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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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das Chronometer über der Lifttür. 15 Uhr 20. Aus einer oberen Etage hallte gedämpft eine Kontraaltstimme herunter. »Besatzung und Truppe haben unverzüglich die Abteilungsgemeinschaftsräume aufzusuchen. Gesamtes Personal unverzüglich die Abteilungsgemeinschaftsräume aufsuchen. Jede Verweigerung oder Umgehung wird als…«
    Sofort schickten sich Ugbuz und sein Anhang zum Kehrtmachen an. Luke sprang vom Antigravschlitten, zuckte infolge der Schmerzen zusammen, aber packte den »Captain« am Arm. »Damit sind Sie nicht gemeint, Captain Ugbuz. Sie und Ihre Männer nicht.«
    Angestrengt furchte der Gamorreanereber die Stirn. »Aber es heißt doch, ›jede Verweigerung oder Umgehung wird als Sympathisieren mit den verwerflichen Plänen des Delinquenten eingestuft‹.«
    Luke fokussierte die Macht im engen Dunkel des kleingeistigen, verworrenen, gespaltenen Gemüts seines Gegenübers. »Sie haben einen Sonderauftrag auszuführen«, rief er Ugbuz in Erinnerung. »Sie müssen auf höheren Befehl Ihre Pflicht als Eber des Gakfedd-Stamms erfüllen. Nur so können Sie den Zielen des Willens wirklich dienlich sein.«
    Wie leicht muß es Palpatine gefallen sein, dachte Luke bitter, während er Erleichterung sich in den Augen des Ebers widerspiegeln sah, Menschen zu manipulieren, indem er lediglich solche Worte benutzte, solche Gedanken suggerierte.
    Und wie leicht jemand von dem freudigen Gefühl befriedigten Machtgelüsts abhängig werden konnte… Der »Sturmtruppen-Captain« winkte seine Untergebenen zurück zum offenen Liftschacht.
    Es dauerte nur Minuten, die Energiezellen in Reihen anzuordnen und mittels der langen, grün-gelben Wendepolkabel mit den Hubaggregaten des Antigravschlittens zu koppeln. Wenn Luke seine Machtsinne nach oben ausdehnte, konnte er Atemzüge und Herzschlag der dort aufgestellten Posten wahrnehmen. Im matten Schein seines Stabs erkannte er an den Wänden des Liftschachts die Schmelzspuren von Blasterstrahl-Abprallern, die schwarzen Schrammen im Umkreis der Türen: Spuren des Übungsschießens, mit dem sich die Klagg-Posten vergnügt hatten. Wegen der Langsamkeit, mit der der Antigravschlitten aufstieg, würden die Gakfedds leicht zu treffende Ziele abgeben.
    15 Uhr 25.
    Luke klaubte den Trackball des Lockvogel-Droiden aus der Tasche. Er aktivierte die Fernsteuerung, tastete gleichzeitig mit den Machtsinnen in ein noch weiteres Umfeld, lauschte in die hohle Länge des Schachts. Hoffentlich hatte die Lasersperre nicht die Vocoderschaltkreise des Lockvogels zerschossen…
    »Nichos!«
    Obwohl der Schrei in beachtlichem Abstand erscholl, Echos ihn verzerrten, ein gequältes Aufjammern ihn zu einem nur halb hörbaren Heulen reduzierte, erreichte er, ein grauenvoller Laut des Entsetzens, der Verzweiflung und Wut, Lukes Sinne. Schmerzlich stockte Luke der Atem. Er hörte Stiefelscharren und -stampfen – hörte es lediglich halb, fühlte es vielleicht nur –, das Zischen einer Tür.
    »Nichos, verflucht noch mal, handle wie ein Mann, wenn du dich noch erinnerst, was das ist!«
    »Was ist das?« ertönte aus größerer Nähe die Stimme eines Klagg-Postens.
    Luke hörte nichts. »Hier oben müssen stinkige Gakfedd-Drecksäue sein«, rief jedoch gleich darauf jemand anderes.
    Mit Dröhnschritten entfernten sich Füße.
    »Jetzt!« Schon schwangen sich zwei Gakfedds auf den Antigravschlitten, als Luke den Aktivator der Hubaggregate betätigte. Der Antigravschlitten schaukelte wie ein Ruderboot auf den Wellen, balancierte sich aus. Langsam steigerte Luke den Energiepegel der Motoren, während die restlichen Pseudosturmtruppler sich auf der begrenzten Fläche zusammendrängten. Er war sich des achtzig Meter tiefen Abgrunds unter ihnen auf häßliche Weise bewußt.
    Unter dem Gewicht der Truppe sackte der Antigravschlitten ein wenig ab, aber stoppte zu guter Letzt. Nur wenige Echos durchdrangen den Liftschacht; doch wenn Luke, die Lider geschlossen, seine Machtsinne weit genug ausdehnte, konnte er die Klaggs schimpfen hören, während sie dem flink davonschwebenden Lockvogel durch stille Flure und Lagerräume nachjagten, in denen nur trübe Notbeleuchtung glomm. Und fast vermochte er wie eine Atmung im Innern seiner Psyche die Schwingungen des lautlosen Gelächters Callistas erahnen, die ihnen – wie ein Kind, das einen Luftballon nachzog – den Droiden vorauslenkte.
    Dann hörte er erneut Crays Stimme. Bitter schalt Cray den Mann, der ihr nicht helfen konnte, während man sie durch die Korridore zur

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