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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Sie sicher, daß Nubblyk seine Zelte selbst abgebrochen hat?« fragte Leia.
    Die Durosianerin grinste und zwickte sie mit Fingern, die sich nach mumifiziertem Knotengras anfühlten, in die Wange. »Dein Fründin ist schnell von Begriffens, Liebchen. Nubblyk der Schleimige Slyte war ein gerissener alter Mistkäfer. Immer wenn er wo rumschnüffelte, wo er nix zu suchen hatte, kam er halbbesoffen hier rein, so wie man's auch von Mubbin dem Windigen Whiphid kannt, und faselte, wie er tolle Geheimnissens über Pletts Zitadelle aufgedeckt hätt, und ähnlich war's mit dem alten Drub und seinen ›Berechnungens.‹ Ach, ich denk mir schon, es hat da oben in den Ruinens in der Oberstadt irgend was, von was die Stadtbonzens die Leutens nix wissen lassen wollen. Vielleicht grad genug, um Schwachfunzelns wie Mubbin, Drub oder, oder… Wie hieß er doch gleich wieder, dieser Wookie, der als Mechaniker bei Galactic Exotics malocht hat? Grad genug, mein ich, daß so trübe Tassens zu spintisiern anfangen.«
    Oso Nim schüttelte den Kopf, leerte ihr Glas, entwand Chatty die Flasche und neigte sie über ihr Glas, besah sich in tiefem Gram die wenigen verbliebenen Tropfen, die hineinrannen.
    »Na, egal was es ist, es lohnt nicht die Mühens, also spart euch Aufwand und Ärger, ich rät's euch.« Sie zuckte die Achseln. »Kann ja sein, Drub ist bloß in einer Orchideenpflanzung in ein Reparaturschacht gefallen, und die Kretchens haben ihn gefressen.«
    »Die Kretch?« meinte Leia in scharfem Ton.
    Die orangeroten Augen glitzerten aus unguter Belustigung. »Wie lang bist du schon in unser Stadt, Schönauge? Du kriegst die Kretchens schon früh genug zu sehn. Und was ein alten Drub angeht, wieso hat's ihn interessiert, was die Stadtbonzens verheimlichen, wenn sich damit doch keine Mausens verdienen ließen? Und ihr könnt sicher sein, da ist nix drin, sonst würden die großen Firmens ja längst damit Geschäftens machen.«
    Sie lächelte wie ein Honigkuchenpferd-Alien, als Leia dem Barkellner ein Zeichen gab. Gleich stand eine neue Flasche auf dem schmutzabweisenden Lexoplast der Theke. »Oh, vielen Dank, Liebes…« Sie beugte sich näher und nickte in Hans Richtung. »Du bist viel zu gut für wen wie den«, flüsterte sie vertraulich.
    »Ich weiß«, antwortete Leia in ebenso leisem Flüsterton. Oso Nim kicherte vor Frohsinn.
    Doch sie wurde sofort wieder trübsinnig und kippte das nächste Glas hinab. »Na, auf alle Fällens, die ganze Szene hier ist heut bloß noch ein Scheiß wert. Es ist eine Schand, vor acht, zehn Jahrens war alles noch echt in Schwung. Pro Woche kamen zwölf, vierzehn Schiffens auf Schmuggelflug und brachten Warens zu uns unters Eis, und hier in der Bar war's mittags genauso voll wie mitternachts, vielleicht noch voller. Nubblyk der Schleimige Slyte wußt, wie man den Laden schmeißt. Seit er weg ist, bleibt hier alles auf Knickerniveau.«
    Komisch, dachte Leia, während sie einige Zeit später die sanitären Anlagen der Rauchende-Düsen-Bar aufsuchte. Soweit sie Oso Nims bisweilen leicht schleierhaften Darlegungen entnommen hatte (mittlerweile war durch Han eine weitere Flasche aus blauem Glas bestellt worden, und Chatty erregte sich über die zweite Halbzeit des Rückspiels Lafra/Gathus), mußte in ein und demselben Jahr Nubblyk der Schleimige Slyte sich verdünnisiert, das »Spiel« – also das Schmuggeln – drastisch abgenommen haben, und Mubbin der Windige Whiphid, ein Bekannter Drub McKumbs, verschwunden sein… In dem Jahr nach Palpatines Tod und dem Zerbrechen des Imperiums. Und im Jahr darauf war Drub McKumb, im Anschluß an seine Rückkehr nach Belsavis, gleichfalls spurlos verschwunden.
    Seife in der Küche macht noch keine Suppe, hatte Tante Rouges Haushälterin öfters philosophiert.
    Mit anderen Worten, das zeitliche Zusammenfallen gewisser Ereignisse hatte keineswegs zwangsläufig etwas zu bedeuten.
    Und trotzdem…
    Weil man im Senkungsgraben jeden Quadratzentimeter landwirtschaftlich nutzbaren Bodens zum Anpflanzen gebrauchte, waren die Grundstücke der Stadt klein; deshalb reichten die Gebäude meistens bis direkt an die Grundstücksgrenzen. So verhielt es sich auch mit der Bar und den Grundmauern des alten Steinbaus, auf denen sie stand. Für ebenerdige Toiletteninstallationen blieb unter diesen Umständen kein Platz. Eine altmodische Tür mit manuell zu bewegenden Angeln am rückwärtigen Ende der Bar wies die universal gebräuchlichen Toilettensymbole auf; dahinter führte im Licht eines

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