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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Cray fassungslos.
    Pothman schmunzelte. »Natürlich, meine Liebe.« Er hatte noch das Meßinstrument und die Blechschere in den Händen, mit denen er gearbeitet hatte, als Lukes Warnung erging. »Ich war fast zwei Jahre lang Sklave in ihrem Dorf. Gleich werden wir sehen, ob… Na klar, da sind sie ja schon.«
    Zwischen den Bäumen auf der Gegenüberseite der großen Lichtung war eine zweite Schar Gamorreaner zum Vorschein gekommen. Sie war gleichartig schmutzig und besabbert, trug stachelige Rüstungen, halb aus Reptilienleder, halb aus Schrottmetall angefertigt, das eindeutig aus der imperialen Basis, die seit dreißig Jahren im Wald vergammelte, gestohlen oder durch Ausschlachtung erlangt worden sein mußte.
    »Das sind die Klaggs«, sagte Pothman. »Schauen Sie mal, dort an den Bäumen… Das ist Mugshub, ihre Matriarchin. Sie ist wie Bullyak, sie gibt darauf acht, daß die Jungs in ihrem Übermut nichts Wertvolles kaputthauen. Und außerdem…« Er vollführte eine ziemlich gut gelungene Parodie der männlichen Muskelprotzerei. »Schlägereien wären ja nur halb so schön, wenn die Mädels nicht zugucken würden.«
    Die zweite Gamorreanerbande fiel ohne Umschweife über die Gruppe her, die schon auf den Raumschiffsrumpf eindrosch. Ugbuz und die übrigen Eberkerle des Gakfedd-Stamms blieben ihr nichts schuldig, und sogleich war ein brutales Handgemenge in Gang.
    »Nachdem ich den Gakfedds ausgebüchst bin«, erzählte Pothman heiter, »war ich für beinahe ein Jahr Gefangener der Klaggs. Durch die Bank abstoßende Typen, das kann ich Ihnen sagen.«
    Alle fünf Insassen des Raumschiffs – Luke, Pothman, Cray, Nichos und 3PO – standen an der Konsole und sahen durch die Hauptsichtluke dem wüsten Getümmel zu, das im Freien stattfand.
    »Wir können die Reparatur des Triebwerks ruhig fortsetzen«, meinte Pothman nach einigen Augenblicken. »Ins Schiff einzudringen, ist ihnen unmöglich, und bestimmt prügeln sie sich, bis es zu dunkel wird, um noch etwas zu sehen. Danach stellen wir Lampen auf und beenden die Außenarbeiten.«
    »Sehen sie im Dunkeln schlecht?« fragte Cray.
    Draußen packte Ugbuz einen kleineren Eber an Schopf und Gesäß, schleuderte ihn gegen mehrere andere Widersacher, ohne den Hagel von Pfeilen und Steinen zu beachten, der wie ein mörderischer Platzregen auf ihn herabprasselte.
    Pothman wirkte frappiert. »Kann sein, sie sind doch schon zum Mittagessen fertig.«
    Ein Schatten fiel auf die Wiese.
    Eine Wolke, dachte Luke. Im nächsten Moment merkte er, es war keine Wolke.
    Sondern ein Raumflugkörper.
    Riesig und grauglänzend wie eisiger Tod sank er unter seinen fünf ausgespreizten Antigravreflektoren wie eine Stahlblume herab. Ohne Zweifel mußte er imperialer Herkunft sein, wenngleich Luke diesen Typ noch nirgendwo gesehen hatte. Für einen Schmugglerraumer war er viel zu groß, zu schnittig. Aus dem Rumpf klappten kurze Landestützen. Das Gras der Wiese umwirbelte die groben Lederstiefel der Gamorreaner, die ihre Handgreiflichkeiten einstellten, die Waffen senkten, den Raumer anglotzten.
    »Das muß ein Lander sein. Der Imperator…« Pothmans Miene widerspiegelte andächtige Ehrfurcht und eine Art schrecklicher Verwirrung, als wäre er sich selbst nicht so recht darüber im klaren, was er eigentlich empfand. »Er hat es nicht vergessen…!«
    Die Landestützen berührten den Untergrund, verdrängte Luft und Gravitationsströmungen rüttelten am nur fünfzig Meter entfernten Habicht. Der hohe, säulenförmige Mittelrumpf des aller Markierungen baren Landers, größer als der Futterspeicher einer Banthaherde, sackte leicht durch, eine Bewegung, die ans Zusammenfalten eines großen Insekts erinnerte. Unter dem Gehäuse der Antigravreflektoren flammten Bogenlampen auf, geräuschlos rotierten automatische Vidkameras, schwenkten auf die stumm gaffende Horde der Gamorreaner ein. Dann drehte sich der runde Sockel des Mittelrumpfs, unter Gefauche öffnete sich mit reibungslosem Schwung eine breite Klappe. Eine Rampe fuhr aus, schob sich ins Gras herab.
    Mit einem Freudengeheul, das man sogar bis auf die Brücke des Forschungspanzerkreuzers hörte, stürmten sämtliche Gamorreaner, die Waffen erhoben, von der Wiese die Rampe hinauf, drängten in den Lander wie eine schmutzige Woge der Gewalt.
    »Am besten stellen wir die Reparaturen schleunigst fertig«, äußerte Luke. »Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl.«
    Die Rumpfklappe blieb offen. Die Vidkameras rotierten, richteten sich auf das

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