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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Brennofen hatte Luke nicht gesehen, darum fragte er sich, woher das tönerne Geschirr stammen mochte. Eine andere Frage war, woher das Garn auf dem Webstuhl kam. Ohne die weiße Rüstung trug Pothman in sanftem Grün und Braun gefärbte Kleidung, auf der Brust, an den Ärmeln und Umschlägen bestickt mit ganz akkuraten Abbildungen heimischer Blumen und Reptilien.
    »Ich bin schon ziemlich früh in Gefangenschaft geraten. Die Gamorreaner hatten Gewehre und Blaster erbeutet, müssen Sie wissen, deshalb brauchten sie jemanden, der sie ihnen instandhielt. Aber nachdem die Energiezellen leer waren, sparten sie sich die Mühe, mich zu bewachen… Ich nehme an, der Imperator hat unseren Spezialauftrag längst vergessen. Haben Sie zufällig gehört, was daraus geworden ist?«
    »Spezialauftrag?« Luke stemmte sich etwas hoch und schlürfte Tee, gab sich alle Mühe, möglichst unschuldig auszusehen; das war ihm seit jeher gut gelungen.
    »Spezialauftrag Palpatines Auge.« Pothman öffnete einen Geräteschrank, holte eine Allzweckkiste heraus, packte Kabel, Leitungsdraht, Datenkoppler, speicherfähige Datendisketten und Werkzeug hinein. »Das war die Bezeichnung für den Sonderauftrag. Gerüchte besagten, es seien zwei Sturmtruppen-Kompanien beteiligt, aber getrennt, damit niemandem etwas auffällt, keiner was merkt. Wir sind zu den abgelegensten Planeten geflogen worden, die man finden konnte, und dann erst sollten wir an Bord des größten, gefährlichsten und geheimsten aller Kriegsschiffe genommen werden, eines Superschiffs, eines Monsterschiffs, eines wahren Kampfmonds… Einer Schiffseinheit, die der Feind angeblich erst bemerken könnte, wenn es für ihn zu spät wäre.«
    »Welcher Feind?« erkundigte Luke sich gedämpft.
    Alle schwiegen; man hörte nur draußen die Bäume rauschen und das leise Klappern von Pothmans vielfach zurechtgeflickten Gerätschaften, ein Geräusch, das Luke an seine Kindheit auf Tatooine erinnerte.
    Pothman schwieg, besah sich, seinen Gästen den Rücken zugekehrt, den Inhalt der Allzweckkiste, die vor ihm auf der ausgeklappten Wandschranktür stand. »Wir wußten es selber nicht«, sagte er schließlich. »Man hat uns nicht unterrichtet. Damals dachte ich, daß wir… Na, ich hatte ja meine Pflicht zu erfüllen… Aber heute…« Als er sich umdrehte, hatte er eine sorgenschwere Miene.
    »Ich vermute, es ist irgend was schiefgegangen. Wahrscheinlich ist doch etwas durchgedrungen, obwohl alle behaupteten, das sei unmöglich, weil nur der Imperator allein Bescheid wüßte. Als wir fast ein Jahr hier waren, fragte ich mich allmählich, ob der Imperator vielleicht aus Vergeßlichkeit auch nicht mehr Bescheid wissen könnte. Und als ich Ihr Raumschiff landen gesehen habe, hoffte ich irgendwie, es wäre ihm zu guter Letzt doch wieder eingefallen… Daß er Scouts zu uns beordert hätte, um nachzusehen, was von uns übrig ist.« Versonnen fummelten seine großen Hände am Tragegurt der Allzweckkiste.
    »Aber wenn Sie nicht der Imperator geschickt hat, bin ich so schlau, mir zu denken, daß niemand mehr, ganz egal wer den Spezialauftrag vermasselt und abgeblasen hat, heute noch mit der Nase darauf gestoßen werden will, daß es je so einen Sonderauftrag gab, soviel kann ich Ihnen sagen. Und das heißt, ich bin heute nichts anderes mehr als ein lästiger Zeuge.«
    Er schwang sich die Allzweckkiste über die Schulter, kam zu der ordentlichen Schlafnische geschlendert, in der Luke auf Federbettzeug und einer silbergrauen Isolierdecke ruhte. »Mein Funksignal ist zu schwach, um in dieser abgelegenen stellaren Gegend jemanden zu erreichen. Falls es uns aber gelingt, Ihren Antrieb zu reparieren, glauben Sie, Sie könnten mich einfach irgendwo von Bord lassen, auf irgendeinem bedeutungslosen Planeten, wo mich niemand aufspürt? Es wäre ganz nett, wieder von menschlichen Gesichtern umgeben zu sein. Ich war der Waffenwart der Kompanie. Daß sich inzwischen, nach so langer Zeit, alles ein bißchen verändert haben dürfte, ist mir klar, aber ich kann handwerklich so manches schaffen, und obendrein habe ich einigermaßen gut zu kochen gelernt. Bestimmt finde ich Arbeit. Hier bin ich jetzt zu lange.«
    Kein Gefeilsche, stellte Luke insgeheim erstaunt fest. Keine Forderungen wie: Bringt mich von dieser Scheißwelt weg, oder ihr kriegt von mir nicht mal einen Schraubenzieher. Pothman bot alles freiwillig an, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen.
    »Ja, es ist viel Zeit vergangen, Triv«, sagte Luke in

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