Callista 01 - Palpatines Auge
sich an Nichos strahlendes Lächeln. Die brillanteste KI-Programmiererin des Magrody-Instituts, und außerdem stark in der Macht.
»Dann muß deine Tante Gemeinsamkeiten mit meinem Onkel Owen gehabt haben«, sagte er in verhaltenem Ton. »Die größte Schelte, die ich je im Leben bekommen habe, war bei einer Gelegenheit, als… Ich glaube, ich hatte durch Nutzung der Macht etwas wiedergefunden. Tante Beru hatte den kleinen Schraubenzieher verloren, mit dem sie immer ihren Textilreparateur in Ordnung brachte. Ich machte einfach die Augen zu und sagte: ›Er liegt unter der Couch.‹ Woher ich das wußte, war mir nicht klar. Onkel Owen hat behauptet, daß er mich bestraft, weil ich's nur hätte wissen können, wenn ich selbst den Schraubenzieher dort versteckt hätte… Aber jetzt gehe ich davon aus, er hatte gemerkt, es war die Macht, und darum geriet er so aus dem Häuschen.«
Er hob die Schultern. »Ich muß etwa sechs Jährchen alt gewesen sein. Ich bin sicher, daß ich nie wieder so was gemacht habe. Bevor ich auf Dagobah mit Yoda zu tun hatte, konnte ich mich nicht einmal mehr daran erinnern.«
»Ja«, gab Cray zu, »genauso hat Tante Sophra sich gegenüber Mutter benommen. Und ich muß mir die gleiche Haltung angeeignet haben, denn bevor Nichos und ich uns darüber aus sprachen, war's mir nie… Vorher wäre ich nie auf die Idee verfallen, ich könnte empfänglich für die Macht sein.«
Nichos dachte daran zu lächeln und legte die Hand auf ihre Schulter. Luke wußte, daß sogar die Körpertemperatur stimmte; zumindest im Gesicht und in den Händen.
»›Sie haben die Kinder in Pletts Quell verborgen‹«, sagte Leia gedämpft. »Wäre es möglich, daß damals… damals als Vader und der Imperator damit anfingen, Jagd auf die Jedi-Ritter zu machen, einige von ihnen… Ich weiß nicht… Daß vielleicht einige ihre Lebensgefährtinnen und Kinder an einen sicheren Ort gebracht haben? Han, hast du irgendwann einmal mit Drub über die Jedi-Ritter gesprochen? Über die Macht?«
»An die Unterhaltungen, die wir irgendwann mal hatten, kann ich mich kaum noch entsinnen«, gestand Han. »Wenigstens nicht an die Gespräche, die wir beim Saufen hatten. Aber ich weiß noch, daß ich ihm von Luke und dem alten Ben erzählt habe. Daß es den Geschäften schadet, mochte Drub nicht, aber er hat sich immer gewünscht, daß die Rebellen siegen.« Verlegen zuckte er mit den Schultern. »Er war wohl irgendwie romantisch veranlagt.«
Leia unterdrückte ein Lächeln und verschwieg ihre persönlichen Gedankengänge über Schmuggler, die Rebellionen ihre Geschäfte schädigen ließen. Sie richtete den Blick erneut auf Luke. »Möglicherweise sind die Aufzeichnungen später verstreut worden«, sagte sie, »aber falls sich in Pletts Quell oder Plettwell tatsächlich eine Gruppe von Jedi-Familien verborgen hat, kann es doch sein, daß sie irgendwo Informationen über ihren Verbleib hinterlassen haben… Und darüber, wer sie waren.«
Sie nahm nochmals den Ohrring zur Hand, drehte ihn ins Licht. »Yetoom liegt am Rand des Senex-Sektors, sagst du. Sullust zwischen Yetoom und Ithor. Die meisten dieser Kreditzertifikate stammen von Sullust… Über welche Reichweite könnte der Komische Heilige verfügen?«
»Er ist ein leichter Stückgutfrachter, so wie der Falke«, antwortete Han voller Nachdenklichkeit, schaute dabei Chewbacca fragend an. Der Wookie nickte. »Demnach dürfte er Fernstreckenkapazität haben, aber die Mehrzahl der Gelegenheitsschmuggler führt keine Hypersprünge über mehr als zwanzig Parsecs Entfernung durch. Da ober- oder unterhalb der genannten Ekliptik so gut wie überhaupt nichts ist, müßte das Schiff seine Flüge irgendwo im Senex- oder Juvex-Sektor machen… Oder im Neunten Quadranten, sagen wir mal, zwischen der Greeb-Streebling-Wolke und den Noo-Grubenwelten.«
»Das ist ein großes Gebiet«, meinte Leia ebenso nachdenklich. »Und zudem ist es zerstückelt, aufgeteilt unter imperialen Bastionen und kleinen Zwei-Planeten-Konföderationen. Bei dem Alt-Herrscherhaus, das im Senex-Sektor regiert, hat Admiral Thrawn nie viel zu melden gehabt, und für uns gilt das gleiche. Ich weiß, daß das Haus Vandron auf Karfeddion Sklavenarbeiter einsetzt, und daß das Haus Garonnin einen Großteil seiner Einkünfte aus einer Asteroiden-Montanindustrie bezieht, in der die Arbeit unter ziemlich greulichen Bedingungen erfolgt. Schon in vergangenen Zeiten hat man im Senat fortlaufend die Frage behandelt, wie es in diesen
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