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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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fähig fühlst. Bist du damit einverstanden?«
    Um Lukes Kopf schien sich alles zu drehen. Er lehnte rücklings am Schott und rang um Atem. Damit bin ich gar nicht einverstanden, dachte er. Dort oder in den umliegenden Wäldern kann ohne weiteres irgendeine Gefahr lauern.
    Die von Funkengarben verkohlten Geräte, die wie leblose Gliedmaßen herabbaumelnden, zertrennten Schläuche, die aufgeklappten Gehäuse des Kompressionsakzelerators und des Gyro-Gravitationssystems, alles schien vor Lukes Augen sachte hin- und herzuschaukeln, als schwämme das Raumschiff auf einem tiefen Gewässer. Sein Schädel fühlte sich an, als hätten auf Hartgestein spezialisierte Bergarbeiter Thermosprengungen eingeleitet. Ihm graute es schon bei der Vorstellung, aufzustehen und zwei oder drei Kilometer weit bis zum Ursprungsort des Signals zu marschieren. Ich schaffe es trotzdem, dachte er voller erbitterter Entschlossenheit. Mit Hilfe der Macht schaffe ich es…
    »Ich glaube, du wirst mich dort brauchen.«
    Er streckte eine Hand aus, biß die Zähne zusammen, um die Übelkeit niederzuringen, während Cray ihm beim Aufstehen half. Sie stützte ihn beim Verlassen des Maschinenraums, war ihm behilflich, die steile, leiterartige Treppe hinabzusteigen. »Wieso bist du so sicher, daß es Probleme gibt?«
    »Ich weiß es selbst nicht«, gestand Luke halblaut. »Aber ich spüre, daß uns irgendwelche Schwierigkeiten bevorstehen. Irgendwie ist da etwas…«
    Sie betraten die Brücke, drehten sich hinter der Luke um und blickten plötzlich in die Mündung eines Blastergewehrs, das ein weißgepanzerter imperialer Sturmtruppler auf sie richtete.
    Luke umklammerte Crays Handgelenk, als sie nach dem Blaster grabschen wollte. »Nicht, Cray!« Sie machte den Sturmtruppler sichtlich nervös. Luke hob die Arme, zeigte die leeren Hände vor. Daraufhin tat Cray das gleiche. Wenn er nach seinem Lichtschwert griff, überlegte Luke, konnte der Mann sie dennoch beide erwischen. Und es war unklar, wie viele Sturmtruppler sich im übrigen Raumschiff aufhalten mochten.
    »Nennen Sie Ihren Namen«, drang eine verrauschte Stimme aus dem gesichtslosen weißen Helm, »und erklären Sie, was Sie hier suchen.«
    Cray und Luke wichen einen Schritt zurück, stellten sich mit dem Rücken zur Wand. Abermals packte ein Schwindelanfall Luke. Er wandte alle Mühe auf, um die Schwäche zu meistern, versuchte genug Macht aufzubieten, um dem Mann, wenn es denn nun sein mußte, das Gewehr telekinetisch aus den Fäusten zu reißen; doch er vermutete, daß das mehr von ihm verlangte, als er momentan leisten konnte.
    »Wir sind Händler«, gab er zur Antwort. »Wir haben uns verirrt, unser Raumschiff ist beschädigt…«
    Schwärze verdunkelte seine Sicht, er merkte, wie seine Knie einknickten. Cray wollte ihn auffangen. Der Sturmtruppler sprang vor, ließ das Gewehr fallen und ergriff Lukes Arm.
    »Sie sind ja verletzt«, sagte der Sturmtruppler, half ihm, sich hinzuhocken, kniete sich neben ihn. Durch die Lagerraumluke kamen, die Hände voller Ausbesserungsmaterialien, Nichos und 3PO. Verblüfft schauten sie zu, wie der Sturmtruppler seinen Helm abnahm und ein gutmütiges, dunkelhäutiges, recht faltiges Gesicht enthüllte, umrahmt von buschigem Haar und einem zottigen Vollbart.
    »Ach, Sie Ärmsten«, sagte der Mann, »Sie sehen aus, als hätten Sie Schreckliches durchgestanden. Kommen Sie mit in meine Bude. Ich gebe Ihnen was zu essen und einen Becher Tee.«
     
    Nachdem er die Rüstung abgelegt hatte, erwies Triv Pothman sich als sportlicher Mittfünfziger von kräftiger Statur. »Ich muß aber zugeben«, schränkte er ein, »daß die Feuchtigkeit mir zu schaffen macht, und ich bin nicht mehr so schnell wie früher.«
    Er deutete auf die Reihen aufgehängter Rüstungen längs der gekrümmten Innenwand seiner Behausung, einer flachen, weißen Automatikkuppel, außen über und über bewuchert mit schwarzen und lachsfarbenen Flechten, bedeckt vom durch Regen verwaschenen Schmutz der Jahre. Nachgewachsene Bäume, Schößlinge und Rankenpflanzen bedeckten ein Stück Land, das einmal eine streng nach den Vorschriften des imperialen Militärs künstlich angelegte Lichtung gewesen war; der größte Teil der Schuppen und Unterstände sowie die längst inaktiven Pfosten des Schutzzauns lag jetzt unter einem Gewirr von Klettergewächsen verborgen.
    »Fünfundvierzig Mann sind wir gewesen.« In Pothmans Stimme klang ein Anflug von Stolz mit. »Fünfundvierzig Mann, und ich bin der einzige

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