Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
Vom Netzwerk:
wo es auch sein mochte, in der Nähe einer anderen als der Rüstkammer, aus der sich die Gakfedds bedienten.
    Allerdings hätte Luke kaum dieses Unterscheidungsmerkmals bedurft, denn der Klagg befand sich auf heller, schreckerfüllter Flucht vor rund fünfzehn Gakfedds, die ihm unter Kampfgeheul mit Äxten, Energiepiken, Laserknarren und Blasterkarabinern auf den Fersen blieben. Gelegentlich feuerten sie einen Schuß ab, dessen gefährliche Strahlbahn wie eine rotglühende Hornisse wild im Korridor hin- und herzuckte.
    »Los, komm«, rief Luke dem Protokolldroiden zu.
    »Aber ich bitte Sie, Master Luke, wieso?«
    »Er versucht bestimmt, sich zurück ins eigene Revier zu retten.«
    Luke eilte durch den Mannschaftsspeisesaal zu den gegenüberliegenden Ausgängen. Er wußte, daß der Korridor, durch den die Gakfedds den Klagg hetzten, sich für letzteren als Sackgasse erwies, er war in Kürze genötigt, in Gegenrichtung zu fliehen. Und wirklich hörte Luke wenig später im Korridor hinter sich das hastige Stampfen eines einzelnen Paars Schweinsfüße sowie das sabberschleimige Schnaufen des flüchtenden Klaggs. Luke führte 3PO in eine Wäschekammer, damit der Klagg vorüberlief, ohne sie zu sehen; dann kehrte er in den Korridor zurück, lauschte, folgte dem Gamorreaner.
    Allem Anschein nach hatten die Gakfedds ihn irgendwie aus den Augen verloren, ihr Gegröle scholl aus benachbarten Gängen. Luke hingegen konnte, indem er nach vorn lauschte, anhand des Keuchens, das der Klagg von sich gab, und seines Füßetrampelns, leicht erkennen, welchen Weg er einschlug. Gamorreaner waren keine allzu guten Läufer. Wenn er zwei gesunde Beine hätte, könnte er jeden beliebigen Gamorreaner mühelos überrunden. Aber selbst mit verletztem Bein und auf den Stab gestützt forderte es ihm wenig Anstrengung ab, sich an die Fersen des Klaggs zu heften.
    Und wie er halb geahnt, halb geschlußfolgert hatte, rannte der Klagg in die Richtung des Hecks.
    »Sie müssen einen Weg in die über den Mannschaftsdecks gelegenen Decks gefunden haben«, meinte Luke in verhaltener Lautstärke zu 3PO, während sie Raum um Raum geplünderte Rüstkammern und Waffenarsenale durchquerten. Schränke, Kästen und Kisten waren aufgebrochen, Uniformen, Stiefel, Gürtel und Rüstungen herausgezerrt, Teile von allem bis in die Korridore auf dem Fußboden verstreut worden. »Hör nur… Er kommt zurück. Er weiß, daß er nach oben muß.«
    Luke verharrte, schaute vorsichtig um eine Ecke. Der Gamorreaner stand in einer offenen Liftkabine, drückte verärgert die Tasten. Offenbar suchte er eine Taste mit höherer Zahl als 13, aber fand keine. Augenblicke später verließ der Pseudosturmtruppler den Lift, linste umher, verstellte beim Lauschen unablässig die haarigen Schweinsohren. In der Stille konnte man deutlich seine Atemzüge hören. Schwitzen wie ein Gamorreaner, lautete eine geläufige Redewendung, und jetzt konnte Luke ihren Ursprung nachvollziehen. Der ganze Leib der Kreatur glänzte von Schweiß, und Luke roch ihn von weitem.
    Der Gamorreaner tappte weiter.
    »Hat er sich verirrt, Master Luke?« 3PO war dazu imstande, seine Vocoderstimme stufenlos bis auf eine ans Unhörbare grenzende Minimallautstärke herabzuschalten.
    »Sieht ganz so aus. Oder die Gakfedds haben ihm den eigentlichen Rückweg abgeschnitten.«
    Lautdröhnendes Gebrüll näherte sich. Der Klagg erhöhte sein Tempo zu plumpem Laufschritt. Trotzdem bereitete es kaum Aufwand, ihm auch weiterhin durch die Korridore zu folgen, entweder vom harschen, kühlen Licht der Leuchtstreifen erhellte oder durch dunkle Gänge, wo Jawas die Verkabelung ausgeschlachtet hatten. Immer wieder klappte er die Ohren nach hinten.
    Luke fragte sich, wie gut ein Gamorreanergehör sein mochte, ob er das kaum vernehmbare Knirschen der Gelenke 3POs oder das leise Scharren und Klacken des Stabs hören konnte.
    Der Gamorreaner gelangte an eine schwarze, doppelt blastersichere Tür, über der ein karmesinrotes Licht glomm. Er betätigte den Türschalter, doch ohne Erfolg. Daraufhin zückte er einen Blaster und zerschoß den Schloßmechanismus. Die Tür knarrte ein wenig in ihrem Rahmen. »Der Zutritt in die oberen Decks dieser Sektion ist verboten«, gab eine Stimme bekannt. »Schutzmaßnahmen treten in Kraft.«
    Mit roher Gewalt riß der Gamorreaner die Abdeckung von der für Notfälle gedachten Handkurbel und stemmte sich kraftvoll dagegen. Vom anderen Ende des Korridors hörte Luke neues Lärmen. Die Gakfedds mußten

Weitere Kostenlose Bücher