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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Hinrichtungsstätte schleifte.
    Nein , dachte Luke verzweifelt, leitete die Energie schneller in die Repulsoraggregate. Nein, nein, nein…
    Für einen Moment jaulten die Motoren, bemühten sich auf einer Antigravsäule, die bestimmt mehrere Dutzend Mal höher war als vorgesehen, ein Gewicht emporzubefördern, das sicherlich die doppelte Menge ihrer konstruktionsmäßig erlaubten Maximalkapazität betrug…
    Mit geschlossenen Augen bot Luke die Machtkräfte zur Unterstützung auf, als Rückhalt.
    Weil sein Körper vor Ausgelaugtheit kurz vor dem Zusammenbruch stand und sein Geist von neuen Schmerzen umnachtet zu werden drohte, bereitete es ihm außerordentliche Mühsal, sich zu konzentrieren, die helle Kraft des Universums selbst zu fokussieren und zu kanalisieren, bedeutete es für ihn eine unsägliche Strapaze, auf die diamantklare immanente Gewalt zurückzugreifen, die in den Energien der Gestirne hauste, im Raum und in den Sonnenwinden, in allem Leben des Kosmos' – sogar in den verschwitzten, übelriechenden, grimmgeladenen, verzweifelt wirrhirnigen Kreaturen, die sich rund um ihn auf dem Antigravschlitten zusammengerauft hatten.
    Denn natürlich war die Macht auch ein Teil von ihnen; von ihnen und ein Teil der Dreibeiner, der Jawas, der Sandleute, der Kitonaks… In ihnen allen wohnte die Macht, die lichtvolle Kraft des Lebendigen.
    Sich unter solchen Umständen zu konzentrieren bedeutete nichts anderes, als Licht durch schmutziges, blasenreiches Glas zwingen zu müssen. Luke rang um geistige Klarheit, verdrängte Cray, Nichos und Callista aus seinem Bewußtsein… verscheuchte endlich auch jeden Gedanken ans eigene Ich.
    Langsam schwebte der Antigravschlitten mit seiner Fracht in die Höhe.
    Nur der Aufstieg, nur das Emporschweben, dachte Luke. Nichts anderes existiert. Weder vorher noch nachher. Als ob im Dunkeln ein glänzendes Blatt aufwärtstreibt…
    Das Gegröle der Klaggs nahm an Lautstärke zu.
    Ganz als läse er bloß eine Anzeige ab, die mit Körper oder Seele von Anakin Skywalkers Sohn überhaupt nichts zu tun hatte, beobachtete Luke, wie der von orangerotem Fackelschein erhellte Eingang zum oberen Deck ihnen entgegenzusinken schien, schloß die Hand fester um die Repulsorkontrollen. Ich muß achtgeben. Diese Idioten rennen sich gegenseitig über den Haufen, weil jeder der erste beim Sturm sein will…
    Damit würden sie den Antigravschlitten zum Kippen bringen, so daß sie alle fast hundert Meter tief den Liftschacht hinabstürzten; doch er durfte in der Konzentration nicht einmal für den kurzen Augenblick nachlassen, den es brauchte, um die Gakfedd-Krieger zu warnen. Vielmehr verlangsamte er seine geistigen Prozesse und erhöhte statt dessen sein Wahrnehmungsvermögen, schaltete die vier Repulsorliftmotoren des Schlittens auf Separatsteuerung um – gerade rechtzeitig, um das drohende Unglück zu verhindern, als die Gamorreaner aufsprangen.
    Sie kletterten einer dem anderen auf die Schulter, schubsten, drängelten und stießen, jeder wollte zuerst durch die Tür. Alle quiekten, krakeelten und fluchten, fuchtelten mit Äxten und Schulterraketenwerfern, ohne auf Lukes Antigravmanöver zu achten, die einen Transporttechniker zum Erbleichen gebracht hätten.
    Der Antigravschlitten wackelte und schwankte, aber niemand stürzte ab. Offenbar nahmen die Gakfedds diese an ein Wunder grenzende navigatorische Leistung als selbstverständlich hin, samt und sonders waren sie in den Korridor gehastet, noch ehe im Ernstfall ein verantwortungsbewußter Offizier einem von ihnen aufzustehen erlaubt hätte.
    Schweiß brannte in den Schnittwunden seines Gesichts, während Luke die Energiezufuhr in genauer Übereinstimmung mit dem Davonstürmen der Truppe drosselte, damit der Antigravschlitten nicht plötzlich bis ans obere Ende des Liftschachts emporschoß. Er zitterte und keuchte vor Anstrengung. Danach lenkte er den um beträchtliche Last erleichterten Schlitten in die von Fackelschein erleuchtete provisorische Wachstube der Klaggs.
    Er nahm seinen Stab an sich und ließ sich, weil er zu müde war, um die Heckklappe zu öffnen, über die Seite vom Schlitten rutschen; blieb erst einmal einen Moment lang auf dem Fußboden hocken, damit die ärgsten Folgen der Überanstrengung abklingen konnten. Der erneute Gebrauch der Macht hatte seine momentanen Kräfte weit überfordert und ihn vollends geschwächt.
    Das Wandchronometer zeigte 15 Uhr 50 an.
    Cray, dachte er, atmete tief die beklemmend stickige, verräucherte

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