Callista 01 - Palpatines Auge
UNTERGEBRACHTE PERSONAL IST UNTER BENUTZUNG DER NÖTIGEN LEBENSERHALTUNGSSYSTEME IN DIE FÄHRE ZU VERLEGEN. DER ÜBERBRINGER DIESES BEFEHLS FUNGIERT ALS KOORDINATOR DER EVAKUIERUNG UND IST WÄHREND DES STARTS SOWIE DANACH PILOT DER FÄHRE.
»Gar nicht übel«, lobte Luke in halblautem Ton.
»Soll das ein Witz sein?« erklang in seinem Ohr Callistas Stimme. »Seit dreißig Jahren ist der Wille das einzige, dem ich begegne, wenn ich mich in die Computer einzuschleichen versuche. Du darfst mir glauben, daß ich weiß, wie man ihn imitiert. Du solltest mal meine Pekkie-Blu-und-die-Sternengang-Nummer sehen.«
Von Pekkie Blu und der Sternengang hatte Luke noch nie gehört, aber er wäre zu Fuß durchs Dünenmeer gewandert, um zu erleben, wie Callista sie imitierte.
»Ist es jetzt soweit, Soldat?« Der Captain stellte die Frage mit bitterernster Stimme.
Weder Pothman noch Luke hatten eine Ahnung, was »soweit« sein sollte. Dessen ungeachtet nickte der Ex-Sturmtruppler. »Die Befehle sind da«, betonte er.
Auch der »Captain« nickte, tat auch das sehr ernst; trotz seines umfangreichen Schopfs aus weißlichen Blütenkörbchen wirkte er dabei überaus heroisch. »Hergehört, Männer«, rief er. »Es ist soweit. Alles zusammenpacken! Es geht los!«
Im Steuerbord-Abteilungsgemeinschaftsraum auf Deck 12 und dem angrenzenden Korridor waren die Kitonaks noch immer in ihre Diskussionen vertieft.
»Die meiste Zeit über tauschen sie Rezepte aus, Sir«, erklärte 3PO, nachdem Luke sich eingefunden hatte. »Die Gruppe im Korridor hat sich jedoch inzwischen auf das Thema der Chooba-Schnecken-Qualität des vergangenen Sommers verlegt. Auch das ist wegen der Allgemeinheit der dabei zu sammelnden Erfahrungen offenbar ein in ihren Kreisen weithin sehr beliebter Gesprächsstoff.«
»Sie sind alle da«, sagte Callista. »Alle achtundvierzig.«
Ein Trupp Affytechaner passierte sie, marschierte in markig-militärischem Stil vorüber. Sie zählten fast siebzig Exemplare, darunter ein ganzes Grüppchen keinen Meter hoher Kinder. »Kolonneeeeee reeeeeechts um!« gellte das durchdringende Organ des befehlshabenden Lieutenants. Die »Sturmtruppler«-Schlange verschwand um eine Ecke. Luke schüttelte den Kopf.
»Irgend jemand wird sich der Mühe unterziehen müssen, ihre Indoktrinierung rückgängig zu machen.«
Callistas fröhliches Auflachen durchklingelte die Luft. »Ach je, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Na gut, sehen wir erst einmal weiter… Sämtliche Korridore von hier bis zum Fährenhangar sind frei. Die Aufgänge stehen offen. In dem einen Liftschacht, den sie hinaufklettern müssen, sind Taue aufgehängt… Können sie denn überhaupt einen Schacht hochklettern?«
»O ja.« Luke schöpfte tief Atem. Er war sich unangenehm der reichlich bedenklichen Tatsache bewußt, daß er seine Kräfte samt und sonders, bis zur kleinsten Reserve, für andere Angelegenheiten verbraucht hatte, anstatt sie für die letzte Aufgabe, die eigentliche Herausforderung zu schonen…
»3PO, bist du bereit?«
»Sehr wohl, Sir. Ich glaube, meine Kenntnisse der Kitonaksprache sind für den jetzigen Zweck vollauf ausreichend.«
»Ja, wahrscheinlich«, meinte Luke. »Aber du gehst besser von der Tür weg.«
Hastig trat der Droide beiseite. Er wußte, was bevorstand.
»So ist es gut«, sagte Luke. »Gleich kommt die Bescherung.«
Während er die Lider schloß, richtete er seine Konzentration auf die Wärmesensoren des Brandbekämpfungssystems im Gemeinschaftsraum und in den umliegenden Korridoren. Er mußte nur eine ganz leichte Anwendung der Jedi-Machttechniken bewältigen, und zudem galt sie lediglich der unkompliziertesten Anlage des Raumschiffs. Er erzielte ein einwandfreies, überzeugendes Resultat.
Die Sprinkleranlage fing zu sprühen an.
Ein wahrer Wolkenbruch an Wassermassen ergoß sich über Luke, 3PO und sämtliche gedrungenen, pilzförmigen, kittfarbenen Kitonaks der Sektion.
»Deck sechzehn«, rief 3PO in der Kitonaksprache. »Deck sechzehn! Das Wasser ist in der Fähre.« Sofort wich er zurück, zerrte seinen Meister mit sich in Sicherheit, während die Kitonakherde mit einer Vehemenz aufsprang, daß das Deck nur so dröhnte. Durch den Korridor stob sie in die Richtung der Fährenhangars.
Mental tastete Luke voraus, visualisierte sich jeden sorgsam eingeprägten Meter des Korridors, der Aufgänge, des Liftschachts zwischen dem Steuerbord-Abteilungsgemeinschaftsraum und dem Fährenhangar auf Deck 16. Auf der gesamten
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