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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Schweißarm, und dann konnte man den beißenden Gestank von Plastin wahrnehmen.
    »R2-D2«, beklagte sich eine ganz nahe, aber irgendwie halb erstickte Stimme, »würdest du dich bitte, ehe du solche Aktivitäten einleitest, vergewissern, daß nichts dabei passieren kann?«
    Keine Antwort. Weiter das brutzelnde Zischen von Plastin und dann das Scharren sich lösender Befestigungselemente. Von außen war das schnelle Zwitschern von Rädern zu hören, dann das Klappern sich schnell entfernender Schritte.
    »Wirklich, wenn ich gewußt hätte, daß Master Yarbolks Plan darin bestehen würde, uns per Paketpost nach Cybloc XII zu schicken…«
    Das Licht erlosch. Jetzt stellte sich wieder Stille ein. Eine drückende Stille. Viel zu still für das Zentrum des Handels zwischen dem Meridian-Sektor und der Republik, dessen Tor dieser leblose Mond war. Dann wieder ein Ächzen, ein lautes Knacken, und die weiße Seitenwand einer besonders großen Kiste fiel klappernd herunter.
    R2-D2 fuhr sein Stützrad aus und rollte langsam heraus, wobei es nach allen Seiten Styroporflocken regnete. Das weiße Leuchten seines Photorezeptors wanderte über den Inhalt der Lagerhalle: Kisten und Schachteln mit Etiketten und Versandadressen, die jeden Winkel des Meridian-Sektors repräsentierten. Ballen mit Rohmaterial, Maschinen und sicher in Ziegengras verstaute Computergeräte. Abgesehen von den mit Namen und Registriernummern des Frachters Impardiac von Budpock gestempelten Containern war jede Kiste, jeder Ballen und jeder Karton aufgebrochen und durchwühlt worden, und Maschinenteile aller Art waren über den grauen Betonboden verstreut. Haufenweise Packmaterial umgab aufgebrochene Kisten wie Knorpel nach einem Schlachtfest. Dicht bei der Tür lagen zwei tote Männer in den Uniformen der Versandfirma, mit blauen Gesichtern und aufgedunsenen Bäuchen. Offenbar hatten sie schon vor langer Zeit aufgehört, sich um die Belange dieser Welt zu sorgen. Die mächtige Halle stank nach Tod und Verwesung.
    R2s Räder quietschten leise, als er um die Kistenstapel kurvte und dabei nach einem ganz speziellen Frachtgut suchte. Die Stimme, die schon vorher zu hören gewesen war, sagte ungeduldig: »Hier drüben! Wirklich, das mag ja für Droiden die sicherste Reisemethode sein, aber sie hat auch unbestreitbar ihre Nachteile.«
    Das Etikett auf der Kiste verkündete:
     
    CALRISSIAN, CYBLOCK XII
    WIRD ABGEHOLT
     
    Als Absender war ein gewisser Yarbolk Yemm, Station Dimmit auf Budpock, angegeben. Ein leises Knurren in einem Winkel der Lagerhalle ließ R2 seine Kopfkuppel drehen, und ein Scheinwerferstrahl suchte den Ursprung des Geräuschs. Aber es war nur ein kleiner Nager, der am Boden herumschnüffelte.
    R2 machte sich daran, die Verschlüsse von 3POs Kiste aufschnappen zu lassen. Die Stille im Raum war bedrückend.
    »Aber natürlich ist es still«, sagte 3PO, als R2 eine entsprechende Bemerkung machte. Er faltete vorsichtig seine Gliedmaßen auseinander, stieg aus der Kiste und zupfte Ziegengras und Polystyrolkugeln aus seinen Gelenken. »Es ist schon spät am Abend. Ich nehme an, daß selbst größere Raumhäfen irgendwann einmal schlafen müssen. Oh, freilich«, fügte er hinzu, »auf dem Zentralhafen von Coruscant ist es nie still. Und auf Carosi auch nicht. Und der auf Bespin hat wohl selbst in der zweiten Nachtschicht Betrieb. Aber das ist noch lange kein Anlaß, zu behaupten, es sei zu still. Was soll das heißen, zu still?«
    Die Tür der Lagerhalle öffnete sich zischend. R2 rollte sofort hinter einen aufgerissenen Ballen mit irgendwelchem exotischen Mobiliar, und als 3PO keine Anstalten machte, ihm zu folgen, zog er den größeren Droiden mit seinem Greifarm neben sich in das Versteck.
    Die Kreaturen, die die Halle betraten, waren in ihren E-Anzügen nicht zu identifizieren. Sie hätten alles mögliche sein können, angefangen bei Sullustanern bis hin zu Ishi Tib, wenngleich 3PO einen von ihnen nach seiner nasalen Redeweise als Rodianer identifizierte. »Das muß von dem letzten Schiff gekommen sein«, schnappte 3PO auf.
    »Gut«, schnarrte eine andere Stimme, die der Voder des E-Anzugs blechern tönen ließ. »Die sind noch unberührt… nein, verdammt. Anscheinend doch. Mal sehen, was wir da bekommen haben.«
    Sie traten ein, wobei der größte von ihnen einen Antigravschlitten hinter sich herzog. Der Natriumscheinwerfer auf dem Helm des Rodianers ließ grelle weiße Lichtflecke über den Boden tanzen. Hinter den Kisten huschte raschelnd

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