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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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senkte seine Stimme, denn er war sich bewußt, daß seine nächsten Worte ungebührlich klingen würden. »Sie sollten besser Erfolg haben, Admiral. Wir werden keine zweite Chance bekommen.«
    Daala zog ihre schwarzen Handschuhe an. »Ich verstehe, Vizeadmiral«, erwiderte sie. »Ich habe nicht vor, zu versagen.«
    Pellaeon lächelte grimmig. »Davon bin ich überzeugt, sonst wäre ich nicht hier.«
     
    Die Kriegsherren trafen mit ihren waffenstarrenden Flotten ein – und Daala wußte, daß der kleinste Fehler eine unvorstellbare Katastrophe auslösen konnte, die das Ende des imperialen Militärs bedeuten würde. Sie schüttelte resigniert den Kopf, ihre Züge wirkten angespannt und müde… doch dann wurde ihr klar, wenn dies tatsächlich das Schicksal des Imperiums war, dann sollte es besser hier und heute untergehen, und nicht nach einem langen, unehrenhaften Bruderkrieg.
    Sie nahm mit jedem eintreffenden Verband Kontakt auf. »Nur der Kriegsherr ist willkommen. Allen Streitkräften ist das Betreten dieses Sektors verboten.«
    Die Kriegsherren protestierten, bestanden auf ihren persönlichen Eskorten, ihren Leibwächtern, ihren schützenden Kriegsschiffen. Aber Daala blieb hart. »Nein. Niemand wird Waffen zu diesem Gipfeltreffen mitbringen.
    Niemand bekommt die Chance, seine Streitkräfte für einen Überraschungsangriff zu positionieren. Dies ist eine politische Konferenz über das Schicksal des Imperiums. Einschüchterungsversuche werden nicht geduldet!«
    Die Gespräche wurden um zwei Tage verschoben, bis sich schließlich auch die letzte Armada zurückzog. Daala war überzeugt, daß sie am Rand des Systems warteten, außer Reichweite der Stationssensoren – aber das genügte ihr. Sollte es zu einer Krise kommen, blieb ihr so genug Zeit, um eine Lösung zu finden.
    Im Inneren des abgeschirmten Lagerraums wartete Daala am Kopfende des langen Tisches, den sie für das Gipfeltreffen hatte anfertigen lassen. Der Tisch war unregelmäßig geformt, um die Sitzordnung frei von hierarchischen Eifersüchteleien zu halten. Soweit es Daala betraf, waren alle Kriegsherren gleich: jeder von ihnen war ein aufgeblasener Narr. Aber sie mußte den Eindruck der Fairness und Unparteilichkeit erwecken, wenn es überhaupt zu ernsthaften Verhandlungen kommen sollte.
    Ohne Fenster war der Raum dunkel wie ein Kerker, so daß Daala überall schulterhohe High-Tech-Fackeln mit elektrischblauen Glühkristallen aufgestellt hatte, die den deprimierend grauen Wänden einen warmen Glanz verliehen. Vor der Tür waren einschüchternd wirkende imperiale Ehrengardisten in scharlachroten Roben postiert, um die Aura der Macht um Daala zu verstärken.
    Daala lehnte sich in ihrem viel zu bequemen Sessel zurück; sie zog einfache Stühle vor, da sie sich in ihnen besser konzentrieren konnte. Sie holte mehrmals tief Luft, sammelte ihre Gedanken und wappnete sich für die extrem schwierige Konferenz. Daala haßte Konferenzen und zog einsame Entscheidungen vor, die sich sofort in die Tat umsetzen ließen – aber das würde in diesem Fall nicht funktionieren. Zumindest noch nicht. Sie mußte den Kriegsherren eine Chance geben.
    Pellaeon hatte sich als Ehrenwache neben der Tür aufgebaut. Hochadmiral Teradoc kam als erster herein, fett und mit verschwitztem Gesicht, schnaufte er ungeachtet der geringen Schwerkraft. In seinen Knopfaugen funkelte unterdrückter Haß, als er Pellaeon einen giftigen Blick zuwarf. Mit verkniffenem Gesicht ließ sich Teradoc auf dem nächsten Platz nieder, gleichermaßen weit entfernt von Pellaeon, den er für einen Verräter hielt, und von Daala, die er wegen ihrer Meuterei wahrscheinlich noch mehr verabscheute.
    Nach ihm folgte Kriegsherr Harrsk, der kleine Mann mit dem grausig verunstalteten Gesicht. Dann Supergeneral Delvardus, ein hochgewachsener, dürrer Mann mit dunkelbraunen Haaren und schockweißen Augenbrauen, die wie elektrische Entladungen von seiner Stirn abstanden. Eine tiefe Kerbe teilte sein kantiges Kinn. Anschließend erschien ein endloser Strom aus Hochmuftis, Ehrenwerten Oberherren, Obersten Führern und anderen Commandern mit ähnlich pompösen, aber völlig bedeutungslosen Titeln.
    Als der letzte Kriegsherr seinen Platz eingenommen hatte, schlug Pellaeon die Hacken zusammen und trat zu Daala. »Ich möchte Ihnen allen für Ihr Kommen danken«, sagte er. »Ich weiß, wie schwer es Ihnen fiel, sich zur Teilnahme an dieser Konferenz bereit zu finden, aber Sie alle sollten sich unsere Vorschläge für die

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