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Callista 01 - Palpatines Auge

Callista 01 - Palpatines Auge

Titel: Callista 01 - Palpatines Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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der schwammigen Aufgeweichtheit des Erdreichs fiel es gar nicht leicht, zur Straße zurückzufinden. R2s Bodenplatte war beschwert, um ihm maximale Stabilität zu verleihen, doch obgleich er in schwierigem Terrain besser zurechtkam, als man es ihm aufgrund seines Äußeren zutraute, zeichnete er sich keineswegs durch perfekte Geländegängigkeit aus. Sollte er aus dem Gleichgewicht geraten, wäre es für Leia eine dem Rückgrat schwerstens schädliche, falls nicht sogar undurchführbare Aufgabe, ihn wieder in die Senkrechte zu rücken.
    Die Umkehr zur Straße beanspruchte eine halbe Stunde des Umherirrens und -suchens im Schlamm, des Stolperns über Baumwurzeln sowie des Entlangtappens an einem dampfenden vulkanischen Bächlein. Aus dem Dunkeln schimpften Wächterentitäten mit ihrem schrillen Yik-yik auf sie ein. Endlich fanden sie eine passabel schwache Steigung und zwischen dem Farngewucher eine Lichtung, von der aus Leia die Straße erspähte.
    Für einen Moment sah Leia, als sie hinaufblickte, oben am Straßenrand jemanden im verwaschenen gelben Licht stehen.
    Was macht denn sie hier? dachte Leia ganz spontan.
    Dann fragte sie sich, wieso ihr dieser Gedanke durch den Kopf gegangen war, und unterdessen wandte die Frau sich ab und entfernte sich zügig die Straße entlang…
    Warum hatte sie das gedacht? Sie kannte die Frau gar nicht.
    Oder doch?
    Eine Schulfreundin? Altersmäßig hätte es, soweit Leia es aus dem Abstand und durch den alles trübenden Nebel zu beurteilen fähig gewesen war, der Fall sein können. Irgendwie jedoch blieb es ihr unmöglich, sich die schlanke, kindliche Gestalt, die sie gerade erblickt hatte, in der weißblauen Uniform der alderaanischen Eliteakademie für Junge Damen vorzustellen. Sie war sich ziemlich sicher, diese gebändigte Flut kohlschwarzer, wie Schnüre glatt herabhängender Haare nie zu einem Schülerinnenzopf geflochten gesehen zu haben. Damit entfiel vollends die Möglichkeit, daß es sich um die Tochter eines alderaanischen Aristokraten handelte, denn sie hatten alle dieselbe Schule besucht…
    Jemand aus dem Senat? Nicht ausgeschlossen, überlegte Leia, allerdings war sie selbst – mit achtzehn Jahren – die jüngste Senatsabgeordnete gewesen, und außer ihr hatte es niemanden in dieser Altersstufe im Senat gegeben, jedenfalls kein Mädchen. Die Tochter eines Senators? Die Gattin? Irgendeine Frau, die sie einmal während eines der endlosen diplomatischen Empfänge auf Coruscant kennengelernt hatte? Oder war sie ihr irgendwann im Gefolge des Imperators begegnet?
    Hier?
    Sie kehrte zur Straße um, so schnell es ging. Allerdings verlangte es ihr alle Mühe und ungeteilte Aufmerksamkeit ab, R2 über die holperigen Wurzeln hinwegzuhelfen. Als sie den oberen Rand der Böschung erreichte und rasch auf der Straße Umschau hielt, war von der Frau weit und breit nichts mehr zu sehen.
     

*9*
    Lukes Vorhaben mißfiel C-3PO außerordentlich. »Man kann diesen Jawas kein Vertrauen schenken, Master Luke. Es muß doch irgendwo einen Aufgang geben…«
    Nachdenklich besah sich Luke die Abdeckplatte, die der Jawa in einer Wäschekammer von der Wand entfernt hatte, blickte in den freigelegten, dunklen Schacht voller Leitungen und Kabelstränge hinab. Aus dem stummen Schwarz der Tiefe führte eine Steigleiter mit Durastahlsprossen in den lichtlosen Kamin oberhalb des Einstiegs. Luke dachte an die körperliche Anstrengung, die es ihn kosten würde, die Leiter hinaufzuklettern, wog sie gegen die mentale Mühe ab, die er aufzubringen hätte, um nach oben zu levitieren. Eine unerfreuliche Wahl, die nicht leichtfiel.
    Genauso unschön wie die Erinnerung an das Ende des Klagg-Pseudosturmtrupplers.
    »Es wird schon klappen«, meinte er gelassen.
    »Aber es können doch unmöglich alle Aufgänge gesperrt sein«, widersprach der Droide. »Die Vorstellung, daß Sie allein in den Schacht steigen, mißfällt mir, Sir. Möchten Sie nicht abwarten und erst einmal darüber schlafen? Verzeihen Sie, daß ich so offen spreche, Sir, aber Sie sehen aus, als hätte Schlaf gegenwärtig eine überaus vorteilhafte Wirkung auf Sie. Ich selbst bediene mich nie dieser Regenerationsmethode, mir ist jedoch durchaus geläufig, daß Menschen…«
    3POs Fürsorge rührte Luke, so daß er grinste. »Wenn ich zurück bin, gönne ich mir ein bißchen Schlaf«, versprach er. Oben im Dunkel des Schachts hörte er das rattenhafte Rascheln des Jawa-Gewands verstummen.
    »Master?« fiepte eine helle Quietschstimme

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