Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
Vom Netzwerk:
kam Leia so vor, als seien seit ihren Recherchen im Archiv schon tausend Jahre verstrichen. Als sie bei ihrer Rückkehr am gestrigen Abend Han gänzlich erschöpft und durchnäßt antraf, wie er Chewies Verletzungen zupflasterte, waren die Spekulationen, zu denen die Aufzeichnungen des Archivs ihren Geist angeregt hatten, zunächst einmal verflogen; und nach Maras Subraumanruf hatten ihre Gedankengänge um andere Angelegenheiten gekreist.
    »Nicht das… was ich gesucht habe«, antwortete Leia bedächtig. »Nirgends sind Jedi erwähnt, nicht einmal über Plett ist etwas zu finden. Dabei ist es offensichtlich, daß sie die Urheber der verschiedenerlei Arten hiesiger Plantagenwirtschaft waren, und sie haben offenbar auch die Archivprogramme erarbeitet. Das Stadtarchiv teilt sich Computerzeit mit Firmen wie Brathflen Corporation, Galactic Exotics und Imperial Fruits, aber sämtliche Archivprogramme machen den Eindruck, als wären sie ursprünglich für ein Vierundsechziger-Modell konzipiert worden. Und das heißt, sie müssen in der Zeit entstanden sein, als sich auf Belsavis Jedi aufhielten. Natürlich weiß niemand mehr, wo der allererste Computer abgeblieben ist. Ich nehme aber an, daß man ihn, sobald ein neues Gerät angeschafft wurde, gegen Chips und Draht an Nubblyk abgegeben hat.«
    »Eine naheliegende Vermutung«, stimmte Han halblaut zu. »Nicht das, was ich hören wollte, aber eine einleuchtende Schlußfolgerung. Existiert irgendein Hinweis darauf, was aus Nubblyk geworden ist?«
    Leia schüttelte den Kopf. »Eines Nachts vor sieben Jahren ist er ganz einfach verschwunden. Sein Nachtklub wurde von seinem ›Kollegen‹ Bran Kemple übernommen. Kemple hat sich auch sein Import-Export-Geschäft auf dem Pandowirtin Boulevard unter den Nagel gerissen. Nubblyk der Schleimige Slyte hat Drub McKumb zweimal, als er wegen Benutzung des Schmuggler-Luftkorridors eingelocht worden war, durch die Begleichung von Bußgeld aus der Patsche geholfen. Kemple hat offenkundig nie dergleichen für McKumb getan. Unmittelbar nach dem Verschwinden Nubblyk des Slyten und der Übernahme seiner Betriebe durch Kemple ist McKumb einmal durch Mubbin den Whiphid per Bußgeldzahlung aus dem Knast geholt worden. Den Unterlagen zufolge hat McKumb kein einziges Mal legal ein Raumschiff auf dem Raumhafen gelandet. Und am interessantesten an alldem ist…«
    Unter der Tür zeigte sich Chewbacca und stieß ein fragendes Brummen aus. Er deutete ins Vorderzimmer, wo aus dem Subraumkommunikator ein Signal ertönte.
    Der Kode betraf Leia, und das Bild war verschlüsselt.
    Leia tippte die Dechiffriersequenz, und plötzlich verdichtete sich das augenschädliche Flimmern grüner, brauner und weißer Pixel zum Abbild Admiral Ackbars.
    »Es kann sein, daß es nichts zu besagen hat, Prinzessin«, sagte der Calamarianer mit seiner weichen Lispelstimme. »Trotzdem bin ich der Auffassung, Sie sollten Bescheid wissen. Mir liegen Agentenmeldungen aus dem Senex- und den benachbarten Teilen des Juvex-Sektors vor. Demnach sollen die Familienoberhäupter von sechs oder sieben Alt-Herrscherhäusern – und zwar solchen, die sich bisher immer zurückgehalten, nicht an den Grenzkonflikten beteiligt und sich mit keinen Kriegsherren verbündet haben –, alle gleichzeitig ›in Urlaub‹ gegangen sein… ohne daß sie ihre Familien oder ihre Mätressen mitgenommen hätten.«
    »Ach ja?« Hans Brauen rutschten aufwärts. »Na, das ist ja wirklich eine ernste Sache.«
    Der Admiral faltete die schuppigen Hände. Im Subraumholo glich sein geisterhaftes Abbild einer im Empfängerkubus aus Nebel geformten Statue.
    »Das allein wäre schon sonderbar genug, aber es fällt zeitlich beinahe genau mit dem ›Urlaub‹ zusammen, den die neutralen Ex-Gouverneure von Veron und Mussubir Drei, gewisse Bevollmächtigte der Seinar Corporation und ein hochstehender Angehöriger der Familie Mekuun genommen haben. Drost Elegin, das Oberhaupt des Hauses Elegin, ist anscheinend zunächst von seiner Familie begleitet worden, hat sie inzwischen aber auf Eriadu zurückgelassen.«
    »Das hört sich ja an, als wäre plötzlich in feinsten Kreisen epidemische Flegelhaftigkeit ausgebrochen«, bemerkte Han, der mit verschränkten Armen hinter Leia stand. »Sind irgendwelche Truppenbewegungen zu beobachten?«
    »Bis jetzt nicht.« Der Calamarianer tippte auf den kleinen Stapel Datenspeicher auf dem neben ihm gerade noch sichtbaren Tisch, die wohl die Agentenmeldungen enthielten. »Nicht bei den

Weitere Kostenlose Bücher