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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Turmruine ab.
    Und noch etwas war da. Ein Erinnerungsbild, etwas Gräßliches… Eine Woge der Dunkelheit, die sich ausbreitete, als ob sie etwas suchte, nach etwas fahndete, sie dehnte sich in alle Richtungen aus. Eine Woge, die ihm Eiseskälte einflößte, aber plötzlich zurückwallte, bevor er klären konnte, was ihm da begegnete; wie eine schwarze Blume, die sich zu einem greulichen Samenkorn zurückentwickelte und verschwand…
    Mit einem Mal wieder bei vollem Bewußtsein, keuchte er und spürte, wie in seiner Faust Nichos' Hand vor Erschrecken zuckte.
    »Was ist passiert?« fragte Luke sofort. Cray sprang auf und eilte durchs Zimmer herbei.
    »Nichos…«
    Besorgt betrachtete der silbrige Mann ihn. Er hatte bemerkt, wie Nichos' Hände vor ihm zurückschraken, und jetzt besah Nichos selbst sie sich mit einem gewissen Maß an Überraschung.
    »Du hast Zuckungen gehabt.« Schon kniete Cray an Nichos' Stuhl, checkte die Instrumententafel an seiner Brust.
    »Was ist geschehen?« fragte Luke nochmals. »Was hast du gefühlt?«
    »Nichts.« Nichos schüttelte den Kopf – einen Sekundenbruchteil zu spät, als daß es natürlich gewirkt hätte. »Das heißt, ich entsinne mich an keinerlei unerfreuliche Wahrnehmungen. Eben habe ich noch Lukes Hände gespürt, und dann war auf einmal meine Trance vorbei, und meine Hände hatten sich von seinen Händen zurückgezogen.«
    »Hast du irgend etwas gesehen?« Inzwischen stand Leia an Nichos' anderer Seite. Cray beschäftigte sich noch immer mit dem Überprüfen der Anzeigen, obwohl sie die Toleranzwerte in- und auswendig kannte.
    »Ich glaube, es ist Belsavis.« Luke rieb sich die Schläfen. Der Schmerz, den er darin bemerkte, unterschied sich von dem Pochen, unter dem er bisweilen litt, wenn er die Macht anwandte, um trotz Widerstands eine tiefe mentale Sondierung vorzunehmen, oder auf jemanden lauschte, der sich weit außerhalb der menschlichen Hörweite befand. »Ich habe über einem vulkanischen Senkungsgraben irgendeine Art von antigravgestützter Solarverstärkerkuppel gesehen. Soweit ich mich auskenne, ist Belsavis die einzige Welt, wo es so etwas gibt.«
    »Aber die Kuppeln sind erst vor rund einem Dutzend Jahren gebaut worden«, hielt Cray dagegen. »Und wenn Nichos als Kind dort gewesen sein soll…«
    Luke zögerte, er überlegte, woher das Gedankenbild gestammt haben könnte; fragte sich, wieso ihm so aufgewühlt zumute war, was ihm derartigen Schrecken bereitet hatte… Weshalb er sich nicht des Eindrucks erwehren konnte, einen Teil des Gesehenen schon vergessen zu haben. »Nein, auch anderes paßt zusammen«, sagte er. »Die Stollen, an die er sich entsinnt, können geothermische Abzugsschlote sein. Ich glaube, in den belsavisischen Senkungsgräben wuchs Urwald, bevor sich die Obstpflanzer niedergelassen haben.« Kurz schaute er Cray an, sah die Weise, wie ihre Hände auf Nichos' Schultern ruhte, ihr Blick über sein Gesicht glitt…
    Keine visuellen, auditiven oder olfaktorischen Erinnerungen. Allein die neutrale Kenntnis dessen, was sich ereignet hatte.
    Fortwährend nagte das Gefühl, etwas vergessen zu haben, an seinem Bewußtsein; es schien greifbar nah zu sein und blieb doch dem Zugriff entzogen, ganz ähnlich wie eine Fata Morgana.
    »Belsavis liegt auch im Senex-Sektor«, konstatierte er nach einem Moment des Schweigens, »also auch von Yetoom aus leicht erreichbar. Wie heißt das Tal, in dem man die Kuppel errichtet hat? Ist dir das bekannt, Cray?«
    »In den Gletscherzonen gibt es zwei oder drei überkuppelte vulkanische Senkungsgräben«, antwortete Cray, beobachtete dabei Leias von stummen Fragen gekennzeichnetes Mienenspiel. »Die Bauten sind standardisierte Solarverstärkerkuppeln und werden von apexmontierten Antigravsystemen getragen. Als erstes ist vor zwölf oder vierzehn Jahren von der Brathflen Corporation eine Kuppel über dem Plawaltal konstruiert worden…« Sie stockte, als ob sie das Wort zum erstenmal hörte. »Plawal…«
    »Plettwell«, sagte Leia, »Pletts Quell.«
    »Wie lang existieren dort schon Kolonien?«
    Leia schüttelte den Kopf. »Danach müssen wir R2 fragen. Seit wenigstens fünfundzwanzig oder dreißig Jahren. Der Neunte Quadrant ist eine ziemlich abseitige stellare Region, dort liegen die Sonnensysteme weit auseinander. Insofern wäre dort die ideale Gegend für Jedi-Ritter, um ihre Familien, sobald feststand, daß der Imperator sie auszurotten beabsichtigte, sicher zu verbergen.«
    Sie straffte ihre Haltung; die Falten

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