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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Fertigbauhütten des Elendsviertels. Im fahlen Mondschein und dem grellen Licht der Überwachungsscheinwerfer rund um den schwerbewachten Raumhafen wirkten die verriegelten Lagerhäuser wie Militärbunker. Weitläufige Industrieanlagen verarbeiteten geschäftig die Rohstoffe, die Nal Huttas Oberfläche entrissen wurden, dann wurden die Fertigwaren zum Mond Nar Shaddaa verschifft. Madine beobachtete die Ketten aus Licht, die Triebwerksspuren der regulären Versorgungsschiffe, die den wolkenverhangenen Himmel durchstießen, den Schmugglermond ansteuerten und mit Frachträumen voller Schwarzmarktwaren zurückkehrten, die auf dem Mond gehandelt und verschoben wurden.
    Die Hutt-Rasse hatte die Angewohnheit, eine Welt zu besetzen, alle Rohstoffe aus ihr herauszuquetschen und die Umwelt zu ruinieren. Wenn die Hutts schließlich ihre gestohlene neue Heimat zerstört hatten, zogen sie weiter – und ihr Verbrecherimperium war zur Zeit dabei, Nal Hutta zu verwüsten.
    Slum-Vergnügungszentren erhoben sich auf wackeligen Durastahlpfählen aus dem schillernden feuchten Sumpfland. Die Unterhaltungskomplexe schienen dazu zu dienen, die Unglückseligen abzulenken, die auf Nal Hutta gefangen waren. Selbst aus großer Entfernung konnte Madine die laute Musik und die noch lauteren Schreie hören.
    Auf der anderen Seite des Raumhafens wurde Durgas Palast von blauweißen Scheinwerfern angestrahlt, deren Lichtkegel über die Außenmauern tanzten. Das Gebäude ragte wie aus einem einzigen riesigen Stück Elfenbein geschnitzt in den Himmel.
    Madine näherte sich mit einer halb abgedeckten Glühlaterne dem Maschendrahtzaun, der den Zugang zum Landefeld des Raumhafens versperrte. Im Licht der Überwachungsscheinwerfer erhob sich Durgas Privatschiff, eine spezialangefertigte Hyperraumjacht, lang und wurmförmig, mit einer glatten, eisengrauen Hülle und Rudern und Stabilisatoren für den Atmosphäreflug.
    Während Madine zum Zaun kroch, entdeckte er ein paar Elendsgestalten, die an der Sperre hockten und sehnsüchtig die parkenden Schiffe anstarrten, ihre einzige Hoffnung auf ein Entkommen von dieser Welt… aber als sich Madine näherte, rannten alle Fremden davon. Er wünschte, ihnen helfen, ihnen Rettung versprechen zu können – aber er konnte es nicht.
    Er erreichte den Zaun und klammerte sich an den dünnen, unzerbrechlichen Draht wie alle anderen verzweifelten Träumer. Bewaffnete Weequay-Wächter bildeten einen lückenlosen Ring um Durgas Schiff; ihre faltigen, lederartigen Gesichter waren wie versteinert, und sie warteten reglos wie Statuen. Crix Madine wußte, daß die Weequays nicht besonders intelligent, aber loyal und gefährlich waren – er hatte keine Chance, in die Nähe des Schiffes zu gelangen. Aber das war auch gar nicht notwendig.
    Madine kauerte am Zaun nieder und zog die Glühlaterne unter seinem zerlumpten Mantel hervor. Er fand die getarnte Klappe und öffnete das Geheimfach unter dem Laternenaufsatz. Madine griff hinein und holte die kleine Kreatur heraus, eine Mondmotte mit puderblauen, hauchdünnen Flügeln, die aufgeregt flatterten, als sie davonzufliegen versuchte.
    »Noch nicht«, flüsterte Madine. »Warte.« Die Motte erstarrte mitten in der Bewegung. Andere Nachtinsekten summten um die grellen Überwachungsscheinwerfer am Rand des Raumhafenlandefelds. Diese Motte war eine perfekte Kopie eines verbreiteten Insektes, konstruiert von den besten Droidenspezialisten von Mechis III. Die Maschinenmotte verfügte nur über einen begrenzten Datenspeicher – aber sie konnte Befehle ausführen und kannte ihre Aufgabe.
    Madine hielt die Motte auf seiner Handfläche und wies auf Durgas hell erleuchtete Hyperraumjacht. »Ziel erfassen!« sagte er. Die Antennen der Motte drehten sich und ihre Flügeln zitterten erwartungsvoll. Madine wartete noch einen Moment, um sicherzugehen, dann befahl er: »Start!«
    Die puderblaue Mondmotte stieg in die Luft und ließ sich vom Nachtwind davontragen. Ein Zufallsgenerator steuerte ihre unberechenbare, sprunghafte Flugbahn, damit sie keinen Verdacht erregte. Als Madine den Kopf in den Nacken legte, prasselten kalte Regentropfen auf sein Gesicht und rannen über seine Wangen. Er blinzelte und wischte sich das schmierige Wasser vom Gesicht, aber sein Bart saugte die Flüssigkeit auf. Mit klopfendem Herzen verfolgte Madine, wie sich die Motte ihrem Ziel näherte.
    Der Auftrag war einfach und direkt. Die Maschinenmotte stieß flatternd in die Tiefe und landete hinter einer der

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