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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Starschülerin Qwi Xux das Leben gerettet, daß der abtrünnige Adept Kyp Durron ihr damals die Erinnerungen löschte.
    Ohran Keldor war ebenfalls ein Schüler Magrodys gewesen.
    Mit einem Fauchen öffnete sich die Tür. Leia fühlte einen Schwall der wärmeren Korridorluft auf dem Gesicht. Trotz geschlossener Lider »sah« sie Lord Garonnin und Lord Drost Elegin eintreten. Der stämmige Sicherheitsverantwortliche der Verschwörer hatte einen Infusor in der Hand.
    Leia spürte das kühle Metall des Infusors am Hals. Chemikalien zischten in ihr Blut. Wärme des Erwachens durchströmte ihren Körper, belebte den Kreislauf.
    Langsam verschwand die Empfindung, von grünem Glas umgeben zu sein. Zur gleichen Zeit verflüchtigten sich sogar die schemenhaften Überbleibsel der Geister, die Schatten der früheren Bewohner dieser Räumlichkeit. Leias Kopf schmerzte, als wäre ihr der Schädel innerlich ausgetrocknet worden.
    »Eure Hoheit?«
    Leia wollte etwas antworten, stellte jedoch fest, daß ihre Zunge sich in einen drei Kilo schweren Sandsack verwandelt zu haben schien. »Mnnnh…«
    Ihre Augen waren noch geschlossen, aber sie »sah«, sah Garonnin und Elegin einen Blick wechselten. »Geben Sie ihr eine zweite Dosis«, empfahl Elegin.
    Der Sicherheitsverantwortliche schnitt eine Miene des Unmuts. »Was für Idioten… Wir wollen doch nicht, daß ihr etwas zustößt.«
    Er lud eine neue Ampulle in den Infusor und setzte Leia das Metall noch einmal an die Kehle.
    Schlagartig klärte sich Leias Geist. Ihr Herz wummerte, als schräke sie durch ein lautes Geräusch in Panik aus dem Schlaf. Sie zuckte, fuhr hoch. Ihr zitterten die Hände.
    »Eure Hoheit?« Garonnin deutete eine militärisch knappe Verbeugung an und steckte den Infusor in die Tasche. »Madame Roganda wünscht Sie zu sprechen.«
    Er erregte, obschon es schwerfiel zu durchschauen, welche Emotionen sich hinter seinen Feuchter-Stein-Augen verbargen, den Eindruck, darüber nicht sonderlich erfreut zu sein. Madame Roganda war die bei Hofe für sie gebräuchliche Anrede gewesen… Auch für Garonnins Verständnis war Roganda zweifellos keine Person, die irgend etwas dazu berechtigte, sich die letzte Prinzessin des Hauses Organa vorzuladen.
    Leia bemühte sich um beherrschte Atmung und wölbte leicht die Brauen, als hätte sie eine derartige Demütigung nun wirklich nicht erwartet. Dennoch erhob sie sich mit einem Gebaren anmutigen Martyriums und ließ sich von den beiden Männern in den Korridor geleiten. Sie mußte auf gewisse Jedi-Tricks zurückgreifen, um zu vermeiden, daß sie taumelte; dadurch gelang es ihr, in einer Haltung auszuschreiten, die ihre Tanten einen »Beweis königlicher Würde« genannt hätten.
    Ähnlich wie einst Palpatine erlebten die Männer der Alt-Herrscherhäuser lieber fügsame Resignation als offenen Trotz; und bis ihr etwas eingefallen war, wie sie aktiv ihre Flucht bewerkstelligen könnte, zog Leia es vor, bei diesen Aristokraten eine möglichst vorteilhafte Wirkung zu hinterlassen.
    Die zwei Lords waren ziemlich schwer bewaffnet, sowohl mit Stunnerpistolen wie auch Handblastern.
    Leia fühlte sich noch immer etwas zittrig. Ihr war flau und benommen zumute. Dank der Bewegung ging es ihr allerdings zusehends besser. Weil sie keine Lust hatte, sich drei Stunden lang mit Kopfschmerzen und Unwohlsein abzuplagen, nahm sie sich mit dem Vorankommen Zeit.
    Roganda, Irek und Ohran Keldor saßen eine Etage höher in einer kleinen Felskammer. Trotz der diskret in einer Ecke aufgestellten Heizapparatur war es dort recht kühl. Das Zimmer hatte schwarz drapierte Wände. Leia schien es, als beträte sie die Art von Meditationskammer, die manche dathomirischen Sekten benutzten, um sich durch Stille, Dunkelheit und der Lichtquelle eines einzelnen Flämmchens in Gedankenkonzentration zu üben. Auf dem Tisch aus poliertem Holz, an dem Irek und seine Mutter Platz genommen hatten, brannten mehrere Kerzen.
    So diskret abseits, als wollte man sich gewissermaßen dafür entschuldigen, stand auf einem Pult ein nur quartformatgroßes Computerterminal. Es befand sich gerade noch in Ireks Gesichtskreis. In sichtlicher Eile führte Ohran Keldor an dem Terminal eine Reihe von Berechnungen durch, die anscheinend Sensormessungen betrafen.
    In den Ecken des Raums hatte man vier Glaskugeln der Sorte aufgestellt, die Leia verschiedenenorts in den Gewölben gesehen hatte. Ireks Sessel befand sich genau dort, wo sich zwischen den Kugeln gespannte Schnüre gekreuzt

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