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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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zierlichen Krustentiere in den tiefen Meeren von Chad III.
    »Ich wünschte«, fügte Luke noch leiser hinzu, »ich hätte dich gekannt.«
    In die Feuerleitzentrale gab es nur einen Zugang, nämlich durch einen Turbolift. Luke drückte die Taste, doch die Liftkabine erschien nicht.
    Dennoch vermutete er, daß die Jedi diesen Weg genommen hatte. Er wußte, daß es nur wenig Mühe erforderte, um die Lifttüren durch einen Kurzschluß zu öffnen. Durch den Liftschacht konnte er in die tiefergelegenen Decks gelangen, entweder an einem Seil, das sich aus einem Lager besorgen ließ, oder per Levitation, falls er einen so erheblichen Kräfteverschleiß riskieren mochte.
    Er überlegte, ob er die Macht nutzen könnte – wie es bisweilen geschah –, um oberhalb des Trenngitters die blauen Laserblitze so lange zu deflektieren, daß er es schaffte, in den Computerkern des Raumschiffs vorzustoßen.
    Beim Gedanken daran wurde es ihm eisig kalt zumute.
    Sobald er in den Computerkern eingedrungen war, mußte es weitgehend eine Kleinigkeit sein, eine Überlastung der Schaltkreise zu verursachen, Palpatines Auge zu neutralisieren, so wie es schon vor dreißig Jahren hatte geschehen sollen…
    Doch damals war es mißlungen.
    Er entsann sich an die Schreie des Klaggs, den die Lasersperre oben in dem Aufgang grausam im eigenen Blut lebendig gebraten hatte.
    Die Jedi, die den Schacht erstiegen hatte, war immerhin lange genug am Leben geblieben, um die Initiationsschaltung des Raumschiffs zu eliminieren. Sie war im Computerkern ums Leben gekommen, doch der Wille selbst hatte bis auf den heutigen Tag weiterexistiert. War sie nicht stark genug gewesen? Hatte sie etwas zuwenig Erfahrung gehabt?
    Oder reichten nicht einmal die Kräfte einer Jedi-Meisterin aus, um die Lasersperre zu überstehen?
    Eine schmutzige kleine Hand faßte Luke am Ärmel. »Nicht gut, nicht gut.« Der Jawa bemühte sich, ihn in die Richtung des abwärtigen Reparaturschachts zu ziehen. Er deutete auf das dunkle Viereck in der Decke der Feuerleitzentrale. »Schlecht. Viel Tod.«
    Viel Tod.
    Luke dachte an die Jawas; an die widerlichen Fehden zwischen den verfeindeten Gamorreanerstämmen, den Klaggs und Gakfedds, die hier eine abgewandelte Neuauflage des auf ihrer Heimatwelt üblichen Verhaltensmusters darboten, nur innerhalb der Maßgabe dessen, für was sie sich momentan hielten. An die Kitonaks, die im Pausenzimmer geduldig darauf warteten, daß ihnen Chooba-Schnecken ins Maul krochen; an den toten Affytechaner auf dem Fußboden. Und an die Talz, die sich, wenn sie den Dreibeinern Wasser brachten, gegenseitig den Rücken deckten - zum Schutz gegen wen?
    Das Raumschiff zu zerstören, sah Luke jetzt ein, war der leichtere Teil seiner Aufgabe.
     
    C-3PO saß im Quartiermeisterbüro vor dem Komterminal, hatte ein langes, schmiegsames Kabel in die Buchse im Nacken seines Metallschädels gestöpselt. »Du dumme Maschine«, sagte er mit dem Ton ernster Verärgerung in der Stimme, »überall in dir stecken Enklaven fremder Lebensformen, was soll das heißen, ›Dem Ziel des Willens sind keine Lebensformen fremd?‹ Was hältst du von einem Beispiel für den Galaktischen Registerstandard 011-733-800-022?«
    Luke lehnte sich mit der Schulter an den Türrahmen. Er wußte, es war für 3PO genauso überflüssig, laut mit dem Willen zu kommunizieren, wie es sich für den Droiden erübrigte, die menschliche Sprache zur Verständigung mit R2-D2 zu verwenden. Aber 3PO war auf die Interaktion mit zivilisiertem Leben programmiert; sein Programm sah vor, daß er wie zivilisierte Lebensformen dachte. Und eines der Merkmale nahezu jeder Zivilisation, mit der Luke je Bekanntschaft gemacht hatte, war Redseligkeit.
    Und 3PO war ausgesprochen schwatzhaft.
    »Was soll das bedeuten, es gäbe keine Lebensform mit dieser Registernummer an Bord? Du hast sechsundsiebzig Gamorreaner zu Bewohnern.«
    »Damit habe ich es schon versucht, 3PO.« Luke betrat das Büro. Vom Umherhumpeln mit der Stange und den ungewohnten, schmerzhaften Bewegungsabläufen, durch die er sich mit den Armen an der Innenleiter des Reparaturschachts hatte hochziehen müssen, tat ihm der ganze Körper weh.
    3PO drehte den Sessel. Auch das war eine unnötige menschliche Angewohnheit. Seine Audiorezeptoren mußten Lukes Schritte und Atmung schon wahrgenommen und identifiziert haben, als er sich noch achtzehn Meter entfernt im Korridor befand.
    »Der Wille behauptet, an Bord hielten sich keine Nichtmenschen auf«, sagte Luke mit

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