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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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unglückselige Fähnrich Marcopius von der dem Untergang geweihten Borealis entkommen waren, hatte den Protokolldroiden hinsichtlich seiner Fähigkeit, sich Transportmittel zu verschaffen, etwas zuversichtlicher gestimmt. Die Kapazität seines Energiekerns lag gefährlich nahe der Reservemarke, und er schien selbst einen weiteren pas de deux mit Raumpiraten dem Schicksal vorzuziehen, auf der toten Welt zu erkalten und Ihre Exzellenz sich selbst zu überlassen, insbesondere da sonst niemand wußte, wo sie sich befand. Während der ganzen Zeit, die er durch die dunklen, stummen Straßen der von der Seuche befallenen Kuppel eilte, überlegte er sich Szenarien und Argumente, um sich eine Passage nach Coruscant zu verschaffen, ohne potentiell feindliche – oder einfach verbal inkontinente – Gastgeber über die Natur seiner Mission und seiner Botschaft in Kenntnis zu setzen.
    Doch die innere Zwiesprache brach ab, als er und R2 durch die Tür der größten Andockbucht traten, und 3PO im grellen Schein der Landebeleuchtung das schwarze Schiff sah, das dort stand – ein imperiales Systempatrouillenfahrzeug vom Typ Seinar IPV, das an einen glattschaligen Krebs erinnerte und dessen Einstiegsrampe soeben ausgefahren wurde.
    »Oh, du meine Güte«, sagte 3PO.
    Auf den ersten Blick schien die Chance verschwindend gering, daß die Insassen dieses Schiffes durch einen beliebig großen Geldbetrag dazu veranlaßt werden könnten, ihn und R2 auf Coruscant abzusetzen.
    Aber es war zu spät, um noch kehrtzumachen. Gestalten in dunklen Monturen kamen die Rampe herunter – den Bewegungen nach zu schließen Männer und Frauen, ungewöhnlich für imperiale Truppen –, gefolgt von zwei schwarzen spinnenarmigen Schwebeeinheiten, die den Stützpunkt mit harten weißen Scheinwerferstrahlen scannten, während die Soldaten über den schmutzigen Boden der Ladebucht auf die Stelle zugingen, wo die beiden Droiden standen. Eine der Gestalten, eine dunkelhäutige Twi’lek-Frau mit einem riesigen Helm, drückte den Komschalter an ihrem Anzug und sagte »Zwei sind es«, und 3PO wunderte sich abermals. Normalerweise gab es in den Streitkräften des Imperiums weder Nichtmenschen noch Nichtmänner. Bei genauerem Hinsehen identifizierte er die E-Anzüge als imperiale Produkte – CoMar 980 –, aber ohne irgendwelche Embleme, obwohl man an den Ärmeln und über der Brust noch die Stellen sehen konnte, wo die Embleme entfernt worden waren.
    »Keine anderen Spuren von Leben auf dem Stützpunkt?« erkundigte sich eine dünne, sehr blechern klingende Stimme aus dem Kom.
    »Nein, Admiral. Hier hat jemand gründlich geplündert.«
    »Im letzten Stadium der Epidemie kam es tatsächlich in erheblichem Maße zu Plünderungen«, erklärte 3PO zuvorkommend. »Mein Partner und ich haben fünf verschiedene Gruppen von Plünderern gezählt. Der Computerkern des Stützpunktes ist so gründlich ausgeschlachtet worden, daß wir ihn nicht einmal dazu benutzen konnten, ein Signal nach draußen abzusetzen.«
    »Unterzieht sie der Säuberungsprozedur«, befahl die blecherne Stimme. »Bringt sie zu mir. Ich möchte jetzt ein für allemal wissen, was in diesem Sektor gespielt wird.«
    »Weißt du, R2«, sinnierte 3PO, als der Twi’lek-Sergeant die beiden Droiden nach einer gründlichen Bearbeitung in zwei Strahlungskammern und einem chemischen Bad zu einem kleinen Lift mit der Aufschrift »Privat« führte. »Ich glaube, das ist gar kein imperialer Einsatz. Das ist zwar ein Schiff imperialer Bauart, das auch im Imperium konstruiert wurde, aber es zeigt keine Aufschrift einer der verschiedenen Satrapien des ehemaligen Imperiums. Das gleiche gilt für die Uniformen der Mannschaftsmitglieder, die wir zu Gesicht bekommen haben. Möglicherweise haben wir es mit massivem Diebstahl imperialen Kriegsgeräts durch eine neutrale dritte Partei zu tun.«
    Die Lifttüren schlossen sich geräuschlos. Als die Kapsel in die Höhe stieg, kam es zu einer leichten Erschütterung. R2 trillerte.
    »Verdeckte Operation? Was für eine verdeckte Operation sollte denn einer der verbliebenen imperialen Gouverneure durchführen? Darum handelt es sich ganz bestimmt nicht.«
    Die Türen schoben sich auf. Imperiale Kapitäne und Admirale neigten dazu, ihre Amtsräume in kargem Schwarz zu gestalten, teils weil es ihrem Sinn für Ordnung entsprach, teils aus Gründen der Einschüchterung. Der Raum, den die beiden Droiden jetzt betraten, bildete da keine Ausnahme. 3PO war sich bewußt, daß hinter jenen

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