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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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weibliches und ein männliches Geschlecht gibt. Wenn man Sandleute sieht oder Banthas brüllen hört, geht man ihnen zumeist schleunigst aus dem Weg.«
    »Hat denn bislang nie irgendwer versucht, sie zu Freunden zu gewinnen?« Callista gab Luke das Fernglas zurück, strich sich eine herabgewehte Haarsträhne aus den Augen.
    Sie trug noch den beulig-weiten, grauen Overall aus einem vorherigen Traum. Dagegen hatte sie jetzt ein sauberes Gesicht, frei von Narben, und sie wirkte weniger mitgenommen, nicht mehr so ausgemergelt. Darüber war Luke froh; es freute ihn, sie sorglos und zufrieden zu sehen.
    »Falls ja, hat er's nicht überlebt und konnte es niemandem erzählen.« Aus purer Gewohnheit suchte Luke durch den Feldstecher auch die hiesige Seite der Schlucht und die Felsen in der Tiefe ab. Hier bemerkte er keine Anzeichen für die Anwesenheit von Tusken. Allerdings sah man sie nicht immer auf den ersten Blick.
    »Drüben in Anchorhead war mal ein Wirt tätig, der hatte die schlaue Idee, sie als Gäste anzulocken, mit dem Hintergedanken, glaube ich, mit ihrer Hilfe geschäftlich in die Wüstenpiraterie einzusteigen. Ihm war aufgefallen, daß sie mit Vorliebe Pika- und Deb-deb-Plantagen plündern. Das sind süße Früchte, die in manchen Oasen gedeihen. Also hat er in einer Destille Zuckerwasser gebraut, um zu sehen, ob er mit ihnen Handel anknüpfen konnte. Soviel ich gehört habe, sind sie davon sturzbetrunken geworden und hatten daran ein riesiges Vergnügen. Deshalb hat er noch eine Großportion gebraut, aber als er ihnen das Zeug zum zweitenmal anbot, haben sie ihn totgeschlagen.« Luke zuckte die Achseln. »Vielleicht fühlten sie sich ungern wohl.«
    Callista drehte den Kopf, sperrte die grauen Augen auf, als käme ihr eine Erleuchtung. »Na, das erklärt doch alles«, rief sie. »Das ist ein Hinweis darauf, woher sie stammen.«
    »Was?« fragte Luke entgeistert.
    »Sie sind mit meinem Onkel Dro verwandt. Ihm war es seit jeher zuwider, sich wohlfühlen zu müssen, darum vertrat er immer die Ansicht, anderen sollte es auch nicht gutgehen.«
    Luke lachte. Alle Diamanthärte und durchs Dunkel geschmiedete Jedi-Stärke seines Herzens verklärte sich zu Licht. In schwungvoller Kurve lenkte er den Gleiter den Höhenweg hinab. »Mensch! Das bedeutet ja, dein Onkel Dro ist ein Verwandter meiner Tante Coolie…«
    »Das heißt, wir sind zwei lange verschollen gewesene, entfernte Verwandte.«
    Gestenreich mimte Luke hochgradig übertriebene Begeisterung. Beide lachten sie wie Halbwüchsige, während sie den Weg entlangrasten. »Wir müssen uns beeilen«, sagte Luke, »sonst verspäten wir uns. Mittag ist schon vorbei, und wir müssen um sechzehn Uhr da sein.« Der Schatten des Gleiters sauste ihnen nach, als ob sie einen blaugrauen Schal über die Felsen schleiften.
    Sechzehn Uhr, dachte Luke. Sechzehn Uhr. Mittag ist schon vorbei, und wir müssen um sechzehn Uhr da sein…
    Um sechzehn Uhr!
    Mit einem Aufschrei schrak Luke zurück ins Bewußtsein, als wäre er in ein Säurebad der Qual getaucht worden. Sämtliche Schmerzen und Beschwerden seines Kampfes gegen die Droiden brachen wieder über ihn herein, als stürzte eine Mauer zusammen. Er unterdrückte ein Stöhnen.
    »Dank sei dem Schöpfer«, rief 3PO. »Ich habe schon befürchtet, Sir, Sie kommen nie mehr zu sich.«
    Luke wandte den Kopf, obwohl er dabei das Empfinden hatte, sich das Genick zu brechen. Er lag auf einem Stapel Decken und etwas, das sich wie Isoliermaterial anfühlte. Unter Verwendung dieser Materialien hatte 3PO ihn direkt unterhalb ihrer anfänglichen Operationsbasis, dem Quartiermeisterbüro von Deck 12, in einem Fabrikationslaboratorium auf eine Werkbank gebettet. Nur flackernde gelbe Notleuchten erhellten den Raum.
    An der Wand gegenüber schwebte der Antigravschlitten. Neben dem improvisierten Bett stand 3PO wie jemand, der in der vier Meter langen Räumlichkeit beim Auf- und Abgehen mindestens fünfzig Kilometer abgelatscht hatte. In den Händen hielt er den schwarzen Kasten eines Erste-Hilfe-Medsets.
    »Wie spät ist es?«
    »Es ist dreizehn Uhr und siebenunddreißig Minuten, Sir.« 3PO stellte das Medset neben Luke und öffnete das Kästchen. »Miß Callista hat mich darüber informiert, daß Sie einen unerfreulichen Zusammenstoß mit gewissen Arbeitsdroiden des Raumschiffs hatten. Ich möchte betonen, Sir, selbst von Seiten einer Entität wie des Willens erachte ich es als schockierend, daß er bei Mechanoiden ein derartig ungehöriges

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