Callista 02 - Der Todesstern
seine Entscheidung, ein Jedi zu werden. Aber er war ein Jedi. Er konnte nicht mehr daran rütteln, und er schwor sich, das Beste daraus zu machen, so wie Master Skywalker es ihm beigebracht hatte.
Dorsk 81 und Kyp stiegen aus der gestohlenen imperialen Fähre. Um sie herum war es totenstill. Der Regenwald schien unter einer Decke aus Spannung und Erwartung zu liegen.
»Wo sind denn alle?« fragte Kyp. »Wir müssen Master Skywalker suchen.«
Dorsk 81 blickte an der gigantischen Stufenpyramide hinauf, in der das Jedi- Praxeum eingerichtet worden war. Seine Miene entspannte sich, er schloß die gelben Augen und griff mit der Macht hinaus, bis er an einem schmalen Nebenfluß in der Nähe einer der anderen Tempelruinen die Gruppe der Jedi-Schüler erspürte.
»Dort hinten«, sagte er. »Beim Tempel des Blaublatthains.«
Kyp nickte. Seine dunklen Augen blitzten. »Wir müssen sie warnen und die Verteidigung vorbereiten.« Sie eilten über die schmalen Dschungelpfade und wateten durch den Fluß zur großen Massassi-Ruine, einem zylindrischen, verfallenen Turm aus zerfallenden Steinblöcken, der von den Jedi-Schülern wiederaufgebaut wurde. Dorsk 81 stellte fest, daß fast dreißig seiner Kameraden mit der Restaurierung beschäftigt waren.
Er entdeckte Kirana Ti, die Kriegerin von Dathomir, und Streen, den älteren, leicht zerstreuten Einsiedler von Bespin. Mit Hilfe ihrer Jedi-Kräfte räumten sie den Schutt beiseite und bargen Steinblöcke aus einem eingestürzten Teil des Tempels. Kam Solusar, der hartgesottene Jedi-Veteran, überwachte die Arbeiten und erteilte den weniger erfahrenen Jedi-Schülern, die erst seit einem Jahr das Praxeum besuchten, Anweisungen.
Die silberhaarige Jedi-Gelehrte Tionne bemerkte sie zuerst. »Kyp«, rief sie. »Dorsk 81. Ihr seid zurück! Gut, wir können eure Hilfe gut gebrauchen.« Tionne lächelte, und ihre Perlmuttaugen leuchteten. Sie gestikulierte heftig mit ihren zarten Händen und fuhr atemlos fort: »Es sind so viele neue Studenten eingetroffen, daß wir neue Unterkünfte bauen müssen. Dieser alte Tempel ist…« Dann registrierte sie endlich die Sorge und die Furcht in den Mienen der beiden.
»Was ist los?« fragte Kam Solusar. Kirana Ti trat an seine Seite, in ihrer Reptilienrüstung eine hochgewachsene, einschüchternde Gestalt.
»Wo ist Master Skywalker?« fragte Kyp gepreßt.
»Er und Callista haben uns vor einer Woche verlassen«, erwiderte Tionne. »Nur wir sind hier. Ich kümmere mich um die Ausbildung der Neuen, solange er fort ist, aber…«
»Die Jedi-Akademie ist in großer Gefahr!« stieß Dorsk 81 hervor. »Admiral Daala hat eine neue imperiale Flotte formiert, und ihr erstes Angriffsziel ist Yavin 4. Die Sternzerstörer können jeden Moment auftauchen.«
»Nein«, sagte Streen, schüttelte den eisgrauen Kopf und blinzelte mit rotgeränderten Augen, während er zu dem hellblauen Himmel aufschaute. »Nein. Sie sind bereits hier.«
Als der alte Einsiedler dies sagte, spürte auch Dorsk 81 die Bedrohung am Himmel – ein Fleck aus sternenloser Finsternis auf dem Samttuch des Weltraums.
»Seht!« rief eine der neuen Schülerinnen. Sie deutete mit einem Klauenfinger nach oben, und ihre leuchtendblaue Halskrause richtete sich entsetzt auf. Ein schlangenähnliches Zischeln drang aus ihrem breiten, geschuppten Mund.
Ein Wirrwarr aus Lichtbahnen kreuzte die obere Atmosphäre – wie feurige Furchen, die von scharfen Fingernägeln aus Lava gezogen wurden.
»Landungsboote und Bodenangriffsfahrzeuge«, stellte Kam Solusar fest.
»Wir müssen kämpfen!« rief Kirana Ti.
»Aber Master Skywalker ist nicht hier!« wandte einer der neuen Schüler ein.
Kyp Durron richtete sich zu seiner vollen Größe auf, obwohl er immer noch kleiner war als die meisten anderen Jedi-Schüler vor der Tempelruine. »Master Skywalker wird nicht immer hier sein, um uns zu helfen, wenn wir in Schwierigkeiten geraten. Dorsk 81 und ich haben bereits Alarm geschlagen, und die Flotte der Neuen Republik dürfte schon auf dem Weg hierher sein. Aber zunächst müssen wir die Akademie selbst verteidigen.«
»Aber wir sind so wenige«, krächzte ein vogelähnlicher Schüler und klapperte ängstlich mit seinem harten Schnabel.
»Ja«, sagte Kyp, »und das bedeutet, daß sie wenig Widerstand erwarten. Wir werden ihnen zeigen, daß dies ein Fehler ist.«
Dorsk 81 stellte sich neben seinen Freund. »Wir sind Jedi-Ritter. Denkt immer daran, was Master Skywalker euch gelehrt hat: Versuchen gibt es
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