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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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hat. Nur er kann die Drochs dazu veranlassen, im richtigen Augenblick und keine Sekunde früher das Leben aus den Mannschaften der Schiffe herauszusaugen; er kann sie kontrollieren – und erhält sich durch sie am Leben.«
    »Und er genießt es«, ergänzte Leia nachdenklich und erinnerte sich an Dzyms Gesicht. »Deshalb wollte er mich, nicht wahr? Weil ich eine Jedi bin. Um Zugang zur Macht zu bekommen.«
    »Ich glaube nicht, daß ihm das bewußt war«, entgegnete Callista. »Er konnte sie nicht einsetzen, wenigstens nicht gezielt. Er will bloß das Leben, um seines zu verlängern und auszudehnen. Er denkt, er könne sie alle kontrollieren, ganz gleich wie weit verstreut sie auch sein mögen. Ich weiß es nicht, aber ich glaube, da irrt er sich. Ich glaube, es ist nur eine Frage der Zeit – und nicht mehr viel Zeit –, bis sie sich weit genug von ihm entfernt haben, um seiner Kontrolle zu entgleiten, bis sie sich so stark vermehren, daß sie einander gegenseitig kontrollieren und ihm nicht mehr gehorchen. Aber das will er nicht wahrhaben, und im Grunde ist es ihm auch gleichgültig. Er will nur diesen Planeten verlassen. Er will fruchtbarere Welten erreichen.«
    »Das sagt mir immer noch nicht, wer er ist«, warf Leia ein. »Und auch nicht, was ihn dazu befähigt.«
    »Er kann das tun«, erklärte Callista, »weil Dzym ein hormonell veränderter, mutierter und weit über das Normalmaß hinaus gewachsener zweihundertfünzig Jahre alter Droch ist.«
     
    »Hügel«, flüsterte Liegeus. »Den Canyon hinauf. Todessaat… dauert weniger als eine halbe Stunde…«
    Die Kälte, die Luke erfaßt hatte, war unverkennbar, beängstigend. Er konnte sie nicht einmal mit der Macht berühren, weil ihre Molekularstruktur exakt seiner eigenen entsprach. Es überraschte ihn, daß seine Stimme so ruhig und gelassen klang. »Können wir entkommen? Seine Reichweite verlassen?«
    »Müssen… Galaxis durchqueren… um das zu tun. Nein.« Dzyms Opfer versuchte mühsam, sich aufzurichten. Sein langes Haar flatterte im Wind. »Eine andere Möglichkeit.«
    Luke fiel das Atmen schwer, als er schließlich den Gleiter ganz oben in einer schroffen kristallinen Schlucht zum Stillstand brachte. Sein Begleiter war verstummt, und für einen Augenblick, der sein Herz stocken ließ, fürchtete Luke, daß der Mann gestorben sei und ihn damit ebenfalls zum Tode verurteilt habe. Aber als Luke ihn schüttelte, hob Liegeus den Kopf und sah ihn aus vor Müdigkeit stumpfen Augen an.
    »Ah. Habe gewußt, daß ich… nicht so leicht… rauskommen würde. Bodenblitz tötet sie. Schließen Sie… Stromkreis… an die Kristalle… Eine Menge davon hier…«
    Luke hatte sich bereits hastig darangemacht, die Verkleidung der Maschine abzunehmen.
    Selbst ein Mobquet Chariot konnte nicht einmal ein Tausendstel der Energie eines der Bodenblitze erzeugen, aber sobald er eine Leitung angeschlossen hatte und Elektrizität durch die riesigen Kristallfragmente jagte, die den Geröllhang bedeckten, konnte man das schwache Prickeln zwischen den Polen spüren. »Es wird sie nicht töten«, flüsterte Liegeus, als Luke ihm eine der Thermodecken aus den Notvorräten des Chariot reichte und sich dann neben ihn setzte. Er verspürte ein Prickeln und einen Juckreiz am ganzen Körper und an den Händen, aber die Empfindung erreichte keinen Moment die Schmerzgrenze. »Es schwächt sie so sehr, daß sie uns nicht töten und auch nicht unsere Energie abziehen und sie an Dzym weitergeben können. Wenn die Sonne aufgeht, wird alles gut sein.«
    Luke fröstelte und blickte zum Himmel auf, zu den riesigen, kalten, reglosen Sternen und fragte sich, wie lange die Nacht noch währen mochte. Die Elektrizität, die zwischen den beiden Kristallen entsprang und über die beiden Männer hinwegging, war zu schwach, um Licht zu erzeugen. Nur das kurze Flimmern vereinzelter Funken oder ein schwaches Leuchten wie von Sumpfgas war zu sehen. Die Sterne selbst waren wesentlich heller, und ihr fahles, blaues Leuchten wurde von den schimmernden Kristallformationen, die die Wände des Canyons bedeckten, aufgefangen und zurückgeworfen.
    Luke hüllte sich enger in seine viel zu dünne Decke. Seine Worte standen wie Rauch in dem trüben elektrischen Glimmen.
    »Ist sie in Sicherheit?« fragte er. »Leia?«
    Der Ältere nickte. »Ashgad hat Dzym ausdrücklich verboten, in ihre Nähe zu kommen. Er ist praktisch ein Sklave Dzyms, aber solange die Reliant nicht fertiggestellt war, um Dzym in Sicherheit zu

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