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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Zonen eigentlich um die Rechte denkender Lebewesen steht.«
    »Das hört sich an, als wär's keine Gegend«, sagte Cray, »wo man ohne Schwierigkeiten nach Informationen über verschwundene Jedi-Familien recherchieren könnte.«
    »Einfach wird es nirgendwo sein«, entgegnete Leia. »Weil wir von einem Hyperraumknoten zum anderen zu springen imstande sind, vergessen wir, was für ein Abstand zwischen dem einen und dem nächsten bewohnten Sonnensystem liegt, wie viele Lichtjahre es sind. Man kann sich überall verbergen oder überall versteckt werden. Es bedarf nur einer versehentlich gelöschten Zeile irgendwo in einem Computer – des Fortfalls einer Ansammlung phosphoreszenter Pixel –, und jemand ist verschollen. Unwiderruflich. Für immer. Eigentlich ist gar keine regelrechte Suche möglich.«
    »Sicher sind irgendwo Kopien vorhanden.« Man sah Cray bei der Vorstellung, es könnte solche Mißgeschicke geben, ihr Unbehagen an. Leia vermutete, daß Cray dank Lukes Unterricht nicht mehr so dogmatisch der Überzeugung anhing, durch Intelligenz ließe sich letzten Endes alles unter Kontrolle bringen. Anscheinend jedoch mußte sie noch viel dazulernen. Sie schaute hinüber zu Luke. »Hast du inzwischen versucht, in McKumbs Geist Einblick zu nehmen?«
    Luke nickte. Bei der Erinnerung daran zuckte er unwillkürlich zusammen. Mochte es am Yarrock, an den Hirnschäden oder einer anderen Ursache gelegen haben, auf jeden Fall war er auf keine der normalen Barrieren gestoßen, die sonst das Eindringen telepathischer Kräfte vereitelten; doch genausowenig hatte er in der Psyche des alten Schmugglers irgend etwas entdeckt, das seine Fragen beantwortet, neue Fragen aufgeworfen oder ihm zu irgendwelchen Erkenntnissen verhelfen hätte. Nur eine chaotische Lohe der Pein war ihm entgegengeschlagen, aus der abscheuliche Gestalten hervorbrachen, räuberische Ungetüme. Sengende Säure strömte vom Himmel. Lärm hämmerte und dröhnte ins Gehör, erstickende Glut gloste. Schon Sekundenbruchteile nach Aufnahme des Versuchs hatte er sich aus McKumbs geistigem Wirrwarr zurückziehen müssen. Tomla El hatte ihn gestützt, ihn in tiefer Sorge gemustert.
    »Wie wäre es, wenn du in meine Psyche Einblick nimmst?« schlug Nichos vor. »In meinem Gedächtnis haftet natürlich nur, was ich als Kind erlebt habe. Aber immerhin könnte es sein, daß dadurch die Suche eingeengt wird. Damals bin ich ja noch ein Mensch gewesen.« Er dachte daran zu lächeln. »Und ich war dazu fähig, an die Macht zu rühren.«
     
    Ausschließlich Cray und Leia begleiteten Luke und Nichos die schmalen Wendeltreppen hinab und durch den kleinen, rückwärtigen Garten in das Quartier, in dem Cray und Nichos wohnten. Obwohl Han und Luke mittlerweile beide weitgehend sicher waren, daß Drub McKumb nicht die Absicht gehabt hatte, ein Attentat zu verüben, sondern eine Warnung zu geben, vertrat Han nicht die Ansicht, daß sie alles wüßten, was McKumb zu erzählen hatte. Darum blieb er mit Chewbacca in der Regierungs-Gästeherberge, im Umkreis der Kinder. R2-D2 stöpselte sich an einen Drucker, der bald Sternenkarten und Berechnungen in bezug auf den Senex-Sektor ausgab. Auf dem Balkon vergnügte C-3PO sich mit dem Zeitvertreib, die aufwendigen ithorianischen Herdenrituale, die man unten auf dem Zentralplatz vollzog, mit seinen darüber gespeicherten Schilderungen zu vergleichen.
    »Wir wissen, daß er die Fähigkeit zur Nutzung der Macht beim… beim Transfer verloren hat, jedenfalls bis auf weiteres.« Cray sprach schnell und abgehackt. Sie blickte Nichos und Luke nach, die Seite an Seite vorausgingen.
    Lukes schwarz ummantelte Gestalt wirkte neben der hohen, silbrigen Erscheinung seines Schülers beinahe zwergenhaft. Die Terrasse vor den Gastunterkünften lag vom Zentralplatz und den dort aufgeführten Tänzen abgewandt, so daß ihre Schritte auf dem Lapislazuli und Gold des vielseitig gestalteten Sternenkarten-Mosaikbodens hörbar hallten.
    »Mir ist bekannt, daß Luke, Kyp Durron und einige andere, die das Holocron studiert haben, die Auffassung vertreten, die Macht sei vollauf eine Funktion organischen Lebens. Aber ich sehe keinen Grund, weshalb es zwangsläufig so sein müßte. Nichos ist ja, im Gegensatz zu R2-D2 und C-3PO, kein Konstrukt. Er ist so lebendig wie du und ich.« Sie hielt den Kopf erhoben, und ihre Stimme blieb energisch; doch im Schein der halb im Geäst ihrer Elternbäume verborgenen Leuchtgloben sah Leia in den Augen der jungen Frau den

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