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Callista 02 - Der Todesstern

Callista 02 - Der Todesstern

Titel: Callista 02 - Der Todesstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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brutaler Gewalt wehrte. Ihre Reaktion verstörte Luke. Er hatte sie noch nie zuvor so haßerfüllt und aufgewühlt erlebt. Callista beschimpfte die Nachtfledermäuse, als wären sie die Inkarnation ihres ärgsten Feindes.
    »Das ist nicht fair!« rief sie und funkelte Luke an. »Endlich habe ich dich gefunden – und jetzt muß ich dich vielleicht aufgeben.« Sie hob ihre Stimme und ließ ihre sonnengelbe Klinge in einem Ausbruch rasenden Zorns umherwirbeln, daß sie auf einen Schlag drei der Nachtfledermäuse erledigte. »Es ist nicht fair.«
    Und als sie ihrem Zorn freien Lauf ließ, spürte Luke ein Flirren, ein dunkles Kräuseln, das von ihr ausging. Er erhaschte einen Blick auf ihr Abbild in der Macht, wie eine geisterhafte, sofort wieder verblassende Erscheinung.
    »Laßt uns in Ruhe!« schrie sie den Fledermäusen zu und legte unbewußt den Nachdruck der Macht in ihre Worte. Die restlichen Nachtfledermäuse schraubten sich spiralförmig in die Höhe und flohen von ihrem Lagerplatz, als hätte Callistas Zorn sie wie eine Faust getroffen. Kreischend verschwanden sie in der Nacht und Stille legte sich über die Lichtung.
    Dann senkte Callista ihre Energieklinge und sackte, erschöpft von ihrem Ausbruch, in sich zusammen. Luke deaktivierte sein eigenes Lichtschwert und starrte sie erstaunt an. Jenseits des Lichtkreises der Glühlampe hörte Luke andere Kreaturen herumschleichen und größere Raubtiere durch das Unterholz brechen, die der Lärm angelockt hatte. Irgendwo im Dunkeln gab ein überhängender Ast knackend unter dem Gewicht von etwas Großem nach.
    Luke schaltete die Glühlampe aus, so daß Finsternis den Sumpf einhüllte, die nur von den glitzernden Lichtpunkten winziger phosphoreszierender Insekten und leuchtender Pilze erhellt wurde. Aber die großen, unsichtbaren Raubtiere kamen trotzdem näher.
    Luke ergriff Callistas Arm, und sie versteifte sich, als wäre er ein Fremder. »Komm«, sagte er. »Wir müssen ins Schiff, bevor sie wieder über uns herfallen.«
    Sie schüttelte ihre Angst ab und folgte ihm die Einstiegsrampe hinauf in die Raumjacht. Luke aktivierte die Schleusenkontrollen; das Schott schloß sich und sicherte das Schiff für die Nacht.
    Sie sanken beide auf eine der Passagierbänke, und Callista schmiegte sich an ihn. Luke legte tröstend seinen Arm um ihre Schulter und hielt sie fest. Callista zitterte am ganzen Körper. Angstschweiß glitzerte auf ihrer Stirn. »Ich habe mich für einen kurzen Moment geöffnet«, flüsterte sie.
    »Ich weiß«, antwortete Luke leise. »Ich habe es gespürt.«
    Dann sah sie ihn mit furchtsamen Augen an. »Aber es war die dunkle Seite , Luke! Wir haben sie beide erkannt.«
    Luke nickte, und sie starrten einander mit einer Mischung aus Hoffnung und Entsetzen an. »Wenigstens ist es ein Durchbruch«, sagte er. »Vielleicht kannst du jetzt mehr erreichen.«
    Callista richtete sich kerzengerade auf und gewann allmählich ihre Fassung zurück. Während die gedämpften nächtlichen Laute von Dagobahs Sümpfen in das verriegelte Schiff drangen, ergriff sie im Brustton der Überzeugung das Wort: »Es ist den Preis nicht wert, Luke. Wenn ich mich der dunklen Seite öffnen muß, um meine Kräfte zurückzuerlangen, dann will ich lieber keine Jedi sein.«

HOTH-ASTEROIDENGÜRTEL
27
     
    Kurz nachdem Durga überstürzt zu einer unerwarteten diplomatischen Mission nach Nal Hutta aufgebrochen war, mußte Bevel Lemelisk mitansehen, wie sich der imperiale General Sulamar als ein noch größerer Widerling entpuppte. Offensichtlich hatte allein die Anwesenheit des Hutts seine diktatorischen Anwandlungen unterdrückt.
    Sulamar schien sich für eine Reinkarnation von Großmufti Tarkin zu halten. Er stolzierte umher und bellte nach Lust und Laune Befehle in die Runde. Aber im Gegensatz zu Tarkin gab Sulamar Befehle, die keinen Sinn ergaben, und der General verfügte weder über das Durchsetzungsvermögen noch über das eisenharte Charisma, das Tarkin ausgezeichnet hatte.
    Lemelisk verdrängte die Gedanken an Sulamar. Er hatte noch nie viel für Kommißköpfe übrig gehabt. Er mußte sich auf seine Arbeit konzentrieren.
    Voller Stolz und Genugtuung beobachtete er an Bord des Orko-Raumminenschiffs die Fortschritte der Bauarbeiten an dem gewaltigen Darksaber -Projekt. Das Gehäuse der Superwaffe näherte sich der Fertigstellung, ein Durastahlgitterwerk in Form einer zylindrischen Röhre, die an einen riesigen Windkanal erinnerte.
    General Sulamar hatte angeblich seine

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