Callista 01 - Palpatines Auge
Luke zur Antwort. »Ich instruiere Triv und 3PO, daß auf keinen Fall jemand das Ding öffnen soll, bevor es auf Tatooine angelangt ist.«
»Du glaubst wirklich, jemand schleppt den Lander ab und bringt ihn in Sicherheit, wenn man erst mal weiß, wer drin sitzt?« Cray stemmte eine Faust in die Hüfte, drehte sich Luke zu und musterte ihn müden, bitteren Blicks von der Seite.
»Ich weiß es nicht«, bekannte Luke halblaut. »Wenn ich es nach draußen schaffe…« Er verstummte, zögerte. »Oder wenn du durchkommst, sorge bitte dafür, daß irgend jemand diese Aufgabe übernimmt.«
Crays Miene nahm einen sanfteren Ausdruck an; ihren Mund umspielte die Andeutung eines Lächelns. »Du gibst nie auf, was, Luke?« meinte sie.
Er schüttelte den Kopf.
»Eines ist merkwürdig«, sagte Cray, während sie beide die Zugangsrampe der zweiten Fähre hinaufgingen. »Man sollte doch annehmen, daß nach unserer Ankunft in diesem Sektor sich irgendwer auf Belsavis dafür interessiert, wer wir eigentlich sind. Aber es hat sich niemand gemeldet, um nachzufragen.«
»So etwas habe ich noch nie erlebt.« Jevax schaltete auf eine Anzahl anderer Bildschirme um. Die beiden Techniker, ein zweiter Mluki und ein mürrisch aussehender Durosianer, lugten ihm über die Schulter. Keiner der drei hob den Blick, während hinter ihnen Han und Chewbacca zur Tür eintraten und in die Raumhafen-Kontrollzentrale schlenderten.
Der Durosianer schüttelte den Kopf. »Es muß irgendwo zwischen dem Übermittlungsrelais und den Landesiloportalen eine Panne vorliegen«, sagte er. »Der Programmtest ist positiv. Es können unmöglich alle Siloportale zur gleichen Zeit einen mechanischen Defekt haben.« Über den opaleszenten orangefarbenen Augen furchte er die erdbraunen Wangen, und er rieb sich den harten Schnabelmund.
»Was ist Sache?«
Jevax schaute hoch, sah erst jetzt Solo und den Wookie, stand auf. »Ich hoffe nur, Sie kommen nicht wegen einer Starterlaubnis«, sagte er in halb ratlosem, halb scherzhaftem Tonfall – kein Pilot, der bei normalem Verstand war, startete nachts, wenn sich auf Belsavis die Stürme zum Inferno steigerten. »Hat Ihre Hoheit im Archiv des AdministratCenters gefunden, was sie suchte? Leider hatte ich keine Gelegenheit, um ihr…«
»Leia ist nie im AdministratCenter angekommen«, unterbrach Han den Mluki.
Betroffen riß der Chefadministrator die Augen auf; dann richtete er den Blick aufs Wandchronometer.
»In der Bemalte-Türen-Straße wohnt in dem Haus, das früher Nubblyk dem Schleimigen Slyten gehörte, eine Frau… Eine gewisse Roganda Ismaren. Vor rund sieben Jahren ist sie zugezogen…«
»Aha, ja«, antwortete Jevax versonnen. »Roganda Ismaren, ja. So groß…« Seine Hand beschrieb jemanden von ungefähr Leias kleinem Wuchs. »Schwarze Haare, dunkle Augen…«
»Keine Ahnung. Ich kenne sie nicht. Früher ist sie Konkubine des Imperators gewesen, also ist sie wahrscheinlich eine Schönheit…«
»Jedenfalls reagieren die Menschenmänner, die am Raumhafen verkehren, auf sie, als wäre sie eine Schönheit«, bestätigte Jevax mit angedeutetem Schmunzeln. »Das heißt, wenn man sie irgendwo sieht, aber das kommt selten vor. Wir leben in einer relativ kleinen Stadt, General Solo, nach einiger Zeit weiß jeder ziemlich viel über jeden anderen… Und obwohl sie für mich nicht interessant ist, muß ich einräumen, daß ich in bezug auf Roganda Ismaren seit jeher tiefe Neugier empfunden habe.«
»Sie wissen, wo das Haus steht?«
Jevax nickte.
Auf Vorschlag des Chefadministrators machten sie auf dem Weg zu Roganda Ismarens Wohnsitz einen Abstecher zu einem kleinen Wohnblock, um einen gewissen Stusjevsky abzuholen, einen gerade metergroßen, dunkel bepelzten Chadra-Fan. Er arbeitete in den Klimmenkaffeeplantagen als Riechprüfer.
»Manches kann man Kontrolleuren einfach nicht erklären«, klagte die kleine Kreatur, nachdem sie sich rasch von der Gruppe gesellig-heiterer Freunde verabschiedet hatte, die sich in ihrer Wohnung zu Wein und Streicheleinheiten versammelt hatte. An Jevax' Seite trippelte sie die Außentreppe hinab. Ihre großen Krallenhände knüpften flink die komplizierten Schnürverschlüsse der eilends umgeworfenen Seidenweste zu. »Ständig fragt das neue Mädchen, weshalb die Bohnen noch nicht geerntet werden sollen, sie hätten ›die richtige Farbe‹, quengelt sie jedesmal. ›Richtige Farbe‹, o du mein linkes Ohr…!«
Als sollte ein anschauliches Beispiel für die Empfindsamkeit
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