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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Aalen, sie waren dünn und muskulös, obwohl einige bereits die ersten Fettpolster ansetzten. Ihre wulstigen Lippen zuckten, und ihre gelben Augen huschten flink hin und her – aber diese Hutts waren offenbar gesund, während Korrda an irgendeiner Krankheit zu leiden schien. Die peitschenähnlichen Huttlinge benahmen sich angeberisch und anmaßend, sie waren kaum in der Lage, einen halbwegs zusammenhängenden Satz auf Basic herauszubringen und zeigten sich an Durgas Geschäften vollkommen desinteressiert.
    Korrda spielte den Diener und schleppte Teller voller gelatineartiger Speisen heran; dazu Insekteneintopf, Parasiten in heißem Honig, geröstete Kornmaden, von denen die meisten in knusprigen Teigtaschen auf den Tellern lagen, während sich andere noch immer im Todeskampf wanden und krümmten.
    Leia heuchelte Begeisterung, doch weder sie noch Han hatten großen Appetit. Sie schob das Essen auf ihrem Teller hin und her und machte während der Mahlzeit gute Miene zum bösen Spiel. Han an ihrer Seite folgte schweigend ihrem Beispiel. Nur 3-PO war um Worte nicht verlegen und versuchte, die Herkunft der Bestandteile der Mahlzeit zu ergründen.
    Doch Korrda litt noch mehr als Han und Leia. Die jugendlichen Hutts benahmen sich ausgesprochen grob und schlugen ihn, wann immer er sich in ihre Nähe wagte. Korrda hatte auch keinen eigenen Teller, sondern kratzte die Reste von dem schmutzigen Geschirr der Staatsgäste und stopfte sie sich ins Maul. Er sah Han und Leia mit unendlicher Dankbarkeit an, vielleicht weil er glaubte, daß sie nichts gegessen hatten, damit er die unberührten Speisen hinunterschlingen konnte.
    »Verzeihen Sie«, sagte Leia leise, als Korrda ihre Teller abräumen wollte, »aber warum setzen Sie sich nicht hin und essen mit uns? Schließlich sind Sie Durgas Stellvertreter.«
    »Nein, ich bin sein niedrigster Diener«, widersprach Korrda. »Sehen Sie mich doch an.« Er wies auf seinen hageren Körper und seine kränkliche Haut. »Ich verdiene nur die Reste. Man verachtet mich, weil ich an einer seltenen Auszehrungskrankheit leide. Als untergewichtiger Hutt bin ich die Zielscheibe allen Spotts. Wie könnte jemand einen ausgezehrten und wertlosen Wurm wie mich respektieren?«
    »Warum behält Durga Sie dann hier?« fragte Han. »Sie scheinen während seiner Abwesenheit eine wichtige Position zu bekleiden.«
    »Ah, Durga verabscheut mich«, erklärte Korrda. Er blinzelte mit blutunterlaufenen Augen und wackelte mit dem schmalen Kopf. »Er behält mich, weil ich so verabscheuungswürdig bin. Er demütigt mich, indem er mich Situationen aussetzt, in denen ich bedeutend erscheinen muß, obwohl es für alle offensichtlich ist, daß ich wertlos bin. Das deprimiert mich noch mehr – was Durga glücklich macht, und das wiederum macht mich zufrieden.« Leia konnte die krause Logik hinter Korrdas Worten kaum nachvollziehen, aber sie sagte nichts.
    Die Aasvögel unter der Decke beobachteten Korrda, als würden sie in ihm ihre nächste Mahlzeit sehen. Die Vögel krächzten bösartig, als ein großer, plumper Worrt, eine froschähnliche Kreatur mit einer langen Zunge, aus einem der Außenkorridore in den Speisesaal gehüpft kam. Wülste umstanden seine Augen wie Borten, und in seinem breiten, zahnlosen Maul hielt er eine Nachrichtenkarte. Geduldig schaukelte er hin und her.
    Korrda eilte zu der Kreatur und entriß ihr die Karte, um ihr dann den warzenbesetzten Kopf zu tätscheln, während er die Nachricht auf dem kleinen Kartenbildschirm studierte. Entzückt richtete er sich auf, und seine fleckige Haut wurde um Nuancen dunkler. »Ah, das sind wirklich gute Neuigkeiten!« rief er. »Mein Master, Lord Durga, ist auf dem Weg hierher, und er müßte in Kürze eintreffen. Er besteht darauf, daß ich Ihnen die Annehmlichkeiten seiner privaten Badehäuser zeige. Ich bin sicher, Sie werden begeistert sein.«
    Die Vorstellung, ein Hutt-Badehaus zu betreten, drehte Leia den Magen um, aber sie rang sich ein Lächeln ab. Han hob skeptisch eine Braue und ergriff unter dem Tisch ihre Hand. »Es ist für die Neue Republik«, sagte sie mit der Stimme einer Märtyrerin.
     
    Korrda strahlte vor Stolz, als er ihnen das ummauerte Labyrinth unter dem Palast zeigte, das viele Morgen trüben, dampfenden Wassers umfaßte. Die Wände waren von Schimmel und knolligen Pilzen überzogen. Durch schmale Schlitze fiel fahles Licht und gab allem ein grobkörniges, stumpfes Aussehen.
    »Dieses Badehaus ist Lord Durgas ganzer Stolz«, erklärte

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