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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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ein Droide, den man abschaltet oder dessen Speicher man löscht. Aber trotzdem blieb ein Rest von Schuldgefühl zurück, als hätte sie R2s Speicher gelöscht – oder den von 3PO.
    Sie werden suchen, dachte sie. Ashgad und Dzym und Liegeus. Sie werden Beldorion dazu bringen, seine Jedi-Wahrnehmung einzusetzen. Die Macht. Dann würden sie nach den Vibrationen ihres Bewußtseins tasten, falls diese schneckenartige träge Masse noch über diese Fähigkeit verfügte – falls das unheimliche, überwältigende Vibrieren der Macht, das diese ganze Welt erfüllte, es überhaupt zuließ.
    Der Lagerraum mit den Antigraveinheiten befand sich genau an der Stelle, wo er auf den Plänen eingezeichnet war.
    Aber nur eine Einheit war aktiv. Die übrigen – beinahe ein Dutzend – lagen tot und unbrauchbar in Kisten mit Styrene und Ziegengras, nutzlos wie Felsbrocken.
    Leia war, als hätte man ihr einen Eimer mit kaltem Wasser über den Kopf geschüttet. Ihre Hände zuckten unkontrolliert, als sie die einzige Einheit, deren Dioden grün leuchteten, vom Regal zog. Es war eine 100-GU-Einheit – ein Gleiter benötigte gewöhnlich vier davon – und nur etwa zur Hälfte aufgeladen. Sie schaltete die Einheit auf neutralen Auftrieb und zog sie wie einen Ballon an einer Schnur hinter sich her in den Laborraum, wo ein Synthdroide mit erstarrten Augen neben den halb montierten Teilen eines neuen Auftriebsladegerätes am Boden lag. Die alte Anlage, die auf einem Tisch in der Nähe stand, war ein überholtes Modell, das nur noch von Y-Bändern und silbernem Raumband zusammengehalten wurde. Eine Anzahl alter ausgebrannter und geleerter Tanks umgab sie.
    Wenn die das nächste Mal darüber abstimmen, ob sie Importe zulassen wollen, werde ich mich dafür aussprechen, dachte Leia wütend, während sie in den Schubladen herumwühlte. Sie fand eine Gurtrolle mit Kabel und einen Haken von der Art, die in gebirgigem Terrain benutzt wurde; außerdem einen kleinen Glühstab und zwei Rollen silbernes Raumband. Sie verstaute alles in ihrem Bündel aus Bettzeug. Geradezu lächerlich, daß man nie die richtige Ausrüstung hat! Sie steckte noch ein paar Miniheizelemente für den Notfall ein und rannte dann auf die großen Doppeltüren zu, die dem Plan nach zur Landebucht führten.
    Die große Permabetonplatte, die das südöstliche Viertel von Ashgads Anlage bedeckte, bot auf zwei Seiten freien Ausblick. Die Reliant stand auf fünf kurzen Beinen dicht bei dem Zugang zur Werkstatt, durch den sie diese verlassen sollte. In kleineren Hangars an der Seite konnte sie den nadelförmigen Nasenkegel eines schon etwas veralteten Kopfjägers und die plumpe Silhouette eines ausgewaideten Skipray-Kanonenboots erkennen.
    Synthdroiden, die mit irgendwelchen Geräten oder mit Tanks voll Puffo-Spachtelmasse in der Hand umgefallen waren, lagen wie nasse, schwarze Wäschebündel um die Reliant verstreut im Sternenlicht. Beleuchtung gab es keine, da die zentrale Steuereinheit wußte, wo jede Stufe, jedes Kabel und jedes Geräteteil zu finden war, ganz gleich, welcher Droide es zuletzt benutzt hatte. Aber Leia hatte den Eindruck, daß das Terrain außerhalb der Landebucht von einer weichen Helligkeit erfüllt war – als würde die Wüste mit ihren schimmernden Facetten den Schein der unbarmherzigen Sterne verstärken.
    Sie blickte vom Rand der Betonplatte in die Tiefe und spürte, wie ihr Herz stockte. Das schaffe ich nicht.
    Der Abgrund war gut und gern dreihundert Meter tief. Von dort ging es schräg weiter in die Tiefe. Eine im bleichen Licht schwindsüchtig wirkende, mit Diamanten übersäte Fläche. Die Hebekapazität einer Antigraveinheit war direkt proportional zur Bodenentfernung. Ihr erster Sturz würde möglicherweise so schnell und heftig sein, daß der Auftrieb, wenn er schließlich einsetzte, nicht schnell genug oder nicht intensiv genug erfolgte.
    Das Kabel wies nicht einmal ein Viertel der nötigen Länge auf, und da sie den Haken nicht lösen konnte, hätte sie ebensogut Leuchtraketen absetzen können, um den Verfolgern anzuzeigen, welche Richtung sie eingeschlagen hatte.
    Sie sah hinter sich an der dunklen Hauswand ein Licht aufflammen und gleich darauf ein zweites.
    Vor ihrem inneren Auge erschien wieder das Bild Ashgads, wie er sich zu den Mündern und Tentakeln und tastenden Knoten auf Dzyms Chitinbrust hinabbeugte; und dann spürte sie Dzyms unsichtbare Hände auf ihrem Gesicht und ihren Handgelenken. Sie spürte wieder die Kälte der Krankheit, die sie

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