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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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bringen, weg von der Tagesstrahlung der Kristalle, konnten sie nicht zulassen, daß jemand erfuhr, wie es um sie stand. Dzym war in dem Punkt machtlos – und dieser Vertrag mit Getelles, um der Loronar Corporation die Bergbaurechte zu verschaffen, war Dzyms Idee, um ihn vom Planeten entkommen zu lassen –, aber er denkt nicht wie menschliche Wesen. Ich habe, so gut ich konnte, dafür gesorgt, daß er ihr nicht zu nahe kam.«
    Er ließ den Kopf wieder auf das improvisierte Polster zurückfallen, das Luke aus seiner Jacke gemacht hatte. »Ich sage das, als würde ich annehmen, damit die Schuld, die ich durch mein Handeln auf mich geladen habe, irgendwie abmildern zu können. Aber darum geht es nicht. Es ist nur so, daß ich… daß Dzym… Ich konnte mich einfach nicht gegen ihn stellen. Aber als sie entkam, konnte ich sie nicht einfach allein gehen lassen. Unbewaffnet, ohne alles. Sie… es ist lange her, daß mir jemand etwas bedeutet hat. Mir ging es schon seit langer Zeit nur mehr darum, mein Leben immer wieder um einen weiteren Tag zu verlängern. Aber Leia, Lady Solo sollte ich sagen, war freundlich zu mir und sehr tapfer. Ganz bestimmt tapferer als ich. Obwohl man das über jede Echse sagen könnte.«
    Luke schwirrte der Kopf. Ein Teil seines Bewußtseins spürte Dzyms Bosheit, befaßte sich mit seinem Versuch, die Energie von ihm abzuziehen, die Lukes Fleisch warm hielt und sein Herz zum Schlagen brachte. Aber in seiner Benommenheit hörte er immer noch die Stimmen, ganz nahe bei ihm flüsterten sie jetzt. Sie sagten etwas. Sagten es zu ihm. Und es betraf Leia, dachte er. Oder wenigstens ihr Bild. Er sah, wie die schlanke dunkelhaarige Frau mit etwas hantierte, das wie eine Antigraveinheit aussah. Sie programmierte.
    Die Vision verschwand.
    Wer sind sie? wollte er fragen. Jene unsichtbaren Wesen, die Beobachter in den Hügeln? Wo waren ihre Städte, oder wo waren ihre Städte einmal gewesen, bevor die Meere gestorben waren? Aber er fragte nur: »Wer sind sie?«
    In der Finsternis auf dem Grunde des Canyons war Liegekur nur noch ein Hall von Leben, ein Echo der Macht, aber er hörte, wie der Mann leise in sich hineinlachte. »Ein Versager«, erwiderte er leise. »Das schwärzeste Schaf, das das Haus Vorn je hervorgebracht hat. Ein Philosoph – so sehe ich mich selbst gern –, aber meine Kunst war immer nur Nachahmung, und dabei habe ich mich immer um Vollkommenheit bemüht, und darum, daß man mir glaubte. Als Kind habe ich mit meinem Geschick im Fälschen von Holos harmlose Streiche gespielt und immer Freude an der Präzision meiner Arbeit gehabt. Ich nehme an, für die Behörden bleibe ich immer ein Holofälscher, aber mit meinem Talent kann man in der Unterhaltungsindustrie ein Vermögen machen. Aber für jemanden wie Ashgad war ich ein wahrer Schatz: ein Mann, den seine Familie nicht vermissen würde. Für sie bin ich schon seit Jahren tot.«
    Er seufzte, und eine Weile war nur das schwache Zischen des elektrischen Systems des Gleiters zu hören und gelegentlich, wenn Funken übersprangen, ein Knistern.
    »Packen Sie Ashgad nicht zu hart an«, flüsterte Liegeus. »Er ist noch mehr ein Sklave Dzyms, als ich einer bin. Eine Ironie des Schicksals, nicht wahr? Daß Dzym, der sein Leben als Appetithappen begonnen hat…«
    »Als was?« fragte Luke verblüfft.
    »Als Appetithappen.« Liegeus sah blinzelnd zu ihm auf. »Es tut mir leid, ich bringe alles durcheinander… vergessen…« Er schüttelte den Kopf, wie um Klarheit in seine Gedanken zu bringen, aber seine glasigen Augen ließen erkennen, wie matt er immer noch war. »Beldorion hat mit seiner Habgier – man könnte es auch Gefräßigkeit nennen – seinen Niedergang selbst herbeigeführt. Dieser Kubaz-Koch, den er hatte, Zubindi, hat mit immer neuen Insektenarten experimentiert, hat ihre DNS-Ketten neu formiert, um sie schmackhafter und saftiger zu machen, damit Beldorion mehr Spaß daran hatte, wenn er sie aß. Hutts essen gerne denkende Dinge, wissen Sie. Sie hetzen sie gern über den Teller. Widerwärtig.«
    Wieder schüttelte er den Kopf, und diesmal hatte Luke das Gefühl, das Echo scheußlicher Szenen aus seiner Vergangenheit zu vernehmen.
    »Nun, Zubindi kam schließlich auf die Idee, einen Droch mit Enzymen aufzupäppeln und ihn im Dunkeln mutieren zu lassen, und das viel länger, als es seiner normalen Lebensspanne entsprach. Und ehe jemand überhaupt begriff, was vor sich ging, war der Droch gewachsen und intelligent geworden, und zwar in

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