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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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wie Obsidian schimmernden Spiegelpaneelen Computerschirme und Konsolen lauerten, daß ein Druck auf eine Wandplatte dazu führen würde, daß sich weitere Stühle entfalteten und zusätzliche Lampen, Diktiergeräte, falls erforderlich Folterwerkzeug, ein Spiegel, Rasierzeug oder natürlich auch Wein, Kaffein und Kleingebäck sichtbar wurden…
    Aber all das war zweitrangig in Relation zur digitalisierten Bestandsaufnahme der Identifikationsmerkmale jener Frau, die den einzigen Sessel im Raum besetzte: Sie war hochgewachsen und athletisch und mit einer Einfachversion einer imperialen Offiziersuniform bekleidet; das rote Haar fiel ihr wie ein Kometenschweif über den Rücken, und ihre Augen waren so kalt wie Kugellager in einem blassen, ausdruckslosen Gesicht. 3PO hatte sie nie persönlich zu Gesicht bekommen, aber als Protokollspezialist war er mit allen möglichen Dateien über Leute programmiert, die bedeutende Positionen einnahmen oder einmal eingenommen hatten, und identifizierte sie daher sofort.
    »Du meine Güte, R2«, rief er aus. »Anscheinend hat man mir ungenaue Daten geliefert. Nach meinen letzten Informationen sollte Imperialadmiral Daala tot sein.«
    »Das bin ich auch«, sagte Daala leise.
     
    Han Solo fragte sich, ob es in seiner Familie irgendwelche Fälle von Geistesgestörtheit gegeben hatte. Er verschränkte die Arme und studierte den Anblick, der sich ihm hinter dem harten Transparistahl der Sichtluke bot: Zwei Quarantänekanonenboote, die Courane und die Feuerfresser, ein halbes Dutzend kleinere Kreuzer und etwa die doppelte Menge Begleitfahrzeuge, X-Flügler und E-Flügler hingen blaßsilbern vor der Dunkelheit des Normalraums, schlanke weiße Fische im Meer der Sterne. Zwar handelte es sich um neuestes Kriegsgerät der Republik – im Gegensatz zu den schwerfälligen zusammengestückelten Einheiten der Rebellen-Flotte –, aber alle waren sie unterbesetzt, und die Männer und Frauen ihrer Besatzung standen am Rande der Erschöpfung und waren dem, was ihnen bevorstand, keineswegs gewachsen.
    Trotzdem keine schlechte Leistung für eine getürkte Aufzeichnung. Viel heiße Luft und Prahlerei.
    Han wandte sich von der Sichtluke des Falken ab und blickte auf den Hauptschirm, wo Lando, der sich von der Flotte aus Algar hatte mitnehmen lassen, und sein sullustanischer Kopilot Nien Nunb an den Sprungextrapolationen arbeiteten, während Chewbacca die Sensordaten studierte, die von den wenigen Relaisstationen auf der anderen Seite des Schleiernebels geliefert wurden.
    »Schon gefunden?« fragte Han, und der Wookiee jaulte Zustimmung.
    »Und ihr Ziel?«
    »Nun, dem Austrittspunkt aus dem Hyperraum nach zu schließen«, erwiderte Lando und tippte ein paar weitere Zahlen ein, »könnte es entweder Meridias selbst sein, was äußerst dumm wäre, wenn man bedenkt, daß der Planet seit Jahrhunderten tot ist, oder eines der Chorios-Systeme.«
    Lando wirkte ein wenig müde. Sein kurzer Abstecher, um Verstärkung zu holen, hatte ihn ziemlich mitgenommen. Aber er war frisch rasiert, frisch gebadet und makellos gekleidet wie eh und je. Han, der nach vielen Kilometern schlechter Straßen aussah und sich auch so fühlte, wußte nicht, wie sein Kumpel das schaffte.
    »Nach meinem Gefühl ist es Pedducis Chorios. Sie werden dort ganz schön zu tun haben, all die Piraten-Kriegsherrn loszuwerden, die sich mit den örtlichen Häuptlingen verbündet haben. Aber dafür winkt dort auch fetter Profit. Nam Chorios ist bloß ein öder Felsbrocken.«
    »Ja-ah«, pflichtete Han ihm nachdenklich bei. »Aber zufälligerweise ist das auch der Felsbrocken, von dem Seti Ashgad kommt – mit all seinen heiligen Eiden, er habe Leia sicher und unversehrt auf den Weg gebracht. Und jetzt taucht ganz plötzlich, während alle noch völlig durcheinander sind, weil Leia verschwunden ist – hopplahopp –, jemand auf und bereitet eine Invasion auf Nam Chorios vor.«
    »Aber das ist doch verrückt!« protestierte Lando, dessen Unternehmerseele sichtlich vor dem Gedanken zurückschreckte. »Wer würde denn etwas von Nam Chorios wollen?«
    »Keine Ahnung«, versetzte Han. »Aber ich vermute, wir werden es bald erfahren.« Er beugte sich über das Kom und öffnete den Hauptkanal.
    »Hier Captain Solo. Wir nehmen Hyperraumsprungkurs sieben-sieben-fünf; Austrittskoordinaten neun-drei-neun-drei-zwo…«
    Landos Augen weiteten sich, als ihm klar wurde, wie nahe der Sprungpunkt lag. »Han, Kumpel…«
    Han legte die Hand über das Mikro. »Wir wollen

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