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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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seines linken Ohrs dargeboten werden, zuckte es.
    »Gewiß, äußerlich haben sie mehr oder weniger die richtige Farbe, aber innen riechen sie grün. Na, sie wird schon dazulernen… Was kann ich für Sie tun, Chef?«
    Schwärzlicher Dunst umwallte sie. Dicke Nachfalter und Leuchtkäfer schwirrten um die verwaschenen gelben Leuchten der Straßenlaternen und Fenster. Weiter oben glommen schwach, als wären sie fremde Galaxien blütentreibender Sterne, die Lichter der Hängepflanzungen durch die Nebelschwaden.
    Jevax gab ihm eine kurze, verknappte Schilderung der Situation. »Wir sehen Anlaß zu der Vermutung, daß das Haus mit Alarmanlagen gespickt ist«, fügte er zum Schluß hinzu. »Ehe wir hineingehen, eventuell jemandes Aufmerksamkeit erregen, möchten wir wissen, ob irgendwer im Haus oder ob es leer ist. Kannst du das herausfinden?«
    »Menschen?« Der Chadra-Fan kippte die großen Ohren nach vorn, sah erst Solo an, dann Chewie.
    Jevax nickte.
    Stusjevsky antwortete mit dem kreisrunden Fingerzeichen, das bei Spezies allgemein üblich war, die Daumen hatten: Kein Problem.
    Sie bogen auf den Marktplatz ein. In der schwülen, gespenstischen Dunkelheit schrumpften alle Helligkeitsquellen auf verschwommene, trübe Lichtlein zusammen. »Was höre ich da über die Landesilos? Ist es wahr, daß die Portale klemmen?«
    Der Chefadministrator vollführte eine Geste der Ratlosigkeit. »Wir gehen davon aus, daß irgend etwas an dem Programm der zentralen Servos nicht stimmt, die zwischen dem Computer und den Siloportalen liegen. Unser Eindruck ist, daß ein Schließ- und ein Öffnungsbefehl gleichzeitig erfolgt sind und dadurch die Hauptgetriebeanlage beschädigt worden ist.«
    Mit einem Ruck drehte Chewie den Kopf und stieß ein langes, heiseres Gebrumme aus.
    »Das wissen wir nicht«, lautete Jevax' Antwort. »Eben das bringt die Technikercrew ja nahezu um den Verstand. So etwas dürfte ganz einfach nicht vorkommen. Keine einzige Sicherheitsautomatik hat eingegriffen. Nun müssen die Techniker in die Anlage einsteigen und den Mechanismus manuell betätigen, um die Portale zu öffnen… Das heißt, ich hoffe sehr, daß Ihnen das hiesige Essen schmeckt, General Solo, denn es dauert bestimmt mindestens vierundzwanzig Stunden, bis…«
    »Moment mal«, fiel Solo ihm ins Wort, blieb am unteren Ende der steilen Bemalte-Türen-Straße stehen. »Soll das bedeuten, es ist wieder eine technische Fehlfunktion aufgetreten… Eine ernste Fehlfunktion rätselhafter Natur? So wie der Anschlag unseres Astromechdroiden auf unser Leben? Das wären zwei schwerwiegende Zwischenfälle innerhalb zweier Tage.«
    Jevax' schneeweiße Brauen verkniffen sich in der Mitte zu einer Furche, während er die Vorgänge unter diesem Gesichtspunkt betrachtete. »Es sind sogar drei«, sagte er schließlich. »Das Komsystem ist auch wieder zusammengebrochen. Aber das geschieht so oft…«
    Für einen langen Moment herrschte Stille, während sie sich inmitten der allgegenwärtigen Düsternis anschauten. »Ich habe bei alldem«, meinte Solo schließlich, »ein wirklich flaues Gefühl.«
    Zügig, aber in völligem Schweigen, tasteten sie sich längs der Straße von Säule zu Säule zu den Erdgeschoßmauern eines alten Gebäudes vor.
    Überwiegend bestand die Nachbarschaft aus Altbauten. Wie auf hohen Klippen gestrandete, weiße Schiffe ragten Fertighäuser von den nach der Bombardierung übriggebliebenen Grundmauern empor. Zwischen den Lavablöcken raschelten feuchte Rankenpflanzen, wenn jemand sie streifte, und irgendwo gurgelte im Dunkeln eine warme Quelle aus alten Fundamenten.
    In der Höhe, auf dem Felssims unterhalb der Zitadelle, war der Nebel etwas dünner. Als sie am oberen Ende der Gasse an einer Ecke anhielten, konnte Solo das Haus, das Jevax ihm zeigte, deutlich sehen.
    Han fühlte krasses Unbehagen wie eine kalte Schlange an seinem Rückgrat entlangkriechen. Wenn Roganda Ismaren die Ex-Hand des Imperators war, mußte sie die Macht beherrschen… Dann war sie keine Person, mit der man sich leichtfertig anlegen mochte.
    Aber wenn sie Leia auch nur ein Haar gekrümmt hatte, sollte sie…
    »Dort ist das Haus.« Jevax sah auf Stusjevsky hinab. »Ist jemand daheim?«
    Der Chadra-Fan schloß die großen, dunklen Augen und blähte seine vier weiten Nüstern. Er stand reglos da, atmete, witterte, lauschte in die Nacht. Solo konnte nicht nachvollziehen, wie es dem kleinen Geschöpf möglich war, die Gerüche eines einzelnen Hauses von denen aller anderen

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