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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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aufschlußreichen silbernen Schimmer unterdrückter Tränen.
    »Zur Zeit arbeite ich an der Fragmentierung und Kubierung hyperkleiner Mikros, um duplizieren zu können, was sich anhand von Röntgenstrahlen aus den Gehirnen anderer Akademiestudenten rekonstruieren läßt. Der Vorteil bei dem, was ich mit Nichos' Gehirn vorgenommen habe, ist die Möglichkeit, Informationen immer effizienteren Prozessoren zu übertragen, weil ich das Design ständig verbessere und verfeinere.«
    Erneut strich sie über ihr Haar, um bei dieser Gelegenheit verstohlen-hastig über die Seiten ihrer mit zartem Lidschatten getönten Augen zu tupfen. Ihre vollkommene Schönheit duldete keinen Kummer und keine Zweifel.
    »Er steckt ja auch erst seit wann in dem Körper…? Wie lange? Seit sechs Monaten?« Leia war es zuwider, Trost zu spenden, von dem sie im Innersten argwöhnte, er müßte sich als falsch erweisen. »Es ist ein Wunder«, fügte sie in uneingeschränkter Ehrlichkeit hinzu, »daß er überhaupt noch lebt.«
    Knapp nickte Cray ein einziges Mal. Sie schenkte der Umgebung keine Beachtung, während das Grüppchen ein Foyer mit filigrierten Belüftungswänden und Stalaktitengebilden durchquerte, das Ähnlichkeiten mit einer unterseeischen, an Blumengewächsen reichen Höhle hatte. »Und ohne die Forschungen, die Stinna Draesinge Sha an erbeuteten Ssi-ruuk-Wracks betrieben hat, wäre er nicht am Leben. Dadurch erzielte sie Ergebnisse im Hinblick auf Methoden des Transfers… einer tatsächlichen Person, nicht bloß einer Datenkompilation… in eine artifizielle Konstruktion. Bei der Arbeit mit Nichos hegte sie große Hoffnungen, sie war eine echte Hilfe. Einmal hat sie erwähnt, die Technisierungsmethode der Ssi-ruuk hätte Magrody fasziniert, ihren Lehrer, und Magrody wäre bestimmt auf zweckmäßigere Lösungen verfallen als sie, was die Relation zwischen organischer und künstlicher Intelligenz betrifft. Aber da… äh… da war er ja schon weg. Sie hat…«
    Cray schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, wer etwas gegen sie gehabt haben könnte.«
    Sie war wieder schweigsam geworden, als sie die angenehme, grottenartige Mittelkammer der Suite betraten. Im Lichtschein einiger in die transluzenten Gespinste der niedrigen Zimmerdecke eingeflochtener, rosiger Leuchtgloben setzte Nichos sich an den Tisch. Luke nahm ihm gegenüber Platz. In einer Nische stand ein sinusförmiger, für die Konturen menschlicher Körper beschaffener Diwan; darauf ließen Leia und Cray sich nieder. Leia streckte den Arm in die Höhe, hakte die Abdeckung von einem anderen Leuchtglobus, so daß sanfte, rosarote Helligkeit auf sie fiel.
    »Ich war ganz einfach froh«, sagte Cray schließlich, sprach so leise, daß die Männer am Tisch sie nicht hören konnten, »daß es, als Nichos… Als man die Diagnose gestellt hatte…« Doch sie schrak vor diesen Erinnerungen zurück. »Ich war froh, daß er noch lebte. Daß er sich schon eine genügende Beherrschung der Macht angeeignet hatte, um sich… von seinem organischen Körper zu lösen. Und zu analysieren, wie man die Fähigkeiten, die die Macht verleiht, auf eine anorganische Entität überträgt, ist lediglich eine Frage der Zeit. Einige Forschungen Magrodys gingen in diese Richtung, ehe er…«
    Wieder verkniff sie es sich, unumwunden von Magrodys Verschwinden zu sprechen. Leia war sich darüber im klaren, daß auch Cray die Gerüchte gehört haben mußte. Das Getuschel. Dieses Gemunkel, daß sie, Leia Organa Solo, ihre »Schmugglerfreunde« eingespannt hätte, um Vergeltung an dem Mann zu üben, bei dem Qwi Xux, Ohran Keldor, Bevel Lemelisk und die anderen Konstrukteure des Todessterns ihre Kenntnisse erworben hatten.
    In Nichos' Geist Einsicht zu nehmen, war eine der sonderbarsten Verrichtungen, die Luke je angepackt hatte. Wenn er die Macht benutzte, um in jemandes Gedanken oder Träume zu blicken, sah er deren Inhalte oft als Bilder, ganz als wären es seine eigenen Erinnerungen, oder als ob er von etwas träumte, was er vor langem erlebt hatte. Manchmal waren es statt der Bilder Klänge – Stimmen – oder in seltenen Fällen Wahrnehmungen von Kälte oder Hitze.
    Nun versenkte Luke sich, die Augen geschlossen, in die oberflächliche Trance des Lauschens, des Vortastens. Er spürte Nichos' Psyche, sie stand ihm, wie die Jedi-Meditation es lehrte, in aller Empfänglichkeit offen; fühlte die Persönlichkeit des jungen Manns, der sich einst mit solchem Talent zur Anwendung der Macht, mit

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