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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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daß sie sich für sie von selbst verboten. Nur unter den harten Bedingungen des strengen Jedi-Trainings auf Yavin hatte Leia einmal Cray ohne Schminke und Schmuckstücke erlebt, und sogar da war es der jungen Wissenschaftlerin gelungen, prachtvoll auszusehen. Leia entsann sich daran voller Neid.
    »Was hat deine Mutter denn darüber gesagt?« erkundigte sich Luke mit seiner ruhigen Stimme. »Warum wollte deine Tante nicht daß sie darüber spricht?«
    Cray schüttelte den Kopf Luke wandte sich an den goldenen Protokolldroiden, der soeben mit seinem gedrungenen Astromech-Kollegen an der Seite das Eßzimmer betrat.
    »Fällt dir dazu was ein, 3PO?«
    »Zu meinem Bedauern muß ich Ihnen mitteilen, daß das nicht der Fall ist, Sir«, antwortete der Droide.
    »Pletts Quell war eine Zitadelle.«
    Alle Anwesenden drehten sich überrascht um, sahen den Mann an, der den Satz gesprochen hatte – beziehungsweise das Geschöpf, das einmal ein Mensch gewesen war und jetzt neben Crays Stuhl stand.
    Die diplomatischen Empfänge waren vorbei. Man hatte die festlichen Visiten bei den verschiedenen Herden, die Banketts, Teezeremonien, Blumenbesichtigungen und den Abstecher hinab in den Dschungel samt und sonders hinter sich gebracht, allerdings unter dem Geleit größerer und schwerer bewaffneter Beschützergruppen, als ursprünglich geplant Cray und ihr Verlobter Nichos Marr – zwei Schüler Lukes an der Jedi-Akademie auf Yavin, die ihn nach Ithor begleitet hatten, um Tomla El zu konsultieren – waren gebeten worden, als Leibwächter dabei zu sein und sicherheitshalber mit ihren durch das Jedi-Training sensibilisierten Sinnen die buntgekleideten, friedlichen Ithorianermassen zu durchforschen. Sobald das Abenddunkel die schwebende Megalopolis in ihren zarten Mantel gehüllt hatte, waren sie mit der Regierungschefin und ihrer Begleitung in die Privatsphäre der Gästeherberge zurückgekehrt, erst dort erhielt Leia die Gelegenheit, mit Cray Mingla über die Ermordung Stinna Draesinge Shas zu reden, der unauffälligen Theoretikerin die zusammen mit den Erbauern des Todessterns studiert hatte.
    Obwohl Cray durch die Information über den Mord schockiert worden war, konnte sie wenig über ihre ehemalige Lehrerin erzählen. Ganz wie Nasdra Magrody selbst war auch Draesinge stets völlig unpolitisch gewesen, hatte nach Wissen nur um des Wissens willen gestrebt. Ähnlich wie die Physikerin Qwi Xux, dachte Leia bitter, die Magrody in Mufti Tarkins Orbitalschnelltrainingszentrum über dem Geiselplaneten Omwat in den Grundlagen der Künstlichen Intelligenz unterwiesen hatte.
    Erst später hatte Cray nach Drub McKumb gefragt.
    Außerhalb der luftigen, durchlässigen Vielfalt der Tür- und Fensterbogen, durch die sich die Räumlichkeiten der Gästeherberge auszeichneten, erfüllten buntfarbene Lichter und bruchstückhafte Musikklänge den lauwarmen Abend. Überall ringsum in der vereinigten Herdenluftflotte feierten fröhlich die Clans und Familien. Über den Köpfen der Anwesenden warfen Korbe mit Leuchtgloben aus den Deckennetzen weiche Helligkeit auf das Grüppchen Leia trug noch ihr Festkleid aus in Grün und Gold durchwirkter Rankenseide und den weißen Wappenrock, Han seine hauteng geschnittene Militärhose, obschon er nach der Rückkehr in die Gästeherberge als erstes die Jacke ausgezogen hatte, Luke glich in dem schwarzen Jedi-Ritter-Kapuzenmantel einer Schattengestalt.
    »R2 hat in den Hauptcomputer-Datenbanken des Herdenschiffs Baum von Tarintha, dem größten Schiff auf dem Planeten, eine Stichwortsuche nach den Termini Pletts Quell und Plettwell durchgeführt«, erklärte 3PO in zurückhaltendem Stil, ohne eine bestimmte Person anzusprechen. »Keine Hinweise waren zu finden.«
    »Als Kind…« Nichos verstummte, ordnete seine Gedanken, ein Verhalten, das Luke sofort auffiel, weil es nur noch sehr selten bei seinem Schüler auftrat. Er bemerkte die Art, wie Cray den Mann anschaute – oder einstigen Mann –, der offiziell nach wie vor als ihr Verlobter galt, sah die Weise, wie sie ihn musterte. Sie forschte nach seinen übrigen Angewohnheiten, der Art, wie er früher beim Überlegen die Hand an die Stirn legte, suchte bei ihm vergebens nach den kleinen, typisch menschlichen Eigenheiten, einem Stirnrunzeln, einem Schließen der Augen…
    Er hatte unverändert das Gesicht des jungen Manns, der vor über einem Jahr nach Yavin kam und zu prüfen bat, ob er Adept der Macht werden könnte. Soviel hatten die Techniker des

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