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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Luft ein. Cray. Und Cray kann mir helfen, Callista zu retten.
    Später werde ich für das alles zu büßen haben.
    Mühselig rappelte er sich hoch.
    Aber nun vorwärts.
    In gewisser Hinsicht war es die schwierigere Maßnahme, die Macht im eigenen Körper zu fokussieren, sie zur Stärkung einzusetzen, durch von den Toxinen der Übermüdung und Entzündung brennende Muskeln und einen nach Ruhe lechzenden Geist zu kanalisieren. Aber auch diese Hürde überwand er; dann strebte er mit der inneren Leichtigkeit eines geübten Kriegers seines Wegs, achtete kaum noch auf Schwere und Unbeweglichkeit des verletzten Beins, die Umständlichkeit des als Krücke unentbehrlich gewordenen Stabs.
    Plötzlich hallte rings um ihn der Korridor von den abscheulichen Mißklängen eines Gefechts wider.
    Er preßte sich rücklings an die Wand, als vor ihm unversehens Gamorreaner mit Gebrüll aus einem Saal hervorbrachen, aufeinander einhackten, aus unmittelbarer Nähe mit Blastern feuerten, deren Abpraller wie verrückt umherschossen oder lange Rußschwaden an die Wände sengten. Sie gruben sich wechselseitig die Hauer ins Fleisch, zerkratzten sich gegenseitig mit ihren stumpfen Krallen. Schreie gellten, Metall barst, Stoff riß, wie heißes Kupfer stinkendes Blut spritzte durch die Luft, sprenkelte Luke.
    Er wich allem aus, so gut er konnte, bog um eine Ecke, hinkte eilends mitten durchs greulichste Gemetzel, aber sah keinen Zipfel der grünen Uniform, die Cray getragen hatte, erspähte kein Wehen ihres weizenblonden Haars. Die alptraumhafte Vorstellung, Cray könnte blutüberströmt in irgendeinem Korridor liegen, schoß ihm durch den Kopf.
    »Luke«, rief auf einmal Callistas Stimme aus einem Durchgang. »Hier entlang!« Er lief auf die Tür zu, stützte sich an der Wand ab, spürte kaum den fürchterlichen Schmerz, den die Bewegungen verursachten.
    »Gesamtes Personal unverzüglich Abteilungsgemeinschaftsräume aufsuchen«, ertönte laut und deutlich die Durchsage. In diesem Teil des Raumschiffs funktioniert noch alles , dachte Luke. Der Wille ist gegenwärtig und hat die Kontrolle…
    »Gesamtes Personal unverzüglich…«
    »Luke!«
    Er umrundete nochmals eine Ecke, blieb mit einem Ruck stehen. Eine schwarze Pforte mit der Beschriftung EXEKUTION 2 versperrte ihm den Weg. Darüber leuchtete ein einzelnes, bernsteingelbes Lämpchen. Neben der Tür stand reglos Nichos, ähnelte einem Standbild aus poliertem Silber. Lebendig an ihm war einzig noch der Ausdruck verzweifelter Qual in seinen Augen.
    Vor der Tür stand ein menschlicher Sturmtruppler in kompletter Rüstung, den Blasterkarabiner schußbereit in den Händen. Die Waffenmündung zeigte auf Luke.
    »Bleib, wo du bist, Luke«, sagte Triv Pothmans Stimme. Der Helm veränderte sie, verlieh ihr einen nichtmenschlich blechernen Klang; trotzdem erkannte Luke sie. »Ich weiß, du hältst zu ihr, aber sie ist nun mal eine Rebellin und Saboteurin. Wenn du dich nun sofort verziehst, kann ich zu deinen Gunsten aussagen.«
    »Triv, sie ist keine Rebellin.« Mit Augen und Machtsinnen erforschte Luke den Korridor, machte jedoch kein einziges Metallbruchstück ausfindig, keine Bestandteile eines defekten MSEs, nicht einmal eine Schraube… »Es gibt keine Rebellen mehr. Das Imperium ist zerfallen, Triv. Der Imperator ist tot.« Er bezweifelte vollauf, daß er noch über genug Kraft verfügte, um Pothman den Karabiner ausschließlich durch Anwendung der Macht zu entreißen.
    Über der Tür wechselte die Digitaluhr auf 15 Uhr 56, und das bernsteingelbe Lämpchen fing rot zu blinken an. Triv zögerte. »Ich weiß, du hältst zu ihr«, wiederholte er dann in genau dem gleichen Ton wie zuvor, »aber sie ist nun mal…«
    »Das Imperium ist längst Vergangenheit.« Mental tastete Luke nach Pothmans Geist, fühlte sich, als durchstoße er materiell das weiße Plastikmaterial des hundsschnäuzigen Helms. Er drang in die Gedankenwelt des gealterten Sturmtrupplers ein und durchquerte die Zone der Finsternis, die sein Gemüt panzerte.
    Sechs Meter Distanz trennten sie. Völlig erschöpft, zu nichts mehr imstande, die Sicht von grauem Geflimmer getrübt, bemühte Luke sich, die Macht zu ballen, aber es gelang ihm nicht. Und er wußte, Triv erschösse ihn, ehe er nur den halben Abstand hinter sich brächte. Zudem hegte er seine Zweifel, ob er selbst dafür noch die Kraft hätte.
    »Das Imperium hat dich im Stich gelassen«, sagte Luke mit leiser Stimme. »Du warst allein. So daß du tun konntest, was du

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