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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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begütigendem Tonfall. »Der Imperator ist tot. Das Imperium ist auseinandergebrochen. Wir fliegen Sie gerne zu Ihrer Heimatwelt oder wohin Sie sonst möchten. In die Neue Republik oder zu einem Raumhafen, von dem aus Sie zu den Kernwelten oder irgendeinem anderen Ziel Ihrer Wahl Weiterreisen können.«
     
    »Wir sind verloren.« C-3PO wandte sich von den Ventilen der sich langsam füllenden Sauerstofftanks zu Nichos um, der nahebei, bis zu den Knien im dunklen Gras der Wiese, sorgsam Überzugmasse auf Flickstellen auftrug. Der Außenrumpf des Raumschiffs war dutzendfach durchschlagen worden. Obschon der Hohlraum zwischen Außen- und Innenwandung sich automatisch mit Sofortdichtungsschaum gefüllt hatte, war die Innenhülle schon während des langen Flugs nach Pzob durch Nichos in rascher Arbeit ausgebessert worden; doch falls das Raumschiff wieder hyperraumtüchtig gemacht werden konnte und sie den Hypersprung überstehen wollten, mußte auch der Außenrumpf dicht sein.
    »Höchstwahrscheinlich sind Master Luke und Dr. Mingla in eine Falle gegangen.« Der goldene Robot gestikulierte mit einer Hand, während die andere das runde, dicke Behältnis mit der Überzugmasse hielt. »Ein Sturmtruppler kann nur zu einer Bodeneinheit gehören, deren Aufgabe die Unterstützung der Bastion im Asteroidenschwarm ist. Ich habe sie gewarnt. Imperiale Basen haben standardgemäß mindestens drei Kompanien. Auf einer so abgelegenen Welt sind es bestimmt sogar mehr. Was können sie denn gegen fünfhundertvierzig Mann Sturmtruppen ausrichten, wenn Master Luke so stark angeschlagen ist? Gar nicht zu reden von Spähdroiden, Interrogatoren, Überwachungsgeräten und automatischen Fallen.«
    »Die Energiemessungen waren zu schwach für ein umfangreiches Arsenal«, entgegnete Nichos, während er die Sprühdüse abschaltete.
    »Selbstverständlich fälscht eine Geheimbasis ihr Energieprofil«, behauptete 3PO geradezu verzweifelt. »Man wird uns demontieren, ausschlachten und verschrotten, in die Sandminen auf Neelgaimon oder die Orbitalfabriken von Ryloon schicken. Wenn die Ersatzteile knapp sind, werden sie uns…«
    »Nur mich.« Nichos nahm 3PO den Behälter ab und umrundete die verbeulte, weiße Rumpfseite des Habichts, untersuchte weitere Dellen. »Dich zu demontieren, wäre unlogisch. Mich dagegen…«
    Wenn er mit Luke, Cray oder Bekannten an der Akademie auf Yavin zusammen war, bemühte er sich redlich, das Mienenspiel zur Schau zu tragen, das Cray in seinen Speichern programmiert hatte. 3PO war jedoch aufgefallen, daß Nichos sich diesen Aufwand in Gegenwart anderer Droiden sparte. Man merkte ihm keinen Kummer an, weder in seinen blauen Augen noch in der Stimme.
    »Du und R2-D2, ihr seid für besondere Zwecke konstruiert und programmiert worden. Er kennt sich mit Apparaten aus und kann sie reparieren, du beherrschst Sprachen und bist ein Kenner fremder Kulturen. Ich bin bloß darauf programmiert, ich selbst zu sein, das komplette Wissen, alle Instinkte und die gesamten Erinnerungen eines einzelnen, ausgesuchten menschlichen Gehirns zu reproduzieren. Streng genommen habe ich für niemanden irgendeinen Nutzen.«
    Dazu schwieg 3PO. Er erkannte, daß Nichos keine Antwort erwartete. Konversation unter Droiden tendierte vorwiegend zum Informationsaustausch und kannte kaum interpersonelle Phrasen. Trotzdem hatte 3PO jetzt den Eindruck, er müßte Nichos widersprechen. Gleichzeitig war ihm allerdings klar, daß Nichos vollständig recht hatte.
    »Folglich ist es einsichtig«, fügte der Fastmensch hinzu, »daß von uns zweien, falls Luke und Cray, wie du glaubst, wirklich in eine Falle gelaufen sind und wir gleichfalls in Gefangenschaft geraten, nur mir die Verschrottung droht… Mir kommt's so vor, als ob das Metall hier in dieser Beule ziemlich dünn aussieht.« Er drückte dem Protokolldroiden das Behältnis wieder in die kompliziert mechanisierte Hand.
    R2-D2 oder ein anderer Droide aus 3POs großem Bekanntenkreis hätte eine solche Beurteilung nicht ohne Verwendung eines Interechomikrometers fällen können. 3PO hatte jedoch beobachtet, daß Menschen nicht nur das Risiko derartiger »Augenschein«-Feststellungen bereitwillig eingingen, sondern sie zudem damit häufig vollauf richtige Erkenntnisse trafen; nach den Regeln der Logik hätte so etwas eigentlich unmöglich sein müssen.
    Er versuchte noch die Wahrscheinlichkeiten der Aussage Nichos' zu berechnen, als von der anderen Seite der Wiese eine Stimme ertönte. »3PO!« Als er sich

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