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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Bauten zu unterscheiden, denn die Nachtluft war gesättigt mit den Düften zahlreicher verschiedener Pflanzen, dem Geruch feuchten Steins, den leicht schwefligen Dünsten der heißen Quellen und dem überwältigenden, süßen Odeur in der Umgebung der Verpackungsbetriebe…
    Doch einen Moment später öffnete Stusjevsky die Augen. »Niemand zu Hause, Chef«, sagte er.
    Chewie brummelte leise etwas und kramte in den Taschen seines Werkzeuggürtels nach dem Überbrückungsmodul, um etwaige Alarmanlagen des Gebäudes überlisten zu können.
    »Aber eines kann ich Ihnen verraten«, fügte der Chadra-Fan hinzu. »In dem Haus benutzt jemand ein unerhört teures Parfüm… Liebesgeflüster oder Träumemeer… Von beiden weiß ich genau, daß niemand auf diesem ganzen Planeten sie verkauft.«
    Mit überraschender Plötzlichkeit öffnete sich mit einem Fauchgeräusch auf dem oberen Treppenabsatz die Haustür.
    »Haben Sie nicht gerade erst behauptet, es sei niemand daheim?« zischelte Han, kaum daß sie alle vier sich in die Schatten einer alten, noch von Splittereinwirkungen gezeichneten Kolonnade gedrückt hatten.
    »Es ist kein Mensch«, beteuerte der Chadra-Fan. »Ich rieche…«
    Aus dem Schatten der Efeugewächse, die den Hauseingang halb verdeckten, ertönte halblautes Surren; etwas Helles bewegte sich hervor.
    Dann kam oben auf dem Treppenabsatz eine kleine Gestalt zum Vorschein und verharrte, als wäre sie recht übermüdet; oder als müßte sie überlegen, was sie als nächstes tun sollte.
    Sie war vielfach angeschlagen und zerbeult, verkrustet von Unrat und Schlick – und niemand anderes als R2-D2.
     

*23*
    »Commander«, meldete der Sturmtruppler, während er forsch salutierte, »vom Oberkommando des Großadmirals der imperialen Sternenflotte sind Befehle mit absolut vorrangiger Gültigkeit eingetroffen. Höchste Prioritätsstufe, Sir!«
    Aus grimmig-entschlossener Konzentration auf das inaktive Bibliothekslesegerät richtete der »Commander« sich straff auf und erwiderte den Gruß mit den drei langen, gelben, von farbenprächtigen Blüten strotzenden Dolden an seiner rechten Körperhälfte. Mehrere untergeordnete »Offiziere«, die längs der Bibliothekswand andere, ebenso inaktive Lesegeräte und Vidschirme als scheinbare Geschütz- und Navigationskonsolen »bemannt« hatten, drehten sich an ihren Plätzen seitwärts; Stämme, Stengel und Blütenkrüge schwenkten in die Richtung des »Commanders«. Alle waren infolge des Mangels an Sonnenschein etwas bleich geworden, aber sie hatten noch jede Menge Schwung und Engagement.
    Luke lehnte an der Tür und beobachtete das Geschehen im trüben Funzellicht seines Leuchtstreifenstabs. Vor seiner und Pothmans Ankunft hatten die Affytechaner ihre imaginäre Raumschlacht in vollkommener Dunkelheit ausgefochten. Zum hundertsten Mal fragte sich Luke, wie intelligent diese Spezies wohl tatsächlich sein mochte.
    Die Klaggs und Gakfedds waren Gamorreaner geblieben, obwohl sie so gut wie permanent in der Überzeugung lebten, Sturmtruppler zu sein. Naturgemäß war ihnen die langsame Zerstörung an Bord von Palpatines Auge aufgefallen, und unter dem Einfluß des Willens schrieben sie die Schuld den aus ihrer Indoktrination geläufigen Rebellensaboteuren zu. Ugbuz war Ugbuz, und wenngleich er meistens saumäßig zielte, kannte er den Unterschied zwischen einem geladenen und einem ungeladenen Blaster.
    Bei den Affytechanern allerdings hatte die Indoktrinierung so gründlich gewirkt, daß ihre Einbildung über den wirklichen Zustand die Oberhand behielt. Wenn sie vor der Entführung durch den Lander eine individuelle Persönlichkeit gehabt hatten, dann war sie inzwischen gänzlich unterdrückt worden. Und die an Bord gesprossenen Affytechaner, hatte Luke beobachtet – er war auf wenigstens fünf Florakinderstuben aufmerksam geworden, meistens in kleineren, mit Notbeleuchtung ausgestatteten Speisesälen eingerichtet –, glaubten offenbar mit dem gleichen Fanatismus wie ihre Erzeuger, imperiale Sturmtruppler zu sein.
    Triv Pothman, prächtig in seine weiße Rüstung gekleidet, trat zu dem abgeschalteten Bildschirm vor dem schwarzgelben Captain. »Mit Ihrer Erlaubnis, Sir.« Er betätigte eine Taste.
     
    - FLOTTENOBERKOMMANDO – DRINGENDE ORDER – HÖCHSTE PRIORITÄT DER WILLE ERTEILT DEN BEFEHL, DASS BESATZUNG UND TRUPPE DES RAUMSCHIFFS UNVERZÜGLICH ZWECKS EVAKUIERUNG AN BORD DER FÄHRE AUF DECK 16 ZU GEHEN HABEN. ALLES GEGENWÄRTIG IN KRANKENSTATIONEN UND ANDEREN LOKATIONEN

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