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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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wolltest. Einen Garten anlegen. Dir Blumen aufs Hemd nähen.«
    Fast konnte er in der Dunkelzone um Pothmans Psyche die aufdringlich schrille Stimme des Willens hören: Die Jedi haben deine Familie ermordet. Des Nachts fielen sie vom Himmel herab über euer Dorf her, erschlugen die Männer vor den Häusern, trieben die Frauen unter den Bäumen zusammen… Du bist ins Dunkel der Nacht geflüchtet, durch Schlamm und Bäche gestolpert…
    »Erinnerst du dich noch daran, daß dein Captain und die anderen Männer sich gegenseitig umgebracht haben?« fragte Luke, visualisierte in Pothmans Geist suggestiv die Grünschattigkeit der Behausung, den Schimmer der fünfundvierzig weißen Helme am Wandbrett, das Rascheln des Laubs unter den Füßen, den leicht rauchigen Duft der Blätter. »Erinnerst du dich an die Unterkunft, die du aufgebaut hast, an die Wiese am Bach? Du hast lange dort gelebt, Triv. Und währenddessen ist das Imperium untergegangen.«
    »Ich weiß, du hältst zu ihr, aber sie ist…«
    Efeuartige Ranken, Erdreich. Auf der Schwelle knabbert ein kleines, juwelenhaft schillerndes Reptil einen zugeworfenen Brotkrumen. Der Geruch des Bachs.
    Die Realität des Gewesenen. Die Jahre des Friedens.
    »… Rebellin und Saboteurin…«
    Pothmans Stimme verklang.
    Die Realität der gewesenen Jahre des Friedens, dachte Luke. Er zeigte sie Pothman in Form verklärter Erinnerungen an Ort und Zeit, der Erinnerungen an das, was er selbst gesehen und erlebt hatte; sie stachen wie ein Sonnenstrahl in die Finsternis der Denkschleife in Pothmans Bewußtsein.
    Die Lampe über der Tür beschleunigte ihr Blinken. Es war 15 Uhr 59.
    »Verdammte Sauerei!«
    Pothman fuhr herum, drehte an den Handrädern der Tür. Luke sprang vor, stürzte hinzu, um ihm zu helfen. Fast sofort blockierten die Mechanismen, bewegten sich keinen Millimeter mehr weiter. Es schien, als hielte irgendwer sie auf der Rückseite fest, oder als bremste der Wille selbst sie im Innern der Wände.
    Nichos packte zu, drehte sie mit der immensen, unwiderstehlichen, mechanischen Kraft eines Droiden. Luft fauchte hervor, als die Schlösser brachen. »Da ist Widerstand!« schrie Nichos, stemmte die schwere Pforte auf; und in der Tat, man konnte regelrecht sehen, wie sie sich seinem herkulischen Kraftaufwand widersetzte. »Der Wille versucht sie zu schließen…!«
    In Lukes Faust sirrte das aktivierte Lichtschwert. Cray stand zwischen zwei Stahlpfosten, mit Handschellen an sie gekettet. Im seltsamen, kalkig-opaleszenten Schimmer der Lasermündungen wirkte ihr von Schockfolgen und Ermattung gezeichnetes Gesicht schneeweiß. »Es ist zu spät!« gellte ihre Stimme, während Luke zu ihr torkelte, wankte, den um ihre Handgelenke geschlossenen Stahl zerhieb. »Zu spät, Luke!«
    Mit allerletzter Kraft bot Luke mentale Gewalt gegen die Exekutionslaser auf – unterbrach Kontakte, störte Schaltkreise und Stromversorgung, verursachte Fehlschüsse…
    Während Cray ihn zur Pforte hinauszerrte, bohrte sich sengend wie eine weißglühende Nadel ein einzelner Laserstrahl in die Wade seines ohnehin schon verwundeten Beins.
     

*20*
    »Er war dabei«, konstatierte Cray mit unterdrückter Stimme. Straff legte sie sich die Thermodecke um die Schultern, die Luke ihr gereicht hatte, verschränkte die Arme und senkte den Kopf, bis die Wange auf den angezogenen Knien lag. »Die ganze Zeit war er dabei. Andauernd beteuerte er, mich zu lieben. Sei tapfer, sagte er ständig, sei tapfer… Aber er hat keinen Finger krummgemacht, um denen in den Arm zu fallen.«
    Mit dem zerwühlten, dreckigen Kurzhaar, der im Ausdruck tiefster Mattigkeit und emotionaler Zermürbung erstarrten Miene, sah sie wesentlich jünger aus, als während der Zeit auf Yavin, in ihrer eigenen Domäne im Institut oder in Nichos' Klinikzimmer.
    Dort überall, erkannte Luke jetzt, hatte sie ihre Vollkommenheit, so wie immerzu in ihrem Leben, zur Schau getragen wie eine Rüstung.
    Und jetzt war die Makellosigkeit ebenso dahin wie alles andere, das in ihrem Leben gezählt hatte.
    In der Ecke verbreitete eine Lampe rauchiges Licht, die einzige Helligkeit im Raum. Inzwischen war die Luft im Quartiermeisterbüro und den benachbarten Werkstätten dermaßen schlecht, daß er überlegte, ob er sich die Zeit nehmen sollte, die vorhandenen Ventilatoren an die durch Ausschlachtung gewonnenen Energiezellen anzuschließen; vorausgesetzt es ließen sich noch welche auftreiben…
    Falls für dergleichen überhaupt genug Zeit bliebe.
    Mit dem

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