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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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diesen Aufwand gespart.
    »Und niemand hat sich je bemüht, einmal herauszufinden, was aus Drub geworden ist?« Leia winkte dem Barkellner, damit er Oso Nims Glas nachfüllte.
    »Bzzz…« Der Laut der Durosianerin bezeugte Abfälligkeit. Gleichzeitig vollführte sie eine Gebärde, als wollte sie Fliegen verscheuchen. »Wer im Spiel mitmischt, dem können eine Million Sachens zustoßen, Schatzi. Sogar auf 'nem Hinterwäldlerplaneten wie hier. Da vergehn schon mal sechs Monatens, ehe Fründens merken, daß wer nicht mit Absicht weg ist, mit oder ohne Raumschiff.«
    »Und es sind sechs Monate verstrichen«, erkundigte sich Han, »bevor seine Kumpel sich nach ihm umgeschaut haben?«
    Oso Nim keckerte und musterte ihn aus schillernd-orangeroten Augen von Kopf bis Fuß. »Weißt du, wo dein Fründens in sechs Monatens stecken? Drubs Kumpelns und Crew sagten, er hätte Gewölbens unter den alten Ruinens in der Oberstadt ausforschen gewollt. Also gingen sie hin und gruben auch, aber i wo, es gibt da ja gar kein Gewölbens. Leutens buddeln seit Jahrens nach Gewölbens, aber ach was, sie finden immer bloß massiv Felsens. Es gibt Schmugglertunnelns, ja, unter der ganzen Stadt sind Schmugglertunnelns, aber Gewölbens, nee. Massiv Felsens haben Drubs Kumpelns und Crew gefunden, sonst nix, genau wie vorher alle ändern.«
    »Und was haben die anderen gesucht«, fragte Han, während er sich vom Barkellner die Flasche reichen ließ und der greisen Durosianerin tüchtig nachschenkte, »von denen dort früher gegraben wurde?«
    Er bewahrte eine gedämpften Lautstärke, damit der schrille Ton aus der Holobox über der Bar seine Stimme für das übrige Lokal unverständlich machte. Gegenwärtig übertrug man das Smashball-Endspiel zwischen Lafra und Gathus. Herzhaft lachte die Greisin. »Ach, aha, nach soviel Jahrens bist du heute noch sein Fründ, Schatzi? Sein lang verschollen Bruder?« In der Regel lachten Durosianer selten; und angesichts des geballten Schreckens der Hutzeln, Zahnreihen, Glitzeraugen und besonders des Mundgeruchs konnte Leia nachvollziehen, daß andere Sternenvölker gerne davon absahen, ihnen Anlaß zum Lustigsein zu geben.
    »He, Chatty«, rief die Alte einem Menschen zu, der einen mit purpurroten Klecksen bespritzten Overall trug und die schmutzigen, mit Pflastern garnierten Fäuste eines Packers hatte. »Hier ist der lang verschollen Bruder vom alten Drub McKumb und will endlich sein Knochens holen.«
    »Was, du glaubst auch, unter Pletts Zitadelle gab's geheime Gewölbe zu entdecken?« Chatty wirkte wahrhaftig, als wäre er noch faltenreicher und verfallener als Oso Nim. Doch bei näherem Hinsehen schätzte Leia, daß er kaum älter als Han sein konnte. »Verborgene Stollen voller Juwelen?«
    Han reagierte mit einer Geste, die Das-habe-ich-nicht-gesagt bedeutete, und Chatty zwinkerte ihm zu. Eines seiner Augen war künstlicher Art, ein billiges Modell mit gelber Plastiknetzhaut, gleichfalls ein Produkt Sullusts.
    »Wenn sich hier in irgendwelchen Gewölben Juwelen stapeln, warum ist Bran Kemple dann nicht steinreich, hm? Warum kratzt er Zaster durch so was läppisches wie Kaffeeschmuggel zusammen und verdient sich in der Dschungel- der-Lust-Bar ein paar Kröten durchs Kartenspiel dazu?«
    »Ist Bran Kemple hier der Boß?« In ehrlicher Überraschung hob Han die Brauen. »Ich dachte, es wäre Nubblyk der Schleimige Slyte.«
    »In welchem weltfernen Loch hast du denn in den letzten acht Jahren gesteckt, Schatzilein?« amüsierte sich die Durosianerin. Chatty nahm Han die Flasche aus der Hand und goß sich ein Glas voll, bot höflichkeitshalber auch Leia etwas an. Obwohl sie beträchtliche Belustigung empfand, verkniff sich Leia die Bemerkung, daß Leute, die seit Jahrzehnten auf der Talsohle eines vulkanischen Senkungsgrabens wohnten, wenig Grund hatten, anderen Personen vorzuhalten, sie hausten in Löchern. »Nubblyk der Schleimige Slyte hat schon vor acht, neun Jahren seine Zelte abgebrochen. Seitdem ist hier die ganze Szene richtiggehend im Arsch.«
    »Jawohl, total im Arsch«, stimmte Chatty von Herzen zu, klammerte sich bekümmert an Hans Flasche. »Glühende Raketen, Jungs!« schrie er plötzlich voller Zorn, als auf einmal die Spielaktivitäten der fünfundzwanzig Skater Lafras seine Aufmerksamkeit ablenkten. »Das nennt ihr 'nen Schuß, Pestilenz noch mal?! Für eine Million Kredits pro Jahr spiele ich auch bei euch mit und verliere ein Spiel nach dem andern, ihr verblödete Schlammteufelbrut!«
    »Sind

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