten, schon im voraus mißbilligte. »Sie fragen, was Sie für Draht, Energiezellen und Blaster anzubieten haben.«
    »Weißt du«, meinte Luke, während er einen handtellergroßen Diagnosespiegel in den richtigen Winkel neigte, um die schmalen Kontakte im Innern des ausgeschlachteten Spähdroiden sehen zu können, an denen er die Vocoderbox einrastete, »wäre mir von irgendwem eine Wette vorgeschlagen worden, welche Gruppierung der anderen Bordgäste dieses kleinen Ausflugs sich am wahrscheinlichsten in der Nähe der Transportfähren einnistet, ich hätte Stiefel und Lichtschwert darauf gesetzt, daß es die Sandleute sind. Es ist doch einfach die naheliegendste Annahme, oder nicht?«
    ›DIE ERKLÄRUNG IST ETWAS AN DER INNERSTEN NATUR DES GEHEIMSTEN KERNS DES UNIVERSUMS, DAS DIE MEISTER ZWAR WUSSTEN, ABER NIE ENTHÜLLT HABEN.‹
    Der winzigkleine Text stand auf dem Monitorschirm des Voders. Daß er ihn unwillkürlich angeschaut hatte, weil er eine Antwort erwartete, war Luke zunächst gar nicht aufgefallen.
    ›ES IST DAS TIEFSTE, DUNKELSTE GEHEIMNIS ALLER GEHEIMNISSE, ZU DENEN DIE MACHT ZUGANG VERLEIHT.‹
    »Und das ist?«
    Callista deutete ein Flüstern an, indem sie die Buchstaben auf die winzigste, gerade noch lesbare Größe verkleinerte.
    ›DAS UNIVERSUM HAT SINN FÜR HUMOR.‹
    Es schauderte Luke. »Ich muß wohl erst zu einem weit höherentwickelten Jedi aufgestiegen sein, bevor ich Lust verspüre, darüber auch nur nachzudenken .«
    Er spürte Callistas selten gewordenes Lachen wie ein Schimmern inmitten der dunklen Luft.
    Bei dem Spähdroiden handelte es sich um das Exemplar, das auf Pzob von Cray zerschossen worden war; Luke hatte es den Jawas abgehandelt, indem er unter beträchtlichen Beschwerden die Macht angewandt und einen Jawa von Kopfschmerz und Übelsein, den Nachwirkungen eines schweren Stunnertreffers, einen anderen von elektrischen Verbrennungen der Hände heilte.
    Während er den Droiden umbaute, hatte er geredet: über Tatooine, Obi-Wan und Yoda; über den Untergang des Imperiums und das Ringen der Neuen Republik; über Bakura und Gaeriel Capiston, Leia, Han, Chewie und R2. Über die Akademie auf Yavin, die Gefahren für die unreifen, unerprobten, unerfahrenen Adepten, deren Machtfülle wuchs, ohne daß sie verläßliche Kenntnisse erlangten, die ihnen gezeigt hätten, wie sie die Macht steuern konnten oder was sie damit anzufangen hatten. Über Exar Kun.
    Und über seinen Vater.
    Und danach erzählte Callista zögerlich, langsam, zuerst in nur ein, zwei Sätzen auf einmal, entweder auf dem kleinen Monitorschirm der Vocoderbox oder der größeren Bildfläche des Diagnosegeräts, aus ihrem Leben: von ihrem Heranwachsen auf der Ozeanranch auf Chad; über ihren Vater, der sie nie verstanden hatte, und ihre Stiefmutter, die selbst zu ratlos und zu unglücklich gewesen war, um einen von ihnen beiden zu begreifen. Über Monde und Gezeiten, Eis und Phosphor, vom Singen der Cy'een in fernen Meerestiefen. Von Djinn Altis, dem Jedi-Meister, der nach Chad gekommen war, und der Jedi-Enklave auf Bespin, wo sie unerkennbar in den Wolken geschwebt hatte.
    ›WIE MEIN RITT AUF EINEM CY'EEN WAR ES…‹
    Auf dem Diagnoseschirm erschien das Bild einer enormen, langhalsigen, fischartigen Echse, eines beispiellos schönen, von wilder Kraft strotzenden Ungetüms; und für einen Sekundenbruchteil erahnte Luke in der Dunkelheit den Hauch salzigen Winds, gezügelter Gewalt, glaubte er den Gesang zu hören, den die Kreaturen auf ihren Herdenwanderungen von sich gaben.
    ›CY'EEN SIND RIESIG UND SCHNELL, GERADEZU FURCHTERREGEND, SIE GLÄNZEN IM SONNENSCHEIN WIE BRONZE… ABER ICH HABE ES GESCHAFFT. WENN AUCH NUR KNAPP.‹
    »Ja, so ist es«, sagte Luke, besann sich darauf, wie die Macht ihn durchströmt hatte, während er den Endkampf gegen Exar Kun ausfocht, und an den Moment, als sich auf Hoth das mit der Macht ergriffene Lichtschwert aus der Schneewehe freiriß und in seine Faust gesaust kam. »Ja, genau so.«
    Er erzählte ihr von Cray und Nichos, und weshalb sie nach Ithor geflogen waren, um dort Hilfe bei den Heilern zu suchen; von Drub McKumbs unvermutetem Aufkreuzen sowie von Hans und Leias Flug nach Belsavis.
    »Es ist noch gar nicht lange her, daß sie gestartet sind«, sagte er zum Schluß, hockte sich nieder und drückte die Taste der improvisierten Fernsteuerung des Lockvogel-Droiden. Nichts geschah.

Weitere Kostenlose Bücher