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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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hätten.
    Irek hob den Kopf, blickte Leia aus wütenden Augen arrogant an. »Mir reicht jetzt der Ärger mit Ihnen«, sagte er mit jugendlicher Stimme, aber kaltem Tonfall. Leia bemerkte, daß Lord Garonnin über diese Unverfrorenheit und an Majestätsbeleidigung grenzende Frechheit verdrossen die Stirn runzelte. »Ich will es nun von Ihnen wissen. Warum hat Ihr Droide mir unten in den Gewölben nicht gehorcht? Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Sie können gehen«, sagte Roganda rasch, winkte Garonnin und Elegin zu. Leia sah auch den Blick, den die beiden diesmal wechselten, während sie den Raum verließen.
    Gewiß, Roganda stand unter Zeitdruck. Aber Leia hatte schon als Kind gelernt, daß keine Person adeliger Herkunft jemals sowenig Zeit haben durfte, daß sie mit einem gesellschaftlich Höherstehenden unhöflich redete.
    Niedrigerstehende und solche Leute, die die Umstände der Gnade eines Lords auslieferten, hatten keine solche Rücksichtnahme zu erwarten.
    Abweisenden Blicks wandte Leia sich an Roganda. »Welche Garantien geben Sie mir dafür, daß ich gesund und heil nach Coruscant heimkehre?«
    »Sie wagen es, nach Garantien zu fragen?!« schrie Irek und schlug die Faust auf den Tisch. Roganda hob die Hand.
    »Ich kann Ihnen garantieren, daß binnen kurzem, wenn Sie uns nicht verraten, was an Ihrem Droiden es ihm ermöglicht hat, sich der Beeinflussung durch meinen Sohn zu entziehen, Ihre Existenz per Blasterbeschuß beendet wird«, entgegnete Roganda mit stiller Häme. »Neben allem anderen auf Plawal. Palpatines Auge reagiert nämlich nicht auf Ireks Anweisungen.«
    Leia stutzte. »Reagiert nicht?« wiederholte sie. »Ich dachte, Ihr Sohn hätte es herbeordert.«
    »Hab ich auch«, sagte Irek wie ein schmollendes Kind.
    »Nicht… ganz«, berichtigte Keldor ihn. Der kleine Mann wirkte genervt. Im Glanz des Computerterminals schimmerte Schweiß auf seiner Glatze. »Wir wußten, daß Teile der ursprünglichen Reihe von Relaissendern, die Palpatines Auge das Aktivierungssignal übermitteln sollten, irgendwo im Umkreis Belsavis' Schäden erlitten hatten. Durchs Anzapfen der Macht konnte Lord Irek die Relais reparieren und die Aktivierung des Kampfmonds zuwegebringen. Wir sind davon ausgegangen, daß er hier nahe genug ist, um auf das Programm des Bordcomputers direkten Einfluß auszuüben.«
    Unbehaglich räusperte er sich, wich Rogandas und ebenso Leias Blick aus. »Das Besorgniserregende daran ist, Prinzessin, daß Palpatines Auge – ein vollautomatisches Raumschiff, eines der wenigen mit komplett automatisierter Kommandostruktur gebauten Schiffe, um das Durchsickern von Informationen zu verhindern – damals der Auftrag einprogrammiert wurde, auf dem Planeten Belsavis jedes Leben auszumerzen. Alles bis zur vollständigen Vernichtung zu beschießen und zu bombardieren, was nach einer Siedlung aussieht.«
    »Weil hier Jedi wohnten«, sagte Leia mit fester Stimme.
    Keldor vermied es, sie anzuschauen. »Der Imperator hat stets alle Maßnahmen getroffen, die er als erforderlich erachtete, um einen Bürgerkrieg abzuwenden. Man kann ihm mancherlei nachsagen, aber die Jedi waren potentielle Insurgenten. Er war der Auffassung, ihnen den richtigen Umgang mit der Macht nicht zutrauen zu können.«
    »Und ihm, nehme ich an, durfte man trauen, stimmt's?« Leia musterte Roganda. »Sie waren eines der Kinder, die hier gelebt haben, nicht wahr?« fragte Leia. »Auch Ihre eigene Familie zählte zu denen, die überfallen und ausgelöscht werden sollten.«
    »Jeder ändert sich im Laufe der Zeit, Prinzessin.« Roganda faltete die zierlichen Hände. Im Kerzenschein glomm der Topasring wie ein schwefliges Gestirn. In Abwesenheit ihrer Komplizen und der übrigen Senex-Lords, bei denen sie Eindruck zu schinden versuchte, merkte man ihr keine Spur von Scheu und Schüchternheit an. Statt dessen zeigte sie jetzt eine unterkühlte, herabsetzende Verachtung. Leia vermutete, daß sie ihrem Neid auf jene entsprang, die früher auf sie herabgeblickt hatten, dem Wunsch, es solchen Leuten heimzuzahlen.
    »Hätte ich mich an die strikten Traditionen meiner Familie gehalten, wäre ich getötet worden, so wie man sie und meinen älteren Bruder Lagan ausradiert hat. Ich habe mir diese Traditionen lieber in abgewandelter Form nutzbar gemacht.«
    »Sie meinen, Sie sind der dunklen Seite der Macht gefolgt.«
    Das traf Roganda. Ihre schwingenähnlichen Brauen ruckten aufwärts.
    »Was ist denn die ›dunkle Seite‹, Prinzessin?« Jetzt

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